Die Frage der Woche: Warum frieren Pinguine nicht?

Jeden Samstag beantworten wir euch Fragen zu allen möglichen Themen. Heute fragt uns Fabienne A. aus Callenberg: Warum frieren Pinguine nicht? Hier erfahrt ihr die Antwort...

Zunächst einmal haben Pinguine ein dichtes Federkleid, mit dem sie Wind und Wetter trotzen und das man sich wie eine Art genialen Taucheranzug vorstellen kann. So besitzt etwa der Kaiserpinguin, der am weitesten südlich zu Hause ist, 12 Federn pro Quadratzentimeter. Sie sind gebogen und dachziegelartig angeordnet, so dass Nässe und Feuchtigkeit keine Chance haben, in die Haut vorzudringen. Flauschige Unterwolle an den Federkielen und eine Fettschicht unter der Haut bieten zusätzlichen Wärmeschutz.

Isolierende Fettschicht



Darüber hinaus ist das Federkleid durch eine wasserabweisende Ölschicht geschützt, die Pinguine, wie die meisten anderen Vögel auch, selbst mit dem Schnabel auftragen. Das benötigte Fett wird in der am Schwanz sitzenden Burzeldrüse hergestellt. Das Öl bildet eine isolierende Schicht und verhindert, dass Eis und Schnee am Gefieder kleben bleiben.

 

Teamwork

Um mit der antarktischen Kälte klarzukommen, arbeiten Pinguine außerdem im Team zusammen. Vor allem bei Schneestürmen stellen sie sich in Gruppen zusammen, um, mit dem Rücken nach außen gewandt, sich um ihre Jungtiere vor dem eisigen Wind zu schützen.

Genialer Trick der Natur


Erleichternd kommt hinzu, dass Pinguine ihre Temperatur selbst regulieren können. Zu diesem Zweck haben sie einen so genannten Wärmetauscher eingebaut haben, der nach dem Gegenstromprinzip arbeitet. Diesen Trick kennen auch wir Menschen: In einem modernen Haus nutzt man die Restwärme von Abluft und Abwasser, um Luft oder Wasser vorzuwärmen. 

Blut verteilt Wärme im Körper

Wie funktioniert diese Regulierung? Zuerst muss man wissen, dass die Wärme im Körper durch das Blut verteilt wird. Das kannst du ganz einfach testen: Halte einen Fuß in einen Eimer mit eiskaltem Wasser und warte, bis es anfängt unangenehm zu werden. Dann trockne den Fuß gut ab und du wirst merken, wie er sich plötzlich ganz warm anfühlt. Das kommt durch eine verstärkte Durchblutung.

Wärmetauscher nach dem Gegenstromprinzip

 

Der Wärmetauscher nach dem Gegenstromprinzip funktioniert beim Pinguin so: Warmes Blut fließt in die Beine. Dort liegen die Adern, die das warme Blut bringen, und die Adern, die das kalte, vom Fuß kommende Blut wegführen, sehr dicht beieinander. So kann das ins Bein fließende Blut seine Wärme an das kalte, aus dem Fuß kommende Blut abgeben. Das frische Blut, das in den Fuß strömt, ist also bereits abgekühlt.

Füße bleiben konstant 0 Grad kalt

Auf diese Weise verlieren die Tiere nicht zu viel Wärme. Und ein kalter Fuß auf kaltem Schnee fühlt sich eben auch nicht mehr kalt an. Deshalb frieren Pinguine, wie übrigens auch Enten, nicht an ihren Füßen, weil ihre Fußtemperatur konstant etwa 0 Grad Celsius beträgt. Eine weite geniale Eigenschaft haben  Pinguine auf Lager: Sie sind in der Lage, 80 Prozent der Wärme aus der Atemluft zurückzugewinnen - durch einen Wärmeregulator in der Nase.  

Nic 26.7.2012 / Fotos: pd

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