Der Spatz ist der häufigste Gartenvogel

Der Landesbund für Vogelschutz hatte zu einer "Stunde der Gartenvögel" aufgerufen. Rund 45.000 Vogelfreunde zählten am 21. und 22. Mai jeweils eine Stunde lang die Vögel in ihren Gärten. Mit durchschnittlich 5,4 Spatzen pro Meldung ist er der häufigste Gartenvogel in Deutschland.

Auf den Plätzen 2-5 folgen Amsel, Kohlmeise, Blaumeise und Star. Insgesamt wurden mehr als 1 Million Vögel gezählt, dies entspricht durchschnittlich 32 Vögeln je Meldung. Eine beachtliche Menge, so freuen sich die Veranstalter, wenn man bedenkt, dass nur 1 Stunde gezählt werden durfte.

Auch in Bayern liegt der Spatz vorn

Ähnlich der bundesweiten Top 5 sieht auch das Ranking der häufigsten Gartenvögel in Bayern aus. Hier führt der Haussperling mit durchschnittlich 5,6 Individuen pro Meldung, gefolgt von der Amsel (mit durchschnittlich 4,2 Individuen), dem Star sowie Kohl- und Blaumeise. Die Amsel ist zwar nicht der häufigste Vogel, ist aber in 95 % aller Gärten beheimatet und damit am regelmäßigsten zu beobachten. Auch die Kohlmeise ist sehr verbreitet, sie konnte in rund 81 % aller Gärten entdeckt werden. Der Haussperling wurde dagegen nur in 73 % der Gärten gesehen. Insgesamt wurden in Bayern ca. 250.000 Vögel von annähernd 8.500 Teilnehmern beobachtet. "Für den Anfang eine beachtliche Resonanz", sagt Dr. Andreas von Lindeiner, Artenschutzreferent des LBV, "wir werden die Stunde der Gartenvögel auch in den nächsten Jahren intensiv begleiten und freuen uns im nächsten Jahr auf noch mehr Teilnehmer. Mit diesen Daten werden wir einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Artenvielfalt leisten können."

Auch seltene Arten dabei

Über die zahlreichen Seltenheiten freuen sich die Naturschützer besonders. Mehr als 30mal konnte sogar der Wappenvogel des LBV, der Eisvogel, registriert werden. Diese seltenen, unverwechselbar bunt schillernden Vögel kommen nur an strukturreichen, klaren Gewässern vor. Jeweils mehr als 60mal wurden auch die Nachtigall und der Pirol und mehr als 200mal der Grünspecht gezählt. Diese Vögel benötigen alte Laubbäume bzw. dichtes Gebüsch und repräsentieren damit vor allem alte, naturnahe Gärten. Während des Wochenendes vom 21.-22.05. wurden in den bayerischen Gärten insgesamt mehr als 150 verschiedene Vogelarten beobachtet. Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch die Gärten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Artenvielfalt leisten.

Alle regionalen Ergebnisse auf Bezirks-, bzw. Landkreisebene können hier eingesehen werden.

Text: RR unter Verwendung einer Pressemeldung des lbv. 27. 6. 2005

Fotos: Haussperling: H. Tuschl; Amsel: A. Schulze; Pirol: H. Lange.

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