Sieben Gärten mittendrin die Bundesgartenschau 2009

Rund um das Schweriner Schloss erblühen die Gärten des 21. Jahrhunderts. Ausserdem können die Besucher einen Spaziergang durch die Geschichte der Gartenkunst unternehmen. Bis zum 11. Oktober 2009 findet dort die Bundesgartenschau statt. Sie wird alle zwei Jahre in einer anderen deutschen Stadt veranstaltet.

Die Bundesgartenschau ist ein Produkt der bundesrepublikanischen Nachkriegsgeschichte: 1949 fand in Landau die Süwega, die Südwestdeutsche Gartenschau statt, 1950 folgte Stuttgart mit der Deutschen Gartenschau, und 1951 schließlich gilt als das Jahr der ersten Bundesgartenschau in Hannover. Parallel dazu existieren die Landesgartenschauen der Bundesländer.

Geometrische Formen

Der Garten des 21.Jahrhunderts ist der Eingangs- und Empfangsbereich der Bundesgartenschau 2009 in Schwerin. Besucher erleben als erstes einen geometrisch mit einer frischgrünen Robinienart bepflanzen Platz, der mit einer harten Uferkante in Beziehung zum Wasser des Burgsees steht. Alle Serviceeinrichtungen von der Kasse über Geldautomaten, Informationsstände und Toilettenanlagen bis hin zu einem Gärtner- und Bauernmarkt sind hier zu finden. Daneben gibt es aber auch Plätze der Ruhe und des Sammelns.

Die erste Gartenerlebnisfläche ist eine schwimmende Wiese. Die streng rechteckige Fläche vermittelt den Eindruck des Schwebens auf dem Wasser. Auf eine hügelig ausgeformte Rasenlandschaft sind Wechselflor- und Staudenbeete aufgesetzt, die damit von den Gästen sehr nah erlebt werden können und eine enge Beziehung des Menschen zur Pflanzenwelt herstellen. Natürlich sind neben der schwimmenden Wiese Seerosen platziert, ein passendes Sonderthema nicht nur für Gartenteichbesitzer.

Stadtlandschaft mit Wassergarten

Der Wechsel von klaren Linien und Formen und der verspielt hügeligen Oberfläche der Schwimmenden Wiese schafft eine Beziehung zwischen Naturpark und klar strukturierten Gärten. Der unmittelbar erlebbare Burgsee verdeutlicht schon im Garten des 21. Jahrhunderts die Verbindung von Wasser und Stadt. Dies alles sind Gestaltungselemente, die in den Gärten der Bundesgartenschau 2009 in unterschiedlicher Art und Weise immer wieder auftauchen. Allerdings hagelte es bereits im Vorfeld der BUGA Kritik von Naturschutz- und Umweltverbänden, weil ursprünglich naturbelassende Uferzonen und Rückzugsgebiete für Vögel und Fische plötzlich einer geometrisch exakten Gartenplanung weichen mussten.

Grüne Schule für Kinder

Unter dem Begriff Grüne Schule, mit den Themen: Naturerlebnis, Wasser, Eine/Meine Welt, Ernährung und Energie/Klima, werden Zusammenhänge von Natur und Umwelt aufgezeigt und für alle Altersklassen interessant dargestellt.

Ob es ein Leben im Wassertropfen gibt, was alles in einem Rasenstück zu entdecken ist, was der Donner mit dem Blitz zu tun hat, ob Bäume reden können und wie man Erde selber machen kann Fragen, die neben vielen anderen geklärt werden und Fragen, die sich erst ergeben, wenn man erst einmal in einer Grünen Schule auf Entdeckungstour geht

Inselspielplätze  und Wüstenlandschaft

Schweriner Kinder mussten wilde Spielplätze für die BUGA opfern und erhielten dafür Spielflächen auf Inseln. Nicht nur der Umstand, dass die Fußbälle ständig im Wasser landen, sorgt hier für Verdruss bei der Hauptzielgruppe.

Trotzdem haben die Macher sich viel für Kinder einfallen lassen. Drei große Spielflächen laden zum Toben aber auch zum Erholen ein das Wüstenland, das Feuerland und das Sumpfland halten jede Menge für große und kleine Entdecker bereit. So auch der Kinderbauernhof, der zeigt, woher unsere einheimischen Haustiere kommen und welchen Nutzen die Menschen von den Tieren haben. Auf den vielen Grünflächen im Naturgarten gibt es also zahlreiche Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Bleibt nur zu hoffen, dass sich einige der Angebote über die BUGA hinaus erhalten werden.

Text: RR, 27. 4. 2009, Fotos: BUGA GmbH

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