München blüht

Die Bundesgartenschau entwickelte sich in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts zu einer festen Institution. Alle zehn Jahre öffnet sich die Bundesgartenschau der Welt und wird zu einer internationalen Gartenschau. Die Schauen haben immer spezielle Schwerpunktthemen. Dieses Jahr orientiert sich die BUGA 2005 an Perspektivenwechsel und Nachhaltigkeit.

Foto: Olivier Kosovsky/BUGA 05

Gartenausstellungen existieren seit vielen Jahren. Schon um das 18. und 19.Jahrhundert herum war man besonders in England stolz auf extravagante eigene Züchtungen und exotische Pflanzen aus den Kolonien. Die wollte man herzeigen, so dass es immer mehr Gärtnereiausstellungen und Gartenführungen gab.

Die Vorläufer der Bundesgartenschau war die Südwestdeutsche Gartenschau 1949 in Landau und die Deutsche Gartenschau 1950 in Stuttgart. 1951 gilt als das Jahr der ersten Bundesgartenschau, die in Hannover stattfand. Kurz nach dem Krieg wollte man zwischen den grauen Trümmern ein wenig Heiterkeit durch Blumen verbreiten.

Heute dienen Bundesgartenschauen der Stadtentwicklung. Man kann grob bestimmen, wie sich die Stadt an einigen Punkten in den nächsten Jahren weiterentwickeln soll. Oft ist ein kulturelles Rahmenprogramm mit der BUGA verbunden. Der berühmteste Ableger ist die Kunstausstellung "documenta", die 1955 zur BUGA in Kassel ins Leben gerufen wurde. Mittlerweile ist die "documenta" eine eigene, weltberühmte Schau zeitgenössischer Kunst.

Perspektivenwechsel

Mal eine andere Vogelperspektive - so fühlt man sich als frischgeschlüpftes Küken. Zu erleben im Zellengarten der BUGA 2005. Foto: BUGA 2005

Eine der Attraktionen der BUGA 2005 ist der so genannte Zellengarten. Dessen Aufbau entspricht der Zellstruktur einer Pflanze. Einzelne Zellen sind durch hohe Kieswälle abgegrenzt, so dass man in jeder Zelle eine eigene Welt entdecken kann. In der Zelle "Die Wiese" schrumpft man auf die Größe einer Maus und bewegt sich durch ein Graslabyrinbth aus bis zu drei Meter hohem Riesenschilf. Eine andere Zelle vermittelt ein Gefühl davon, wie man sich frischgeschlüpft in einem Nest fühlen würde. Man bewegt sich zwischen zwei Meter hohen Eiern hindurch, in einem Nest, das mit Baumstämmen gebaut wurde - eine andere Form der Vogelperspektive.

Foto: Stefanie Aumiller/BUGA 05

Abheben kann man natürlich auch, mit einer Seilbahn kann man die BUGA aus einer Höhe von fast 30 Metern aus der Luft bewundern. Nachdem ihr euch den Überblick verschafft habt, könnt ihr auch mal die Froschperspektive einnehmen und euch am Badesee der BUGA niederlassen.

Perspektivenwechsel und Nachhaltigkeit sind die Leitideen der BUGA 2005. Foto: Simon Katzer/BUGA 2005

Nachhaltigkeit

Das Thema der Nachhaltigkeit wird durch die BUGA als Ganzes realisiert. Nachhaltigkeit heißt, dass man bei Dingen, die man heute tut und plant auch darauf achtet, welche Auswirkungen das haben wird. Besonders versucht man, Umweltschäden zu vermeiden, weil die früher oder später doch wieder den Menschen treffen werden.

Die BUGA2005 kümmert sich besonders um die nachhaltige Entwicklung eines Stadtteils. Denn die Messestadt Riem, wo die BUGA stattfindet, ist ein neues Viertel in München, das in den nächsten Jahren von mehr als 15000 Menschen besiedelt werden soll. Durch Planung und Bau der BUGA soll schon jetzt für ein schönes und lebenswertes, grünes Viertel gesorgt werden.

Übrigens:

Landesgartenschauen gibt es seit 1980 in Bayern und Baden-Württemberg, später folgten andere Bundesländer nach. Eine LGA ist eine kleinere Ausgabe einer BUGA auf Bundeslandebene. Sie findet in unregelmäßigen Abständen statt. Mit einer LGA soll besonders benachteiligten oder nicht sehr schönen Orten und Vierteln auf die Sprünge geholfen werden.

Links:

Alle Veranstaltungen für Kinder auf der BUGA 2005

Die Homepage der Bundesgartenschau 2005 in München

Die Homepage der "documenta"

Text: -jj-/28.4.2005

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