Konferenz über Geoparks

Im Rahmen des Internationalen Jahrs des Planeten Erde findet vom 22. bis 26.6. in Osnabrück im Geopark TERRA.vita die 3. Internationale UNESCO-Konferenz der Geoparks statt. Was auf der Konferenz besprochen wird und was Geoparks sind, erfahrt ihr hier ...

2008 wurde von der UNESCO zum Internationalen Jahr des Planeten Erde erklärt. Es soll den Menschen bewusst machen, wie wichtig Geowissenschaften für die Zukunft der Menscheit sind. (Link am Ende des Artikels). Weil Geoparks Erdgeschichte und die Entwicklung des Lebens anschaulich machen, spielen sie in diesem Jahr also eine besondere Rolle.


Die Externsteine im Teutoburger Wald gehören zum Geopark TERRA.vita

Die Konferenz findet im Geopark TERRA.vita statt, weil er Gründungsmitglied des 2002 entstandenen Weltnetzes der Geoparks ist. In diesem weltweiten Netzwerk sind mittlerweile weltweit 52 Gebiete auf allen Kontinenten zusammengeschlossen und werden von der UNESCO bei ihren Bemühungen unterstützt.

Wissen schafft Verständnis

Ziel der Konferenz ist eine Verbesserung der Kommunikation zwischen Geowissenschaftlern und Naturschützern auf der einen und der Bevölkerung und Besuchern auf der anderen Seite. Den Menschen soll vermittelt werden, wie wichtig und wie verletzlich unsere Lebensräume sind.


Es gibt vielfältige Arten von Schutzgebieten. Hier ist das Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer.



Geoparks sind keine weitere Art von Naturschutzgebiete. Vielmehr soll die Auszeichnung einer Landschaft als Geopark als Gütesiegel auf Zeit betrachtet werden. Geoparks haben gewisse Anforderungen zu erfüllen und verfolgen bestimmte Ziele.

Was sind Geoparks?

Damit eine Landschaft als Geopark ausgezeichnet werden kann, sind bedeutende, seltene oder schöne geologische Sehenswürdigkeiten nötig, so genannte Geotope. Sie sollen typisch für die Landschaft sein und ihre Entstehung für den Besucher nachvollziehbar machen können. Es soll verständlich gemacht werden, wie Landschaften entstehen, wie Gesteine und Rohstoffe im Untergrund verteilt sind und wie die Beschaffenheit des Gebietes die Nutzung beeinflusst.


Ziele von Geoparks sind die Erhaltung einer intakten Umwelt, die geowissenschaftliche Information der Besucher sowie die wirtschaftliche Entwicklung der Region durch nachhaltigen Tourismus. Geführte Wanderungen, Informationstafeln und Veranstaltungen sollen dazu beitragen. In Deutschland gibt es Nationale Geoparks seit Juli 2003. Aktuell gibt es elf Auszeichnungen als Nationaler Geopark, die durch die GeoUnion-Alfred-Wegener-Stiftung vergeben und alle fünf Jahre überprüft werden.


TERRA.vita, der Lebenslauf der Erde


Der Geopark TERRA.vita hat eine Fläche von 1220 km² und umfasst den Teutoburger Wald und das Wiehengebirge und beinhaltet also Teile der deutschen Mittelgebirge und ragt bis in die Norddeutsche Tiefebene hinein. Er beinhaltet verschiedene Schutzgebiete, die abwechslungsreiche Landschaftsformen zeigen. Es sind Überbleibsel der Saale-Eiszeit von vor 150 000 Jahren zu erkennen, etwa Endmoränen auf der Ankumer Höhe. Auch Reste eiszeitlicher Moore sind zu finden.


70 Prozent des Geoparks sind von Wald bewachsen. TERRA.vita gibt einen Einblick in 300 Millionen Jahre Erdgeschichte und begeistert durch Steinkohlewälder, Dinosaurierfährten und riesige Eiszeitfindlinge. Erkundet werden kann das alles in verschiedenen Bergbaumuseen, einem Besucherbergwerk, der größten Saline Nordwesteuropas oder in einem der größten Hartsteinbrüche Europas. Das Museum in Kalkriese widmet sich der Varusschlacht.


Welche Arten von Schutzgebieten gibt es noch?


Der Watzmann gehört zum Biosphärenreservat Berchtesgaden, ganz im Süden Deutschlands.

Neben den Geoparks gibt es noch andere Formen von Landschafts- und Naturschutz. Besonderen Schutz für ein bestimmtes Gebiet gibt es in Biosphärenreservaten. Naturschutzgebieten, Nationalparks, Landschaftsschutzgebieten und in Naturparks. Einzelne Landschaftsteile werden als Naturdenkmal oder geschützter Landschaftsbestandteil bewahrt. Einzelne Arten und gemeinsame bestimmter Pflanzen und Tiere finden als Biotope im Biotopschutz ihren Platz. Schließlich gibt es noch die Europäischen Schutzgebiete nach der Vogelschutzrichtlinie und der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie, die den europäischen Biotopverbund Natura 2000 bilden.


http://www.naturpark-terravita.de/


Text: -jj- 19.6.2008 // Bilder: Externsteine Daniel Schwen/cc-by-sa; Donoper Teich Nikater/GFDL; Watt Rufus46/GFDL; Watzmann M.Klüber/GFDL

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt