Die Arbeit eines Zoologen am Nürnberger Tiergarten

Sind die Gehege der Geparden groß genug und entsprechen sie dem optimalen Standart? Kann das Futter für die Seekühe verbessert werden? Kann man Totenkopfäffchen und bestimmte Enten zusammen in einer Anlage halten, so dass sich alle wohl fühlen? Wie soll das Gehege der Pandabären sein, damit sie sich nicht langweilen?

Solche und ähnliche Fragen stellt sich Helmuth Mägdefrau täglich. Er ist einer von drei Zoologen am Nürnberger Tiergarten. Außerdem ist er auch stellvertretender Tiergartendirektor. Seit fast neun Jahren arbeitet Herr Mägdefrau in Nürnberg.

Nach seinem Biologiestudium entschied sich Helmuth Mägdefrau für die Zoologie. Nicht zuletzt auch deshalb, weil er schon als Kind immer Tiere zu Hause hatte. Während sein Vater sich als Botaniker mit Pflanzen beschäftigte, hatten es klein Helmut Frösche, Echsen und Schlangen angetan.

Die Arbeit eines Zoologen am Tiergarten ist sehr vielschichtig:

Neben den Tieren und der Forschung über ihre Lebensformen und bedingungen, stehen natürlich auch die Mitarbeiter, Tierpfleger, Ärzte, aber auch Handwerker, das Kassen- und Aufsichtspersonal im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Schließlich überträgt sich die Laune des Personals auch auf die Tiere und Besucher und umgekehrt.

Außerdem wissen die Tierpfleger durch ihren täglichen Umgang mit den Tieren am besten über die einzelnen Exemplare Bescheid. Deshalb machen sie oft wichtige Beobachtungen, die den Zoologen bei ihrer Arbeit helfen.

Wichtig sind den Zoologen natürlich auch die Besucher. Sie sollen im Tiergarten einen angenehmen Tag verleben, mit viel Spaß, Informationen und Abwechslung.

Ist Zoologe ein abenteuerlicher Beruf?

Viele denken bei dem Wort Zoologe auch an Abenteuer, an Safaris oder Reisen in exotische Länder zu unbekannten und wilden Tieren. Doch ein Tiergarten-Zoologe verbringt die meiste Zeit im Zoo leider, wie Helmuth Mägdefrau bedauert. Normalerweise kümmert er sich neben der Forschung darum, dass Gehege erneuert oder völlig neu umgestaltet werden. So läuft in Nürnberg gerade der Bau einer neuen Seelöwen- und Pinguinanlage mit Unterwassereinsichten.

Die außergewöhnlichen Momente im Leben eines Zoologen am Tiergarten

Aber hin und wieder ist es Helmuth Mägdefrau vergönnt, Tiere wieder in die freie Wildbahn zu entlassen. Und das ist immer ein ganz besonderes Erlebnis. Zum Beispiel, wenn eine bedrohte Tierart wieder in ihrem ursprünglichen Lebensraum angesiedelt werden kann. In Nürnberg waren das die Bartgeier, die in den Alpen angesiedelt wurden, Steinböcke im Naturpark Hohe Tauern, Urwildpferde in der Mongolei oder Luchse im Kaminoski-Nationalpark.

Helmuth Mägdefrau begleitet dann die Tiere zu ihrem neuen Lebensraum. Ob sie sich dort dann wieder einleben können, ob sie den natürlichen Feinden und Gegebenheiten trotzen können, dass erkennt man oft erst nach vielen Jahren. Und erst dann kann sich Helmuth Mägdefrau so richtig freuen, denn dann kann er sich sicher sein, dass das Auswilderungsprojekt auch geglückt ist.

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt