Yaqu Pacha - Projekt zum Schutz südamerikanischer Wassersäugetiere

"Yaqu Pacha" kommt aus der indianischen Quichua-Sprache und bedeutet "Wasser-Welt". Gerade in Südamerika gibt es noch viele Meeressäuger, wie Delfine, Otter, Robben, Seekühe oder Wale. Aber auch diese Tierarten sind vom Aussterben bedroht! Die Umweltverschmutzung, das Roden des Regenwaldes und Treib- und Stellnetze beim Fischfang gefährden ihren Fortbestand.

Wie alles begann

1992 hat sich der Nürnberger Tiergarten entschlossen sich aktiv für den Schutz dieser wasserlebenden Säugetierarten einzusetzen. Einer der Gründe dafür ist, dass am Tiergarten auch der Biologe Lorenzo von Fersen arbeitet. Er wurde in Argentinien geboren und hat sich schon immer sehr für den Artenschutz in Südamerika engagiert. 1991 lud ihn die Regierung Equadors ein, um gemeinsam mit zwei amerikanischen Forschern ein Artenschutzprojekt im equadorianischen Amazonas zu starten. Daraus entstand die Idee hier in Nürnberg eine Gesellschaft zu gründen, die entsprechende Projekte in Lateinamerika leitet und unterstützt.

Die Forschungsprojekte

Die ersten Forschungsprojekte befassten sich hauptsächlich mit zwei Flussdelfinarten des Amazonas, später kamen noch Seekühe und Riesenotter dazu. Man wollte wissen, wie viele dieser Tiere im equadorianischen Amzonas lebten und ob es Schwankungen im Bestand gab.

Schutz der Wale

Ein weiteres Projekt führte den Zoologen an die Küste: Dort stellt der "Wale-Watching"- Tourismus mittlerweile eine große Gefahr für die Tiere dar. Wale-Watching ist der englische Begriff für das Beobachten von Walen. Immer mehr Menschen interessieren sich für die Meeresriesen und möchten so nahe wie möglich an die Tiere herankommen. Dafür bezahlen sie eine Menge Geld, zumeist an einheimische Bootsbesitzer. Oft fahren vollbesetzte Boote hinaus auf das Meer und stören die Wale ganz erheblich in ihrem normalen Lebensraum.

Nun ist aber das Wale-Watching gerade für die arme Bevölkerung der Küstenregion eine gute Möglichkeit etwas Geld zu verdienen. Yaqu-Pacha sucht hier nach einer Lösung. Zum einen sollen die Menschen etwas verständnisvoller und vorsichtiger mit den Tieren umgehen sowie bestimmte Regeln zum Schutz der Tiere beim Wale-Watching einhalten. Zum anderen soll aber auch der armen Bevölkerung die Möglichkeit gegeben werden, mit einer bewußteren Form des Wale-Watchings ihr Leben zu finanzieren.

Der La Plata Delfin

Yaqu Pacha arbeitet auch in Brasilien und Argentinien. Dort geht es um die sicherlich am stärksten bedrohten Delfinart Südamerikas, den La Plata Delfin.Von diesem kleinen Delfin, der seinen Namen vom Fluss La Plata hat, ist kaum etwas bekannt. Die Forscher versuchen seit einigen Jahren Näheres über seine Gewohnheiten herauszubekommen. Alarmierend ist auf jeden Fall, dass die Zahl der La Plata Delfine erschreckend zurück geht.


Die Mithilfe der einheimischen Bevölkerung

Um aber langfristige Artenschutz-Programme erfolgreich durchzusetzen, ist die Unterstützung der Einheimischen unerlässlich. Deshalb hat Yaqu Pacha auch pädagogische Umweltprogramme für Kinder und Erwachsene zusammengestellt. Mit Büchern, Heften und Veranstaltungen wollen die Forscher ein Bewusstsein für die Schutzmaßnahmen schaffen.

Leider fehlt den Ländern in Südamerika das nötige Geld, um längerfristige Naturschutzprojekte und ihre Forschung zu finanzieren. Und so ist es eine der wichtigsten Aufgaben von Lorenzo von Fersen und Yaqu Pacha die Forscher und Biologen in Südamerika durch finanzielle Hilfe und Kontakte zu unterstützen.

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt