Welttierschutztag - Einsatz für Tiere in Not

Seit 1950 gibt es auch in Deutschland jährlich am 4. Oktober den Welttierschutztag. Dieses Datum geht auf den Tag des heiligen Franz von Assisi zurück, der in der katholischen Kirche als Patron der Tiere gilt. Der Schriftsteller und Tierfreund Heinrich Zimmermann schlug schon 1925 vor, einen solchen Tag einzuführen um auf die Missstände in der Tierhaltung und die Gefährdung der Natur durch den Menschen hinzuweisen. Dennoch dauerte es noch 25 Jahre bis seinem Wunsch entsprochen wurde.

Viele kennen Tier- und Naturschutzorganisationen wie PETA oder den WWF. Sie setzen sich dafür ein, dass Lebensräume unterschiedlichster Tierarten bewahrt werden. Ungeschminkt informieren sie die Öffentlichkeit über die Abholzung des Regenwaldes und die Überfischung der Ozeane. Sie veranstalten Kundgebungen, Demonstrationen und sie haben sogar schon der Industrie Grundstücke im Regenwald vor der Nase weggekauft, damit die Natur dort erhalten bleiben kann.

Der Welttierschutztag soll jedes Jahr aufs Neue die Menschen auf Verbrechen gegen Tiere aufmerksam machen und sie auffordern sich mehr für den Tierschutz einzusetzen. Mittlerweile ist es jedoch viel mehr als der Kampf gegen die Abholzung: So steht heute zum Beispiel auch die industrielle Tierhaltung und der Transport von Nutztieren im Fadenkreuz der Tierschützer. Nur wenige Verbraucher wissen nämlich, welche Geschichte hinter dem Schnitzel oder dem Hamburger auf ihrem Teller steckt.

Der Deutsche Tierschutzbund hat es sich in diesem Jahr zur Aufgabe gemacht, besonders auf die schlimmen Zustände bei dem Transport von Tieren hinzuweisen. Um den großen Bedarf an Rind- und Schweinefleisch sowie an Geflügel zu decken, werden Tiere in ganz Europa in großen Mengen gezüchtet. Deswegen ist es notwendig, die Tiere vom Ort ihrer Aufzucht mit Transportern zum Schlachthof zu bringen. Hierzu geben der Staat und auch die EU Richtlinien vor. Die werden leider viel zu selten eingehalten, sodass für viele Tiere selbst der letzte Weg häufig eine Tortur von vielen Stunden und mehreren hundert Kilometern ist.

Der Mensch hat so stark in die Tierwelt eingegriffen um aus ihr Profit zu schlagen, dass es nun seine Aufgabe ist sie zu schützen. Obwohl sich heute viele Produkte ohne das Töten von Tieren herstellen lassen, wird noch immer Jagd auf seltene Lebewesen gemacht. So wie zum Beispiel auf Pelztiere wie Robben oder Nerze. Es ist längst möglich ihr weiches Fell zu imitieren, dennoch werden sie unter schlimmen Bedingungen gehalten und nur der Mode wegen getötet. Die Tierschutzorganisation PETA kämpft lange Jahre gegen diese Tierquälerei und hat sich im Laufe der Zeit viele Prominente mit ins Boot geholt. Mit der Kampagne Lieber nackt als Pelz machen die Tierschützer seit einigen Jahren mit provokanten Plakaten auf sich aufmerksam.

Ein weiterer Dorn im Auge der Tierschützer ist das Töten von Tieren im Jagdsport. Förster in Deutschland betrifft dieser Vorwurf nicht, denn ihre Aufgabe ist es den Wald als Lebensraum zu schützen und zu bewahren. Wenn sie auf Tiere schießen, dann handelt es sich meist um kranke Waldbewohner oder sie regulieren damit den Bestand. Und das sichert auf Dauer das Überleben des Wildes. Die Freizeitschützen und die Trophäensammler werden von den Tierschützern hingegen scharf kritisiert, schließlich sehen sie das Töten nicht als Sportart an. Mit einem Jagdschein ist dieses Hobby in Deutschland aber erlaubt. Hat man den nicht, bezeichnet man die unerlaubte Jagd als Wilderei und die ist hierzulande verboten. In England hatte die Treibjagd eine sehr lange Tradition. Bei ihr wurde das Wild oft stundenlang von Hunden durch den Wald getrieben und anschließend getötet. Daher war es ein wichtiger Sieg für die Tierschützer, als diese Jagd 2004 nach vielen Jahren endlich verboten wurde.

Ein weiteres Projekt, das die Tierschützer wohl noch über Jahre hinweg beschäftigen wird, ist die Abschaffung des Walfanges. Seit 1948 gibt es hierzu ein Internationales Übereinkommen, in dem sich viele Staaten bereit erklärt haben auf die Jagd nach Meeressäugern zu verzichten. Japan und Norwegen fangen jedoch noch heute in großem Stil die Riesen der Meere um ihr Fleisch als Delikatesse zu verkaufen. Finanziell lohnt es sich für die Fischer: der Preis für ein Kilogramm Walfleisch liegt bei rund 350 US-Dollar.


So stellt der Welttierschutztag für die Aktivisten jedes Jahr aufs Neue eine Möglichkeit dar, die Verbrechen an den Tieren öffentlich zu machen. Das Engagement der Tierschützer hat bereits viel Gutes bewirkt, doch noch mehr wird in den nächsten Jahren gefordert sein um unsere Natur zu schützen und der Nachwelt zu erhalten.

JuJo - 29.09.2005 / Fotos: PETA: Olaf Heine/Upfront; Tukan, Leopard, Katze: John Foxx Images; Nordseewal: WWF

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