Warum wandern Tiere?

Zugvögel, Fische aber auch Insekten, Riesensäuger wie Elefanten und Wale und kleinste Meeresbewohner sind regelmäßig unterwegs. Weltweit sind es 5000 bis 6000 Tierarten, die sich auf Wanderschaft begeben. Warum und wann sie das tun und wie Forscher ihren Geheimnissen auf die Spur kommen, erfahrt ihr hier.

Links: Tierwanderungen könnt ihr auf der Weltkarte von kinderwetter.com ansehen.

Weltweit sind es 5000 bis 6000 Tierarten, die sich auf Wanderschaft begeben. Zu Land, zu Wasser und in der Luft sind Vertreter aller Gruppen des Tierreiches unterwegs: Vögel und Fische, Insekten, Reptilien, Amphibien, Säugetiere aber auch Kleinstlebewesen wie Plankton in den Meeren.

Täglich unterwegs

Dabei ist es sehr unterschiedlich, wie weit und zu welchen Zeiten die Tiere sich auf den Weg machen. Manche wandern täglich eine kleine Strecke, wie etwa unsere heimischen Rehe, die sich nur nachts aus ihren Verstecken in den Wäldern begeben und auf Wiesen äsen oder wie das Zooplankton in den Meeren, das sich tagsüber an die Wasseroberfläche begibt, weil es hier Futter findet, während es sich nachts vor seinen Fressfeinden in den Tiefen versteckt. Täglich sind die Winzlinge bis zu 1000 Meter unterwegs.

Wohnortwechsel mit den Jahreszeiten

Foto: Grauwal

Andere Tierarten wie die bei uns beheimateten Zugvögel verändern ihren Wohnort mit der Jahreszeit. Den Winter verbringen sie in klimatisch geeigneteren Regionen. Manche sind dafür sogar bereit, mehrere Tausend Kilometer zurückzulegen. Neben dem Klima sind auch günstige Futterplätze sowie die Partnersuche ein Grund für viele Tiere, sich auf die Reise zu begeben.

Zurück zur Kinderstube

Foto: Erdkrötenpaar bei der Laichwanderung.

So suchen Erdkröten, die fast das ganze Jahr über auf dem Land leben für die Ablage ihrer Eier des Laichs - den Teich auf, in dem sie selbst das Licht der Welt erblickten. Während diese Amphibien meist nur ein paar Kilometer weit unterwegs sind, überwinden Lachse oft mehrere Tausend Kilometer um ihren Nachwuchs dort zur Welt kommen zu lassen, wo auch sie aus dem Ei geschlüpft sind.

Faszination oder Bedrohung?

Foto: Küstenseeschwalbe

Während Wanderheuschrecken für die Menschen in Afrika und Asien eine Plage sind, rufen die meisten anderen wandernden Tiere in uns eher Bewunderung hervor. Wie gelingt es der Küstenseeschwalbe, jährlich die rund 50.000 Kilometer von der Arktis bis zur Antarktis und zurück zu bewältigen? Wie orientieren sich wandernde Tiere und woran wissen sie, dass die Zeit zum Aufbruch gekommen ist?

Den Geheimnissen der Wanderung auf der Spur

Mit unterschiedlichsten Methoden versuchen Forscher, den Geheimnissen der Tierwanderungen auf die Spur zu kommen. Vögel werden beringt, Eisbären erhalten Halsbänder mit Funksendern, aber auch kleinste Tiere können mit Sendern ausgestattet und per Satellit geortet werden.

Auch der Radar ist für Vogelzugforschung eine große Hilfe, da ein Vogelschwarm gleichmäßige rhythmische Bewegungen ausführt, deren Radarechos dem geschulten Auge sogar verrät, welche Vogelart hier unterwegs ist. Charakteristische Körpermerkmale wie die Schwanzflosse von Walen werden fotografiert oder Tiere werden mit Farben oder anderen Substanzen markiert um herauszufinden, wo sie sich aufhalten.

Karte der Tierwanderungen

Wollt ihr wissen, welche Tiere auf welchen Routen unterwegs sind? Dann klickt doch mal auf die Tierwanderungs-Weltkarte von http://kinderwetter.com. Hier sowie unter diesem Artikel findet ihr auch Links zu unseren WAS IST WAS Artikeln über besonders reiselustige Tierarten.




Text: Liane Manseicher, 16.04.09; Fotos: Erdkröten: beentree: cc-by-sa, Tierwanderungen-Karte: http://kinderwetter.com; Grauwal: pd; Küstenseeschwalbe: Tessloff Archiv.

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt