Vom Bierbrauer zum Umweltschützer
Viele Projekte und Initiativen kümmern sich aufopferungsvoll um die Umwelt. Ob Journalisten, die engagiert über Umweltthemen berichten oder Menschen, die sich Schutz und Pflege von Biotopen widmen: Anerkennung tut gut. Eine besondere Anerkennung ist der Bruno H. Schubert-Preis, der heute, am 29.6., verliehen wird.
Generalkonsul von Chile: Bruno H. Schubert nebst Gattin
Der Bruno H. Schubert-Preis ist der höchstdotierte private Preis für Natur- und Umweltschutz Deutschlands. Seit 1983 wird der Preis jedes Jahr von der Bruno H. Schubert-Stiftung vergeben. Den ersten Preis erhielt der Meeresforscher Jacques Cousteau.
100 000 Euro sind jedes Jahr als Preisgeld ausgelobt. Es wird auf drei Kategorien aufgeteilt.
In Kategorie 1 stehen 40 000 Euro zur Verfügung. Das komplette Geld geht an einen Journalisten, der engagiert über Umweltthemen berichtet, oder an einen Menschen, der sich durch sein Projekt für die Erhaltung von Natur und Umwelt, besonders der Tierwelt, eingesetzt hat.
In Kategorie 2 werden 30 000 Euro vergeben. Preisträger sollen junge Wissenschaftler oder engagierte Umweltschützer sein, die herausragende Projekte betreuen. Dieses Preisgeld kann, anders als das Preisgeld für Kategorie 1, auch auf mehrere Personen aufgeteilt werden.
Kategorie 3 schließlich ist jungen Menschen bis 25 Jahre vorbehalten. 30 000 uro werden an Einzelpersonen oder Gruppenprojekte vergeben. Auch dieser Preis kann auf mehrere Projekte aufgeteilt werden. Für Kategorie 3 kann man sich auch selbst mit einem eigenen Projekt bewerben.
Über die Preisvergabe entscheidet das so genannte Kuratorium (lat. curare = sich Sorgen um) der Bruno H. Schubert-Stiftung. Dem Kuratorium gehören Persönlichkeiten wie der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher, der ehemalige Umweltminister Klaus Töpfer, der WWF-Präsident Carl-Albrecht von Treuenfels an. Sie entscheiden zusammen mit einem Expertenbeirat über die Vergabe der Preisgelder.
Wer ist Bruno H. Schubert?
Sicher fragt ihr euch, wer denn Bruno H. Schubert ist und woher das Geld für die Stiftung kommt. Bruno H. Schubert ist Unternehmer. Nach dem zweiten Weltkrieg baute er die Frankfurter Henninger Brauerei zu einer der größten Brauereien Europas auf. 1979 entschloss er sich zum Verkauf der Brauerei und widmete sich seither dem Schutz der Umwelt. Bruno H. Schubert ist auch Gründungsmitglied der Zoologischen Gesellschaft und des WWF Deutschland.
Eines der Wahrzeichen Frankfurts: Der Henningerturm. Bis 2005 war das 120 Meter hohe Getreidesilo der gleichnamigen Brauerei das weltweit höchste in Benutzung befindliche Silo der Welt. Rund um den Henninger Turm findet jährlich ein bekanntes Radrennen statt.
Für sein großes Engagement erhielt er auch schon viele Auszeichnungen. 1962 erhielt er den Verdienstordens der chilenischen Regierung im Großoffiziersrang mit Stern und Schulterband. 1979 erhielt er das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. 1989 erhielt er das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 1996 den Hessischen Verdienstorden. 2002 schließlich wurde der Ehrensenator der Goethe-Universität Frankfurt auch noch die Ehrenbürgerwürde der Stadt Frankfurt am Main.
Die Bruno H. Schubert-Stiftung
1984 gründete er zusammen mit seiner Frau Inge die Bruno H. Schubert-Stiftung. Ziel der Stiftung ist die Förderung der Wissenschaften und die Umsetzung von Forschungsergebnissen in konkrete Projekte. Natur, Tier und Umwelt sollen vor Bedrohung geschützt werden. Die Stiftung wurde damals mit 1 000 000 DM gegründet und vergibt jährlich 100 000 Euro Preisgeld.
Die feierliche Verleihung des diesjährigen Preises findet am 29.6.2006 um 17.00 Uhr im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.
Habt ihr selbst ein Umweltprojekt am Start oder kennt ihr Menschen oder Projekte, die besondere Anerkennung für ihre Arbeit verdient haben? Dann schaut euch doch mal auf der Seite der Stiftung um. Unter der Rubrik "Preiskategorien" findet ihr alle Informationen, um euch selbst oder andere Menschen und Projekte zu nominieren. Dort findet ihr auch Informationen zu den Preisträgern 2006.
Hier findet ihr viel geschichtlich und architektonisch interessantes rund um den Henninger Turm, einem Wahrzeichen Frankfurts.
Text: -jj- 28.6.2006 // Vorschaubild: Wappen der Familie Schubert; Henningerturm: Popie/GFDL; Alle anderen Bilder © und mit freundlicher Genehmigung der Bruno H. Schubert-Stiftung
Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt