Säubert Strände mit den Surf Riders

Vom 19. bis 22.3.2010 findet im Rahmen der von den Surf Riders gestarteten "Initiatives Océanes" eine der weltweit größten Reinigungsaktionen von Stränden statt. Noch immer halten viele die Meere für einen Müllschlucker ohne Boden. Wer die Surf Riders sind und wie es um unsere Ozeane bestellt ist, erfahrt ihr hier ...


Ein verschmutzter Strand in Hawaii. Strömungen in den Weltmeeren treiben immer wieder Unmengen Müll an die Küsten der Anrainerstaaten.

1984 startete die Surf Riders-Bewegung in Malibu, Kalifornien. Ziel der Surfer war es, die Surfplätze von Müll zu säubern. Die europäischen Surf Riders wurden 1990 in Biarritz, Frankreich, gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehört unter anderem der dreifache Surfweltmeister Tom Curren. Unterstützt wird die Organisation von vielen Prominenten, darunter etwa der Fußballspieler Bixente Lizarazu.


Heute sind die Surf Riders in 40 einzelne Ortsgruppen weltweit unterteilt. Es gibt Gruppen in den USA, Japan, Australien, Lateinamerika und weiteren Ländern. Es gibt 5000 feste Mitglieder, und mehr als 1000 Freiwillige helfen der Organisation bei ihrer Arbeit und es gibt mehr als 15000 Unterstützer in ganz Europa.


Das Meer und der Müll


Ziel der Surf Riders ist es, das Meer und die Strände von Müll und Schmutz zu befreien und rein zu halten. Dazu gehört auch die Öffentlichkeitsarbeit, denn für viele sind die Meere immer noch Müllschlucker mit unbegrenztem Fassungsvermögen.


Europäische Behörden stufen umher treibenden Müll nicht als Umweltverschmutzung ein. Das ist kaum verständlich. Denn viele Tiere verenden an Plastikmüll. Zudem bleibt Plastikmüll für tausende von Jahren in den Meeren. Er zersetzt sich nicht in seine Bestandteile, sondern wird in immer kleinere Teilchen zerrieben.


Plastikstrände gefährden Tiere


Untersuchungen an verschiedenen Stränden haben gezeigt, dass teilweise bis zu einem Viertel der Probe nicht mehr Sand sondern Plastikteilchen sind. Diese mit bloßem Auge von Sand nicht zu unterscheidenden Partikel sind besonders gefährlich für Wattwürmer, Krabben und Fische.


Hier sind die großen, im Kreis verlaufenden Strömungen der Weltmeere gezeigt. Der obere, mittlere beinhaltet den so genannten "Nordpazifischen Müllwirbel". Eine Fläche, halb so groß wie Mitteleuropa, ist dort von Müll durchsetzt. An der Oberfläche schwimmen die großen Teile, in einigen Metern Tiefe treiben die zu kleinsten Teilchen zerriebenen, aber nicht zersetzbaren Plastikpartikel und gefährden durch ihre Giftigkeit die Tierwelt.



Es gibt Stellen in den Ozeanen, an denen viel mehr Plastik als Plankton vorkommt. Plankton sind pflanzliche oder tierische Lebewesen, die mit der Strömung treiben. Die im Plastik enthaltenen Stoffe wirken dabei teils wie Hormone auf Organismen, so dass es zu Problemen bei der Fortpflanzung und beim Wachstum kommt. Mehr dazu findest du im angehängten Artikel "Ent-lich Land in Sicht?" und im Text von Greenpeace.


Die Surf Riders wollen mit ihrer jährlichen Reinigungsaktion auf die Verschmutzung der Meere hinweisen und bei den Menschen ein Bewusstsein schaffen. 2009 haben weltweit mehr als 20 000 Freiwillige mitgemacht, darunter 5 000 Schüler. In 24 Ländern wurden 500 Plätze gesäubert. Da 90 Prozent des Mülls in den Ozeanen vom Festland stammen, wurde die Reinigungsaktion 2009 erstmals auch auf Flüsse und Seen ausgeweitet.


Aufräumen in Deutschland


Eine der deutschen Säuberungsaktionen dieses Jahr findet am 21. März am Kölner Rheinufer statt. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Biergarten / Schwimmbad An der Schanz 2 in Köln Riehl.


Ein trauriges Bild: Ein Schwan hat sein Nest unter anderem aus Müll gebaut. Der Schwan erkennt den Müll natürlich nicht als solchen. Doch das PLastik kann zum einen durch enthaltene Substanzen giftig sein, zum anderen können Tiere sich auch durch Tüten oder Schnüre selbst ersticken.

Überlegt euch beim nächsten Einkauf genau, ob ihr eine neue Plastiktüte braucht, oder nicht besser eine von zu Hause mitnehmt. Am bestenverwendet ihr allerdings eine Tragetasche aus Stoff.

Alles, womit wir die Umwelt verschmutzen, schlägt früher oder später auf den Menschen zurück. Mit einseitig an Profit und Gewinn ausgerichtetem Verhalten sägen wir am Ast auf dem wir sitzen. Dabei nennt sich der Mensch doch selbst "Homo sapiens", "weiser Mensch".


Mehr zum Thema Umwelt- und Meeresverschmutzung erfährst du in den angehängten Artikeln.


Hier findet ihr die Homepage der Surf Riders und des Säuberungsprojektes, leider nur auf Englisch, Spanisch oder Französisch.

Hier erfährst du nochmal mehr zu der Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll sowie den daraus entstehenden Gefahren für die Tiere und schließlich auch den Menschen.

Text: -jj- 18.3.2010 // Bilder: Strudelsysteme NOAA/PD; Müllstrand Hawai'i NOAA/PD; Schwan Thue/PD;

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt