Happy Birthday, Flocke!

Vor einem Jahr wurde Flocke, das Eisbärbaby des Nürnberger Tiergartens geboren. Seither ist viel passiert, wir geben euch einen kleinen Rückblick über Flockes erstes Lebensjahr. Getrübt wird die Freude durch den Tod eines der neuen Geschwisterchen.

Januar 2008 Aufregung in Nürnberg


Am 6. Januar wird Vera mit ihrem Baby, Flocke, erstmals von einem Tiergartenbesucher fotografiert (rechts, Flocke ist ganz winzig im Maul der Bärin zu erkennen). Am 7. Januar macht sich die zweite Eisbärdame Vilma erstmals nach der Geburt ihrer Jungtiere in ihrer Wurfbox bemerkbar. Eisbären brauchen einen abgeschlossenen Bereich, in dem sie nicht gestört werden. Doch Vilmas Nachwuchs ist nicht aufzufinden.


Am 8. Januar beschließt der Tiergarten Nürnberg die Handaufzucht von Veras Jungtier. Die Bärin macht einen unruhigen Eindruck. Da schon Vilma ihre Jungen aufgefressen hat, will der Tiergarten zumindest das letzte Jungtier retten. Das Bären ihren Nachwuchs verspeisen, wenn sie bei der Aufzucht gestört werden, ist natürliches Verhalten. In freier Wildbahn spart die Bärin so Reserven, die zum eigenen Überleben gebraucht werden und die besser für den nächsten Wurf aufgespart werden.


Am 18. Januar wird offiziell Flocke als Name der kleinen Bärin beschlossen. Es gibt zahlreiche Einsendungen aus der ganzen Welt, doch keiner trifft besser, als der von den Pflegern vergebene Kosename. Der Tiergarten will Flocke zu einer Botschafterin für den Klimaschutz machen. Das Interesse und die Begeisterung für Flocke soll die Menschen auf den insgesamt bedrohten Lebensraum der Arktis aufmerksam machen.


Februar 2008 Flocke entdeckt die Welt


Nach einigen Auseinandersetzungen, ob die Entscheidung zur Handaufzucht richtig war, gedeiht Flocke prächtig und überzeugt alle Kritiker. Mit knapp zwei Monaten zeigen sich auch die ersten Zähne und die kleine Schneekönigin ist schon einen halben Meter groß.


Die Spiele Flockes mit den Pflegern werden schon etwas rauer. Sie entdeckt ihre Kräfte und braucht Grenzen, die ihr gesetzt werden. Und sie übt bereits den Eisschollensprung. Damit erbeuten ihre Artgenossen in freier Natur Seerobben.


Flocke wird zu einer Marke des Tiergartens Nürnberg und die ersten Produkte, die mit Flocke werben sind auf dem Markt, darunter Trinkflaschen, Spiele und Plüscheisbären.


März 2008 Flocke und das Wasser


Erstmals wird Flocke gewaschen. Sie genießt die Prozedur mit dem lauwarmem Wasser sehr und riecht danach auch viel frischer, so Tierarzt Dr. Neurohr. Auch die Nahrungsumstellung wird fortgesetzt. Langsam wird sie vom Fläschchen entwöhnt und trinkt nun rund 1,5 Liter spezieller Aufzuchtmilch aus einem Blechnapf.


Die Stadt bereitet sich derweil auf den erwarteten Besucheransturm vor. Medien aus aller Welt berichten aus Nürnberg und entsprechend groß ist das Interesse der Menschen, Flocke einmal selbst in echt zu sehen. Es werden tausende zusätzlicher Besucher erwartet.


April 2008 bis Heute


Der Tiergarten bietet ein tolles Ticket für Familien an, mit denen Flocke preisgünstig besucht werden kann. Flocke wird immer größer und die Pfleger müssen nach und nach immer mehr Abstand zu ihr einhalten trotz allem ist Flocke als Eisbär ein gefährliches Raubtier.


Offiziell wird Flocke nun Klimabotschafterin und der deutsche Klimaschützer der Vereinten Nationen, Achim Steiner, wird ihr Pate. Dadurch soll bei den Menschen ein Bewusstsein für den Klimawandel geschaffen werden.


Auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt ist Flocke mit einer eigenen Bude vertreten. Der Erlös der dort verkauften Bücher und Plüschbären geht vollständig an den Tiergarten und dient der Unterstützung von dessen Artenschutzprojekten. Sogar das Nürnberger Christkind hat dem Stand schon einen Besuch abgestattet.


Keine Party




Am 21. November 2008 brachte Eisbärin Vera zwei kleine Bären zur Welt. Vater ist Eisbär Felix. Vorsorglich hatte der Tiergarten eine Videokamera installieren lassen, auf dem zwei Bären zu erkennen waren. Bislang verhält sich Vera mustergültig. Um Störungen zu vermeiden, wurde das Eisbärgehege weiträumig abgesperrt. Denn auch wenn die Aufzucht von Flocke per Hand erfolgreich war, würde der Tiergarten am liebsten eine natürliche Aufzucht durch Mutter Vera sehen. Darum gibt es auch keine Party zu Flockes Geburtstag.

Grund zum Feiern besteht außerdem nicht, denn wohl schon vor einigen Tagen verstarb einer der beiden Nachwuchsbären . Tiergartendirektor Dag Encke betont: "Es ist sehr, sehr schade. Doch noch bewegen wir uns im Rahmen der Normalität einer Aufzucht. Es ist leider häufiger der Fall, dass bei Zwillingen eines der Tiere nicht überlebt."

Darum gilt: "Um so mehr müssen wir uns um das Überleben des zweiten Jungtiers kümmern und dafür Sorge tragen, dass die Eisbärin mit ihrem Nachwuchs nicht gestört wird. Bislang versorgt Vera das überlebende Jungtier vorbildlich."

Es bleibt also spannend im Nürnberger Tiergarten! 


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Text: -jj- // Bilder: Tiergarten Stadt Nürnberg/Ralf Schedlbauer

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt