Ausstellung DEADLINE das Meer will leben

Eine imposante Skulptur von 15 Metern Länge zeigt alle 45 Delphinarten detailgetreu nachgebildet und lenkt damit den Blick auf das zentrale Thema der Ausstellung: den Schutz der Meere, denn sie sind der Lebensraum dieser wundervollen Tiere. DEADLINE weist nicht nur auf die Gefahren hin, die die Meere weltweit bedrohen, sondern zeigt auch Wege auf, wie jeder einzelne von uns etwas dagegen tun kann.

45 Delphinarten auf einen Blick


Links: Die 15 Meter lange Installation beeindruckt durch die Vielfalt der Delphinarten.

Das Herz der Ausstellung besteht aus einer Skulptur, die alle 45 Delphinarten zeigt, die es noch gibt (mit einer Ausnahme). Vom bekannten Großen Tümmler über den faszinierenden Narwal mit seinem langen Stoßzahn bis zu den vielen kleineren Arten. Dadurch wird auch deutlich, dass es nicht "den" Delphin gibt, sondern dass wir es mit einer sehr vielfältigen Art zu tun haben, deren Vielfalt wir schützen müssen.



Die traurige Ausnahme: Der Chinesischer Flussdelphin


Rechts: oben im Bild seht ihr den chinesischen Flussdelphin, den es bereits nicht mehr gibt.

Denn leider ist eine der dargestellten Arten vor Kurzem ausgestorben: der chinesische Flussdelphin. Diese Tatsache zeigt, dass wir Menschen nicht mehr lange Zeit haben, wenn wir die verbleibenden Arten schützen wollen. Das Umdenken muss heute beginnen!

Deadline dann gibt es kein Zurück mehr

Der Titel der Ausstellung lautet DEADLINE auf Deutsch: letzter Termin. Doch im englischen Wort schwingt zusätzlich noch das Wort tot (dead) mit, das diesem letzten Termin eine traurige Endgültigkeit verleiht. Genau um diesen Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt, geht es auch in der Ausstellung. Der Schutz der Meere ist eine Aufgabe, die sich nicht weiter aufschieben lässt. Doch wenn jetzt gehandelt wird, lassen sich die Meere noch retten und das ist sehr wichtig auch für das Überleben des Menschen.

Die Meere Lebensraum und Wirtschaftsfaktor

Auch wir Menschen sind von den Meeren abhängig. Die riesigen Wasserflächen regulieren schließlich unser Klima und liefern uns Rohstoffe und Nahrung. Wer die Meere schützt, setzt sich daher nicht nur für die Natur ein, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag für die Wirtschaft. Viele Regionen der Erde sind finanziell nämlich ausschließlich vom Meer abhängig. Ein Kollaps der Meere würde für viele Länder auch den Zusammenbruch ihres Wirtschaftssystems bedeuten.

Gefahren für die Meere

Die Ausstellung stellt vier Risiko-Faktoren für die Meere dar: Überfischung, Beifang, Verschmutzung und Unterwasserlärm.

Überfischung

Mit Überfischung bezeichnet man die Tatsache, dass derzeit viel mehr Fische gefangen werden, als nachwachsen können. Dadurch verringern sich die Bestände immer mehr und werden, wenn alles so weitergeht wie bisher ausgerottet.

So zeigte eine wissenschaftliche Studie, dass im Jahr 2048 alle Fischarten, die derzeit von Menschen genutzt werden, unwiederbringlich ausgestorben sein werden. Es sei denn, die Fanquoten würden drastisch reduziert.

Beifang

Beifang ist ein harmloser Name für ein beunruhigendes Thema. Beim Fischfang gehen auch Tiere in die Netze, die man eigentlich nicht haben wollte. Meist sterben sie dort, werden als Abfall betrachtet und wieder ins Meer geworfen. Dass es sich hierbei nicht um Ausnahmen handelt, verdeutlichen folgende Zahlen: für eine Tonne Shrimps werden 14 Tonnen Beifang getötet.

Auf diese Weise verenden jährlich über 300.000 Delfine und ebenso viele Robben, aber auch Haie, Meeresschildkröten und Vögel.

Verschmutzung


Rechts: Nur etwa 15% des Mülls, der ins Meer geworfen wird, treibt wieder an die Strände. 70% sinkt auf den Meeresboden und wird dort zu einer tödlichen Falle für Meeressäuger und Schildkröten.

Durch Müll, Abwässer und Chemikalien aus Industrie und Landwirtschaft (Düngemittel!) verschmutzen die Meere in immer stärkerem Maße. Die Gifte gelangen über Pflanzen und Tiere in die Nahrungskette und dadurch auch in unsere Speisen.

Mittlerweile gibt es schon 200 Meereszonen in denen überhaupt nichts mehr lebt. Tendenz steigend.

Unterwasserlärm

Das wichtigste Sinnesorgan von Delphinen und Walen ist ihr Gehör. Dies funktioniert jedoch ganz anders als unsere Ohren und ist eher mit Echolot oder Ultraschallsignalen vergleichbar. Die Meeressäuger können Schallwellen sehr genau orten und sich damit unter Wasser hervorragend orientieren.

In den letzten Jahren werden jedoch immer mehr und immer leistungsstärkere Sonarsysteme in den Meeren eingesetzt. Sie dienen dem Militär dazu, feindliche U-Boote aufzuspüren. Für Wale und Delphine ist dieser Lärm nicht nur extrem unangenehm sondern kann sogar tödlich sein.

Was kann jeder einzelne zum Schutz der Meere tun?

Der Schutz der Meere ist nicht nur eine Aufgabe von Regierungen und Naturschutzorganisationen. Jeder von uns kann seinen Beitrag dazu leisten. Indem ihr auf den Verzehr von überfischten Meerestieren verzichtet, sorgt ihr dafür, dass diese seltener auf den Markt kommen. Das MSC-Siegel (siehe rechts) auf Fischprodukten zeigt an, welche Produkte aus nachhaltiger, bestandssichernder Fischerei stammen.

Wenn in eurer Familie Fisch gegessen wird, dann sprecht doch mal mit euren Eltern über dieses Thema.

Auf der Internetseite erfahrt ihr mehr über die Kampagne DEADLINE.

Hier ist der Fischführer, in dem ihr nachsehen könnt, welche Fischarten man bedenkenlos essen kann und welche nicht.



Die Ausstellung seht ihr vom 6.-30. August 2007 im Historischen Rathaussaal in Nürnberg, vom 19.-27.01.2008 ist sie auf der Messe Boot in Düsseldorf zu besichtigen.

Wollt ihr mehr über das Leben in den Meeren und deren Schutz erfahren, dann schaut doch mal in unseren WAS IST WAS Band 85 Wale und Delphine und in WAS IST WAS Band 32 Meereskunde.

Text: lm - 06.08.07, Fotos: Delphin-Installation: lm; alle übrigen und Logos: www.deadline-online.net/.

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt