1959: Antarktisvertrag unterzeichnet

Vor 50 Jahren, am 1. Dezember 1959, wurde der so genannte Antarktisvertrag unterzeichnet. Darin legten die Beteiligten fest, dass zum Schutze der Natur der Antarktis die Eingriffe des Menschen in diesen noch nahezu unberührten Teil der Erde streng reglementiert werden. Mehr über die Antarktis erfahrt ihr hier ...

Mitte des letzten Jahrhunderts war die Antarktis vollständig entdeckt. Es gab kein unbekanntes Gebiet mehr zu kartografieren. Einzelne Staaten begannen, Gebietsansprüche zu stellen, nicht zuletzt wegen der dort vermuteten Bodenschätze. An diesen Ansprüchen änderten auch symbolische Aktionen wie der Abwurf der Flaggen aller bei der UN vertretenen Nationen durch Admiral Byrd im Jahr 1947 nichts.


Internationales Geophysikalisches Jahr


Das Internationale Geophysikalische Jahr 1957/1958 mit Wissenschaftlern aus 67 Ländern gab schließlich den Anstoß zum Antarktisvertrag. Die Wissenschaftler schafften ein Bewusstsein dafür, wie einmalig die Antarktis ist und verschiedene Staaten hatten sich auf gemeinsame Forschungsprojekte in der Antarktis geeinigt.


Viele Staaten stellen Ansprüche auf Gebiete in der Antarktis. Sie haben den Kontinent wie eine Torte geteilt - aber in ungleiche Stücke. Doch solange der Antarktisvertrag gilt, sind alle Gebietsansprüche buchstäblich auf Eis gelegt.

Am 1. Dezember 1959 wurde in Washington D.C. der Vertrag von 12 Staaten unterzeichnet, nämlich: Argentinien, Australien, Belgien, Chile, Frankreich, Großbritannien, Japan, Neuseeland, Norwegen, Sowjetunion, Südafrikanische Union und den USA. Am 23. Juni 1961 trat er in Kraft. 1991 lief er zunächst aus, doch er wurde vorerst bis zum Jahr 2041 verlängert. Mittlerweile gibt es 43 Vertragsstaaten, seit 1983 ist auch die Bundesrepublik darunter.


Ziele des Vertrages


Ziele des Vertrages sind die friedliche Nutzung der Antarktis, Erhalt der Natur und des ökologischen Gleichgewichts, freie internationale Forschung und wissenschaftliche Zusammenarbeit, Verbot von militärischen Aktivitäten, Beseitigung und Einfuhrverbot radioaktiver Abfälle sowie die Zurückstellung von Gebietsansprüchen von Staaten. Daraus folgt unter anderem, dass der Abbau von Bodenschätzen oder auch militärische Manöver untersagt sind.


Die Antarktis ist einmalig


Ein Kaiserpinguin, ein typischer Bewohner der Antarktis. Auch ihr Lebensraum soll durch den Vertrag geschützt werden.



Laut Vertrag gehört das gesamte Gebiet südlich 60° südlicher Breite zur Antarktis. Sie ist mit 13,5 Millionen Quadratkilometern 37 Mal so groß wie Deutschland oder 1,5 Mal so groß wie Europa. Die Antarktis ist der kälteste Kontinent der Erde, im Winter liegen die Temperaturen im Landesinnern um die -70 Grad Celsius. An der Forschungsstation Vostok wurde die weltweit bislang tiefste natürliche Temperatur mit -89,6 Grad Celsius gemessen.


98 Prozent der Antarktis sind mit Eis bedeckt. Es ist im Durchschnitt 2,3 Kilometer dick. Gut 3/4 der weltweiten Süßwasservorräte sind hier gespeichert. Würde das Eis komplett abschmelzen, stiegen die Meeresspiegel um 60 Meter! Im Osten der Antarktis gibt sehr stürmische Gebiete, in denen zum Teil an 340 Tagen im Jahr Sturm herrscht, der Geschwindigkeiten bis über 300 km/h erreicht.


die Arktis hat großen Einfluss auf das Wettergeschehen der Erde. Zudem sind in ihrem Eis wichtige Informationen der Erdgeschichte gespeichert, was sie zu einem wichtigen Forschungsobjekt macht. Die Antarktis ist noch relativ unberührt vom Menschen und der Antarktisvertrag soll diesen Zustand auch so lange wie möglich erhalten.




Mehr Informationen zur Antarktis findest du auch beim Umweltbundesamt.


Wenn dich die kalten Regionen der Erde interessieren, dann wirf doch auch einen Blick in unseren WAS IST WAS-Band 36: Polargebiete.

Text: -jj- 26.11.2009 // Bild: Antarktis Gebietsansprüche Sansculotte/cc-by-sa 3.0; Antarktis Lage Bosonic dressing/cc-by-sa 3.0; Kaiserpinguin Samuel Blanc cc-by-sa 3.0;




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