Wie wurde das Wildpferd zum Haustier?

Über Jahrtausende jagten die Menschen Pferde nur wegen des Fleisches und der Felle, aus denen sie Kleidung und Zelte anfertigten. Wie begehrt Pferde als Beutetiere waren, davon zeugen noch heute die wundervollen Höhlenzeichnungen in Frankreich (Lascaux, Avignon) und in Spanien (La Pileta). Sie sollten den Steinzeitmenschen Jagdglück bringen. Aber auch lebend sind Pferde den überirdischen Wesen geopfert worden.

Um jedoch nicht ständig vom Jagderfolg abhängig zu sein, hatten die Menschen um 8000 v. Chr. begonnen, Hunde, Schafe, Ziegen, Rinder und Schweine als Haustiere zu halten. Vor über 5000 Jahren fingen die in den Steppen Südosteuropas und den sibirischen Waldsteppen lebenden Menschen die ersten Wildpferde ein und zähmten sie. Schließlich konnten sie auch auf ihnen reiten, was eine große Errungenschaft war. Sicherlich gelang ihnen das zuerst nur bei einigen jungen oder schwächlichen Tieren.

Die Entwicklung vom Mehrzeher zum Einhufer.

Oben: Eohippus vor etwa 50 Millionen Jahren 25 bis 50 Zentimeter hoch.

Mitte: Merychippus vor 25 bis 10 Millionen Jahren etwas 90 Zentimeter groß.

Unten: Pliohippus vor 10 bis 3 Millionen Jahren etwa 115 Zentimeter groß.

Bald schon werden sich die Pferde aber auch in Gefangenschaft vermehrt haben. Auf diese Weise erkannten unsere Vorfahren schließlich, dass die Nachkommen ihren Eltern meistens ähnlicher waren als den nicht verwandten Artgenossen. Und so kamen sie wohl auf die Idee, gezielt bestimmte Tiere miteinander zu verpaaren, um deren besondere Eigenschaften auf die Nachkommen zu übertragen, etwa mehr Zutrauen zu Menschen und ähnliches. Nun gab es ein Tier, was sowohl Menschen als auch Lasten tragen konnte, was den Alltag damals bedeutend erleichterte.



Auf diese Weise wurden aus Wildtieren allmählich Haustiere mit den vom Menschen gewünschten Merkmalen. Dennoch gab es neben dem Hauspferd über Jahrtausende in Europa und Asien weiterhin Wildpferde.

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