Wie leben Maulwürfe?

Meist bekommt man von Maulwürfen nur die kleinen Erdhügel zu sehen, die sie auf dem Rasen verteilen und damit Hobbygärtner zur Verzweiflung treiben. Doch wie leben die kleinen Insektenfresser unter Tage eigentlich?

Maulwürfe sind schwarz und mit ihrem rundlichen Körperbau gut an das unterirdische Leben angepasst.

Wie groß wird ein Maulwurf?

In der Familie der Maulwürfe gibt es mehrere Arten. Die bei uns heimische ist der Europäische Maulwurf (Talpa europeae). Maulwürfe sind Säugetiere und gehören zu den Insektenfressern. Der rundliche Körper ist gut an das Leben unter der Erde angepasst. Europäische Maulwürfe können bis zu 17 Zentimeter lang werden und ein Gewicht von bis zu 120 Gramm erreichen.

Das Fell eines Maulwurfs ist glänzend schwarz. Die Schnauze läuft spitz zu und ist mit einem hervorragenden Riechorgan ausgestattet. Die Gliedmaßen des Maulwurfs sind kurz und enden in großen Grabschaufeln, mit denen der Maulwurf sein Gangsystem gräbt. Sie sind fleischfarben und so gut wie unbehaart.

Wie lebt ein Maulwurf?

Der Europäische Maulwurf lebt in Europa von Großbritannien über Mittel- und Osteuropa bis nach Sibirien. Er bevorzugt nicht zu trockene Böden in Wäldern und Wiesen, wo ihm das Graben leichter fällt als in härteren Böden.

Als Insektenfresser ernährt sich der Maulwurf hauptsächlich von Insekten und deren Larven, die in der Erde leben, sowie von Regenwürmern. Aber auch kleine Eidechsen oder Nagetiere werden nicht verschmäht.


Wie entsteht ein Maulwurfshügel?

Maulwurfshügel sind der Aushub des Gangsystems des Maulwurfs. Unter der Erdoberfläche gräbt sich der Maulwurf ein langes System aus Tunneln. Die Erde, die er dabei entfernt, schiebt er an die Oberfläche, wodurch die typischen Maulwurfshügel entstehen. Pro Stunde schafft ein Maulwurf sieben Meter zu graben.



Das Zentrum des Baus ist die Nestkammer. Sie liegt etwas tiefer und ist mit Laub gepolstert. Sie dient dem Maulwurf als Ruhekammer, Nahrungslager und auch zur Aufzucht der Jungen. Darum herum sind die Nahrungsgänge angelegt. Hier geht der Maulwurf auf Nahrungssuche. Der Einzelgänger hält keinen Winterschlaf, sondern ist auch in der kalten Jahreszeit aktiv.

Wer ist der größte Feind des Maulwurfs?

Fressfeinde des Maulwurfs sind vor allem Greifvögel, wie Eulen oder Bussarde, aber auch Füchse. Außerdem muss sich der Maulwurf vor Bodenfrost und Hochwasser in Acht nehmen.



Das Verhältnis zum Menschen ist zwiespältig. Viele Hobbygärtner empfinden die Anwesenheit des Maulwurfs im Garten als störend, da der mühsam gepflegte Rasen durch die Maulwurfshügel aufgebrochen wird. Außerdem kann die Grabetätigkeit Schäden an den Pflanzenwurzeln verursachen.

Andererseits ist der Maulwurf ein fleißiger Insektenfresser, der auch potentielle Schädlinge vertilgt. In Deutschland ist der Maulwurf durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Man darf also keine Maulwürfe töten. Deshalb ist der Maulwurf in ganz Deutschland weit verbreitet und gilt als nicht gefährdet.

06.06.2011 // Text: Jan Wrede; Bilder: Schaufel: Nova (GNU 1.2, cc-by-sa 1.0, 2.0, 2.5, 3.0), Hügel: PRA (GNU 1.2, cc-by-sa 2.5, 3.0), Gänge: T. F. Zimmermann (pd), Maulwurf: Hannes Grobe (cc-by-sa 2.5): Vorschau: (GNU 1.2, ccby-sa 3.0)

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