Waschbären in unseren Städten

Früher gab es in Europa keine Waschbären. Inzwischen wird ihre Zahl in Deutschland auf etwa 100000 geschätzt. Da sie naturnahe Laubwälder bevorzugen, findet man diese Kleinbären v.a. in Hessen, Nordrhein-Westfahlen, Thüringen.

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren Pelze groß in Mode. Die Pelzhändler wollten aber keine fertigen Felle importieren. Deshalb holten sie zahlreiche lebende Tiere aus Nordamerika nach Deutschland und begannen selbst mit der Zucht. Schon bald entliefen die ersten Bären aus den Pelzfarmen. 1934 wurden am nordhessischen Edersee sogar offiziell zwei Pärchen in die Wildnis ausgesetzt.

Anfangs hielten sich die Waschbären nur in den Wäldern auf. Da sie hier auf keine natürlichen Feinde trafen, vermehrten sie sich schnell. Mit der Zeit trauten sie sich auch immer mehr in die Nähe von Menschen.

Waschbären sind sehr neugierig. Sie durchstöbern gerne Gärten, Schuppen, Campingplätze. Manchmal klettern sie sogar über Bäume auf Dachböden. Bei ihrer Suche nach Nahrung wühlen sie in Abfalleimern oder Komposthaufen, naschen Früchte oder stibitzen Katzenfutter.

Ihre Streifzüge unternehmen sie meist nachts. Die intelligenten Tiere verhalten sich in der Regel sehr unauffällig. So kommt es vor, dass die Menschen ihre Anwesenheit oft gar nicht bemerken. Stattdessen geben sie z.B. ihrer Katze die Schuld für eine umgefallene Mülltonne.

Die anpassungsfähigen Tiere fühlen sich inzwischen in der Umgebung von Menschen richtig wohl. Da sie so genügsam sind, finden sie auch in Dörfern und Städten genug zu essen.

Die Menschen reagieren unterschiedlich auf die Waschbären. Die einen finden sie süß und versorgen sie mit Nahrung. Andere dagegen halten sie für Krankheitsüberträger und Störenfriede. Bei ihren Besuchen richten Waschbären mitunter auch ein ziemliches Chaos an.

29.03.01 - BB

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