WAS IST WAS TV: Tiere im Zoo

Weltweit können wir in etwa 2000 großen Zoos die atemberaubende Vielfalt der Tierwelt bestaunen. Jedes Jahr gehen rund 800 Millionen Menschen in die Tierparks um Tiere aus der ganzen Welt hautnah zu erleben.

Tiere im Zoo

 

Jede Tierart im Zoo hat einen eigenen Tierpfleger, der sich darum kümmert, dass es dem Tier gut geht. Hat ein Tier gesundheitliche Probleme, gibt es außerdem einen spezialisierten Tierarzt, der sich mit den verschiedensten Tieren auskennt. Egal, ob es sich dabei um eine Elefantenkuh handelt, die sich den Fußnagel eingerissen hat oder eine Wühlmaus, die an einem verdorbenen Magen leidet.

 Dabei werden auch Erkrankungen behandelt, die durch die Haltung der Tiere in Gefangenschaft auftreten: So würde sich ein Elefant in der freien Wildbahn die Fußnägel ablaufen, im Zoo hat der Elefant aber weniger Bewegung und so muss der Tierarzt helfen. Der Tierarzt schaut täglich nach den Tieren und macht regelmäßige Gesundheits-Checks. Wichtig bei Zootieren ist das gute Verhältnis zu ihren Tierpflegern. Nur wenn die Tiere ihre Pfleger und den Tierarzt kennen und sich bei ihnen wohlfühlen, lassen sie sich auch geduldig behandeln. Etwa ein Nilpferd, dessen Gebiss gepflegt werden muss.

Einige Zoos verfügen über eine eigene Tierklinik. Dort können auch Brüche versorgt werden oder operiert werden, falls es einen Notfall gibt.

Durch die gute Pflege, durch gesunde und regelmäßige Nahrung, durch den Schutz, den die Tiere in ihren Ställen während des Schlafens genießen und weil ihnen natürliche Feinde fehlen, werden viele Zootiere älter als die Tiere der freien Wildbahn. So werden Flusspferde in der Wildnis rund 30 Jahre alt. Das Nilpferd des Hamburger Tierparks Hagenbeck ist dagegen schon 50 Jahre alt.

In modernen Zoos wird versucht, die Gehege und das Leben der Tiere so natürlich wie möglich zu gestalten. So sollen die Zoolandschaften möglichst den natürlichen Lebensräumen der Tiere ähneln.

Pinguine bekommen zum Beispiel eine felsige und karge Landschaft. Weil diese Vögel in antarktischem Wasser schwimmen, wird das Zoowasser dem Meerwasser angeglichen.

Tieren, die dagegen die Hitze der afrikanischen Savanne gewöhnt sind, wie etwa Erdmännchen, bekommen eine extra Wärmelampe. Für Giraffen wird das Futter ganz weit nach oben gehängt denn sie ernähren sich normalerweise von Ästen und Blättern an hohen Bäumen.

Das Vorbild für diese Zoos erschuf der Hamburger Carl Hagenbeck, der 1907 den ersten Tierpark ohne Gitter eröffnete. Er gestaltete die Anlagen weitläufig und orientierte sich am natürlichen Lebensraum der Tiere. Besucher und Tiere waren nur durch Gräben und Wasser voneinander getrennt.

Hagenbeck untersuchte wie weit und hoch die einzelnen Tierarten springen konnten und so baute er seine Anlagen mit Gräben und Mauern, die für die einzelnen Tiere nicht zu überwinden waren. Das Konzept der artgerechten Haltung wurde immer weiterentwickelt. So kann man auch heute, nur durch einen Wassergraben getrennt, Sibirische Tiger beobachten.

Häufig sind die Tierparks nach den Regionen und Kontinenten aufgeteilt, aus denen die einzelnen Tierarten stammen. Manche Parks haben sich auf besondere Regionen spezialisiert wie auf Savannentiere aus Afrika oder arktische Tiere.

Asiatische Elefanten, die aus sumpfigen Gebieten stammen, haben auch im Zoo eine Anlage mit eigenem Wasserbecken zum Trinken und Baden. Dagegen leben Orang-Utans in der Tropenabteilung, mit feuchter, warmer Luft. Weil die Menschenaffen das Klettern lieben und auch brauchen, bekommen sie Äste, Seile und Schlingpflanzen.

In der Arktisabteilung ist der Eisbär vertreten, das größte Landraubtier der Erde. Während der Eisbär in der freien Wildbahn fast ständig auf der Suche nach Beute ist, bekommt er im Zoo sein Futter einfach "serviert". Doch damit den Bären nicht langweilig wird und sie dadurch krank werden, bekommen sie Aufgaben, die sie lösen müssen. Man gibt ihnen Spielsachen oder versteckt ihr Futter.

Dieses sogenannte Beschäftigungsfutter bewirkt, dass die Tiere sich nicht einfach nur langweilen. Wie sie ihre Aufgaben lösen, davon kann sich der Besucher sicher hinter einer dicken Panzerglasscheibe überzeugen.

Jedes Tier bekommt immer zur selben Zeit das passende Futter, das ihm schmeckt und gut bekommt. Etwa 400 verschiedene Futtermittel werden in einem Zoo verspeist. Darunter Fleisch, Fisch, Maden oder Mehlwürmer sowie massenweise Obst und Gemüse. Allein 180 Tonnen Rüben und über 100 Tonnen Äpfel werden in einem Jahr verfüttert. Zum Teil wird das Futter auch mit entsprechenden Vitaminen angereichert. Wichtig dabei ist, dass jedes Tier seinen gerechten Anteil an Futter bekommt.  

Manche Zoos besitzen auch eine Unterwasser- oder Meeresabteilung, mit riesigen Aquarien. Darin schwimmen zum Beispiel Adlerrochen, die man sonst kaum zu sehen bekommt. Oder aber man kann einem Riffhai zu sehen und hat das Gefühl mitten im Ozean zu sein. Damit die Besucher einen guten Blick auf die Tiere haben, putzen Taucher immer wieder die Scheiben.

Wie in der freien Wildbahn versucht man die Tiere auch in ihren natürlichen Strukturen zu halten. Einzelgänger werden allein gehalten, Tiere mit Familienverband im Rudel. So lernen junge Menschenaffen von ihren Müttern und Tanten, wie sie mit Affenkindern umgehen. Auch im Zoo pflanzen sich die Tiere fort und lernen voneinander. Besonders aufregend ist natürlich auch die Geburt eines Elefanten. Wie in der freien Wildbahn kommen auch im Zoo die anderen Elefantenweibchen zum Neugeborenen, um es vor Feinden zu schützen. Nach einigen Tagen macht ein Jungtier dann auch Bekanntschaft mit den Menschen: Es muss sich an den Tierarzt und die Pfleger gewöhnen, die nachsehen, ob mit dem Nachwuchs alles in Ordnung ist.

Wenn ein Jungtier, zum Beispiel ein junger Eisbär oder ein Nashorn, in einem Zoo geboren wurde, wird das in einer großen Datenbank notiert. Sollte das Tier in seinem Zoo nicht genug Platz haben oder es auch keinen Partner für ihn geben wird es über ein internationales Aufzuchtsprogramm an einen geeigneten Zoo in der Welt weitergegeben.

Der Eisbär wird dann zum Beispiel betäubt und zum enstprechenden Zoo transportiert. So versuchen die Zoos an unterschiedlichen Artenschutzprogrammen teilzunehmen und die vom Aussterben bedrohten Tierarten zumindest in den Zoos nachzuzüchten. So geht es zum Beispiel auch bei den Eisbären darum, dass ihr natürlicher Lebensraum immer knapper wird. Um die Bären vor dem Aussterben zu retten, beteiligen sich zahlreiche Zoos an den enstprechenden Programmen. Bestenfalls können solche Nachzuchten eines Tages auch wieder ausgewildert werden, wie es mit Wölfen oder auch Wisenten schon der Fall ist. 

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-ab-09.04.2009 Text /Fotos: WAS IST WAS

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