Mäuse Kleine Tiere, große Herzen

Der beste Freund des Menschen ist wohl der Hund, dich gefolgt von der Katze. Auch Hamster sind ganz niedlich, aber wie sieht es mit der Maus aus? Auch die Maus ist ein aufgeweckter, lebhafter Gefährte, um den man sich gerne kümmert. Vor allem wenn sie einen mit ihren großen Augen unschuldig ansieht und vorsichtig an deiner Hand schnuppert. Nur um was genau muss man sich dabei kümmern?

Foto: Eine Hausmaus

Die Urmaus entstand vor etwa zehn bis fünfzehn Millionen Jahren und stammt aus Eurasien, Afrika und Australien. Aus ihr entwickelten sich verschiedene Rassen. Unter anderem auch die Hausmaus, die vom Menschen weiter gezüchtet wurde. Dadurch entstand die Farbmaus und auch die weiße Maus, die heute als Labormaus dient.

Schon vor Tausenden von Jahren waren weiße Mäuse bekannt und wurden mancherorts verehrt, wie im antiken Kreta, wo sie als heilig und als Glücksbringer galten oder in Griechenland, Kleinasien und Sizilien. Jahrhunderte lang wurde dort der Gott Apoll als Mäusegott Smintheus verehrt. Das Wort Sminthos heißt Maus oder Ratte, kann aber auch mit Mäuseverschlinger übersetzt werden.

Durch den züchtenden Eingriff des Menschen sind die Farbmäuse nicht mehr in der Lage, alleine in der Wildnis zu überleben. Die Mongolische Rennmaus dagegen existiert auch in freier Wildbahn. Zugleich ist sie ein ebenfalls beliebtes Haustier. Sie fand ihren Weg von der Ostmongolei und der Mandschurei über Japan und den USA nach Europa.

Klein, aber fein

Die Farbmaus ist gerade mal acht bis elf Zentimeter lang. Fast nochmal solang ist ihr Schwanz und sie wiegt nur 20 bis 30 Gramm. Am auffälligsten sind ihre dunklen Augen und die großen Ohren. Gesunde Mäuse werden 1,5 bis 2,5 Jahre alt.

Bei den Mongolischen Rennmäusen sieht es etwas anders aus: Sie werden ein bisschen größer als die der Farbmäuse. Außerdem sind sie viel schwerer, sie wiegen zwischen 80 und 100 Gramm und ihre Lebenszeit beträgt 3 Jahre.

Keine Einzelgänger

Foto: Farbmäuse beim Kuscheln

Egal ob man Farb- oder Rennmäuse haben will, auf jeden Fall sollte man mindestens zwei kaufen. Mäuse sind keine Einzelgänger, sondern gesellige Tiere. Natürlich muss dann auch ihr Heim groß genug sein. Während beim Käfig die Möglichkeit zum Klettern vorhanden ist, bevorzugen viele Tierhalter ein Aquarium. Einfach weil dann das Einstreu nicht durch die Gitterstäbe herausgeworfen werden kann.

Will man Farbmäuse, reicht es, wenn das neue Zuhause 100 mal 50 mal 50 Zentimeter groß ist. Bei den Rennmäusen sollte die Länge dagegen mindestens 120 Zentimeter betragen. Für beide Rassen gilt aber: Je größer der Käfig, desto besser. Die Tiere freuen sich darüber und müssen keine Platzangst haben. Vor allem wenn man Männchen hält. Da kann es hin und wieder zu Streitigkeiten kommen.

Möchte man neue Tiere zu einer Gruppe setzen, muss man aufpassen, dass sie nicht anfangen miteinander zu kämpfen. Mäuse die nicht zur Familie gehören und im fremden Revier sind, werden anfangs ausgestoßen. Nur langsam kann man sie vielleicht aneinander gewöhnen, doch nicht immer klappt das. Für solche Fälle gibt es aber bestimmte Vorgehensweisen.

Weibchen und Männchen sollten nicht zusammen gehalten werden. Sonst kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung. Will man aber ein Männchen zu einem anderen setzen, muss man sie Schritt für Schritt aneinander gewöhnen. 

Eine Möglichkeit ist, dass sich die Mäuse nicht in dem Revier von einem von ihnen kennen lernen, sondern auf neutralem Boden. Beißen sie sich, muss man mit Pappe dazwischen gehen. Wenn sie sich aneinander kuscheln, kann man sie für längere Zeit in ein kleineres Gefäß setzen, damit sich ein gemeinsamer Geruch bildet. Mäuse erkennen sich nicht äußerlich, sondern am Geruch.

Sollte es hier Streitigkeiten geben, fängt man wieder von vorne an. Wenn nicht setzt man sie in den gründlich gereinigten Käfig, in dem sich anfangs nur ein Häuschen und ein paar grundlegende Dinge wie der Futternapf oder die Trinkflasche befinden. Futter und Wasser müssen immer zur Verfügung stehen.

Wenn die Tiere damit zurecht kommen, kann man nach und nach das restliche Zubehör hinein stellen, wenn nicht geht man eine Stufe zurück. Bei Weibchen gibt es weniger Probleme, aber auch da sollte man vorsichtig vorgehen.

Gesunde Ernährung

Foto: Mongolische Rennmaus beim Fressen

Eigentlich fressen Mäuse nahezu alles. Es gibt zwar Fertigmischungen zu kaufen, für Rennmäuse sogar spezielle, aber frische Kost ist zusätzlich erforderlich.

Gemüse ist am besten. Mit Karotten und Salat kann man nichts falsch machen. Obst ist nur für Farbmäuse ratsam. Rennmäuse sind keine sauren und süßen Sachen gewohnt, weshalb diese ihnen auch nicht gut bekommen. Zum Knabbern zwischendurch kann man ihnen aber ruhig Zweige von ungiftigen, ungespritzten Pflanzen geben.

Abwechslungsreiches Programm

Weil Mäuse neugierige und lebhafte Tiere sind, freuen sie sich über Abwechslung. Mal ein paar Zweige zum Klettern hier, etwas Einstreu und Heu zum Wühlen da. Ein Laufrad, in das sie jederzeit nach Belieben hinein- und heraushüpfen können, kann nie schaden. Genauso wenig wie Auslauf im Zimmer. Nur Vorsicht! Mäuse dürfen niemals dort laufen wo es giftige Pflanzen, Kabel oder Verstecke gibt, aus denen ihr sie nur schwer wieder heraus holen könnt.

Auch an euch müssen sich die Mäuse erst gewöhnen. Es ist daher nicht ratsam, sie gleich in den ersten Tagen auf die Hand zu nehmen, sonst könnte es sein, dass sie euch beißen. Schließlich wirkt eure Hand für sie wie ein Raubtier und macht ihnen Angst.

Ein paar Minuten täglich mit ihnen sprechen und die Hand vorsichtig in den Käfig halten, damit sie dran schnuppern können ist für den Anfang genug Annäherung. Wenn die Maus mutig ist, läuft sie vielleicht sogar einmal drüber. Erst etwas später kann man anfangen sie langsam hoch zu nehmen. Hat sich das Vertrauen jedoch einmal ausgebildet, kommt die Maus irgendwann schon von alleine auf die Hand gehüpft.

Text: Julia Sterzik, 16.02.09; Fotos: Mäuse im Tunnel: Polarqueen: GFDL 1.2; Maus beim Fressen: Maria Krüger: cc-by-sa 2.5; Weiße Mäuse: Aaron Logan: cc-by-sa 1.0

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