Löwenäffchen vom Aussterben bedrohte Regenwaldbewohner

Löwenäffchen gehören zur Familie der Krallenaffen. Sie werden 30 bis 30 cm lang und wiegen nur 400 bis 700 Gramm. Sie bewohnen ausschließlich bestimmte Regenwaldgebiete Südostbrasiliens.

Ihr ganzes Leben verbringen die Äffchen in den Baumwipfeln der Küstenwälder. Hier finden sie alles, was sie an Nahrung benötigen: Früchte, Insekten und verschiedenste Kleintiere wie Baumfrösche, Eidechsen, Spinnen, aber auch Vogeleier und kleine Vögel.

Auch nachts bleiben die Löwenäffchen in den Wipfeln. Zum Schlafen ziehen sie sich in Baumhöhlen zurück, in denen sie vor Raubtieren geschützt sind. Die Affen leben in Familiengruppen zusammen, wobei nur das jeweils ranghöchste Weibchen Junge zur Welt bringt, die von der ganzen Gruppe gemeinsam aufgezogen werden. Im Jahr bekommt das so genannte Alphaweibchen zweimal Nachwuchs. Meist sind es Zwillinge.

Der Name dieser Krallenaffenart weist auf ihr prachtvolles Aussehen hin. Ihr kleines Gesicht wird von einer riesigen Löwenmähne umrahmt, die die Affen wesentlich größer wirken lässt, als sie eigentlich sind.

Leider sind die außergewöhnlichen Tiere in freier Wildbahn vom Aussterben bedroht, da ihr Lebensraum, die brasilianischen Regenwälder, laufend schwindet. Um Platz für Wohn- und Wirtschaftsflächen zu gewinnen, wird alle vier Minuten eine Waldfläche in der Größe eines Fußballfeldes gerodet. Schon heute sind nur noch zwei Prozent des ursprünglichen Regenwaldes in Brasilien übrig. Die Löwenäffchen sind aber, wie zahlreiche andere Tier- und Pflanzenarten auf diesen Lebensraum angewiesen und können so nur überlegen, wenn der Regenwald erhalten bleibt.

Der aktuelle Bestand der Löwenäffchen wird auf 500 bis 1000 Stück geschätzt, wobei mehr als die Hälfte nicht in freier Wildbahn, sondern in Zoos leben. Diese Einrichtungen haben daher eine große Bedeutung was den Artenschutz und die Nachzucht der bedrohten Tiere betrifft. Vereinzelt gelang es sogar schon, Löwenäffchen, die im Zoo geboren wurden, erfolgreich wieder in ihrer ursprünglichen Heimat auszuwildern.

Vom 14. Juli bis 3. November 2002 macht die Ausstellung im Affenhaus des Osnabrücker Zoos Einzigartig, aber vom Aussterben bedroht das Goldkopflöwenäffchen auf die besondere Problematik dieser Tierart aufmerksam. Hier könnt ihr euch Aug in Aug mit den Löwen des Regenwaldes über den Regenwald und seine Bewohner informieren.

Am Tag der Ausstellungseröffnung (14. Juli 2002) wird eine Tombola veranstaltet, deren Erlös dem Löwenäffchenfond zufließt. Außerdem gibts im Zookiosk Safari Eck Malmappen mit Motiven von südamerikanischen Tieren zum Ausmalen zu kaufen. Mit dem Erlös dieser Mappen und der Tombola hilft der Zoo Osnabrück mit vielen europäischen Zoos mit, dass Regenwaldflächen gekauft werden können, um den Lebensraum dieser wertvollen Affenart zu sichern.

Adresse:

Zoo Osnabrück

Am Waldzoo 2-3

49082 Osnabrück

e-mail: zoo@zoo-osnabrueck.de

Internet: www.zoo-osnabrueck.de

Mehr über die vielfältigen Lebewesen in den Regenwälder erfahrt ihr im WAS IST WAS Band 90 Der Regenwald.

Text: LM 11.07.02, Foto: Zoo Osnabrück

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