Faultier Lutzi liebt grüne Nudeln
Vier Jahre lang lebte Faultier Lutzi im Osnabrücker Zoo solo. Ende letzten Jahres bekam er Gesellschaft: Lutzi, die Faultierdame wurde aus Südamerika eingeflogen. Sie durfte jedoch nicht sofort zu Lutz ins Gehege. Zunächst musste die Faultierfrau medizinisch untersucht werden, um auszuschließen, dass sie gefährliche Krankheiten einschleust.
Außerdem sollte Lutzi futterfest gemacht werden. Obwohl aus ihrem früheren Zuhause das Rezept für ihre Lieblingsspeise mitgeliefert worden war, verweigerte Lutzi jegliche Nahrung.Der Experte für Tiere aus Südamerika, Daniel Chirico, versuchte alles mögliche, um sie zum essen zu bewegen. Schließlich bot er ihr grüne Nudeln an. Das brachte den Durchbruch! Endlich aß Lutzi wieder und ist mittlerweile ein echter Pasta-Fan.
Faultiere leben in freier Wildbahn in den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas. Sie gehören zur Familie der Zahnarmen, von der es heute nur noch zwei Familien gibt: Nebengelenktiere (Faultiere, Gürteltiere) und Schuppentiere. Faultiere leben auf Bäumen, an denen sie mit dem Bauch nach oben hängen. Das Fell scheitelt sich daher bei ihnen am Bauch und nicht am Rücken. Das ist praktisch, weil dadurch das Regenwasser besser ablaufen kann.
Den Namen Faultier erhielten die Kletterer, weil sie ihren Baum erst dann verlassen, wenn das Nahrungsangebot dort erschöpft ist und sie einen anderen Baum suchen müssen. Sie haben eine so gemütliche Lebensweise, dass sich in ihrem Fell Algen und kleine Schmetterlinge einnisten. Die Algen bringen auch einen Vorteil: sie lassen das Fell der Faultiere grün aussehen. Dadurch sind sie in den Baumkronen hervorragend getarnt.
Faultiere sind sehr reinlich: wenn sie mal müssen, klettern sie von ihrem Baum und graben ein Loch, in dem sie ihre Exkremente verscharren. Damit düngen sie gleichzeitig den Baum, markieren ihr Revier und zeigen ihren Artgenossen: Das ist mein Baum!
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Über Tiere im Regenwald könnt ihr euch im WAS IST WAS Band 90 informieren:
Text: LM Foto: Zoo Osnabrück
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