Eisbär - in Gefahr!

Sein Lebensraum ist die Arktis und die arktische Tundra. Er zählt zu den Großbären und ist neben den Braunbären das größte Landraubtier der Erde: der Eisbär. Der Ursus maritimus, so sein lateinischer Fachname, ist ein Einzelgänger. In letzter Zeit sieht man den Eisbär mehr und mehr in den Medien, denn der Polarbär ist zum Symbol für den Klimawandel geworden. Erwärmt sich die Temperatur weiter wie in den letzten Jahren, wird das Eis noch stärker schmelzen und dann ist es um den Eisbären und seinen Lebensraum geschehen!

Der Eisbär zählt zu den gefährlichsten Landraubtieren der Erde! 

Eisbär auf Partnersuche

 



Eigentlich sind Eisbären Einzelgänger, die sich nur mit einem Partner zusammentun um Junge zu bekommen. Die Paarung der Eisbären findet im April und Mai auf dem Eis statt. Das trächtige Weibchen gräbt dann einen Bau in den Schnee oder die Erde und bringt zwischen November und Januar zwischen einem und vier Junge in der Geburtshöhle zur Welt. Die Jungen sind bei der Geburt nackt, blind und taub. Sie wiegen nur knapp 500 Gramm. Ab dem 5. Monat fressen auch die Jungen schon feste Nahrung. Zwei bis drei Jahre leben sie bei ihrer Mutter und lernen von ihr alles, was ein erwachsener Eisbär zum Überleben benötigt. Danach trennen sich Mutter und Kind und die jungen Eisbären ziehen allein weiterziehen.

Eine Geburtshöhle mit einer Eisbärenfamilie.

Robbenjäger

Männchen können bis zu 680 Kilogramm schwer werden. Damit wiegen sie oft doppelt so viel wie weibliche Tiere. Um genügend Nahrung zu finden, verbringen sie die meiste Zeit des Tages bei Jagd. Ihre Hauptnahrung: Robben. Um ihre Beute zu fangen, wenden Eisbären zwei unterschiedliche Techniken an: Zum einen schleicht sich der Bär langsam an seine Beute an. Sobald die Robbe aufschaut, friert er geradezu auf dem Eis ein. Er bewegt sich kaum und ist auch durch sein cremeweißes Fell gut getarnt. Wenn er glaubt, dass der richtige Moment für eine Attacke gekommen ist, stürmt er mit bis zu 35 Stundenkilometer die letzten Meter auf die Robbe zu und schnappt sie sich.

Ein Eisbär auf Futtersuche.

Als zweite Taktik legt sich der Eisbär regungslos vor das Atemloch der Robben im Eis und wartet darauf, dass die Robbe zum Luftholen an der Oberfläche auftaucht. Dann packt er sie am Kopf und zieht sie vom Wasser auf die Scholle.

Im Sommer ziehen einige Eisbären bis zu einhundert Kilometer landeinwärts, wo sie auch Lemminge, Vogeleier, Flechten, Aas, Moos oder Früchte fressen. Haben sie Hunger tauchen sie auch nach Muscheln und Fischen oder durchsuchen den Spülsaum der Küsten nach Krebsen.

Eisbären können hervorragend schwimmen.

 



Hervorragende Schwimmer

 



Eisbären sind ausgezeichnete Schwimmer, die bis zu zehn Stundenkilometer schnell paddeln können. Sie nutzen dabei ihre massiven Vorderpfoten. Mit den Hinterbeinen steuern sie. Unter Wasser behalten die Eisbären ihre Augen offen. Dagegen verschließen sich die Nasenlöcher. Bis zu zwei Minuten können Eisbären die Luft anhalten, dann müssen sie wieder auftauchen.

Junge Eisbären messen ihre Kräfte.

 

 

 

 

 

 

Wärmeaustausch gegen die polare Kälte



Von reinweiß bis cremefarben ist das Deckhaar der Eisbären. Jedes einzelne durchscheinende Haar ist hohl und leitet das Sonnenlicht im Inneren zur schwarzen Haut, die die Wärme aufnimmt. Außerdem isoliert ein dichtes Unterfell und eine dicke Fettschicht auch Blubber genannt gegen die Kälte. Auch die Tatzen sind an den Ballen mit Fell bedeckt und so auch gegen die Kälte des Eises und den Wärmeverlust geschützt.

Um eine stets gleiche Körpertemperatur trotz der eisigen Kälte zu halten, verfügen Eisbären über einen Wärmeaustausch im Körper. Um den lebensbedrohlichen Wärmeverlust zu verhindern, gibt ihr Blut, das aus dem warmen Körperinneren zur Oberfläche fließt, seine Wärme an das von der Körperoberfläche zurückfließende kalte Blut ab. So gleicht die Bluttemperatur in der Haut, den Tatzen und allen anderen hervorstehenden Körperteilen der Umgebungstemperatur, während der Körperkern immer warm bleibt.

Durch das schmilzende Eis wird der Lebensraum der Eisbären immer stärker eingeschränkt.

Lebensraum bedroht

Die globale Erwärmung hat zur Folge, dass sich die Temperatur auf der Erde erwärmt. Gerade an den Polkappen steigt die Temperatur ebenfalls an. Das hat zur Folge, dass das polare Eis schmilzt. Doch gerade Eisbären jagen besonders im Winter auf dem Packeis nach Robben. Ihr natürlicher Lebensraum umfasst das Packeis, die Küste und das offene Meer. Durch die Erwärmung wird aber gerade die Eisdecke im arktischen Meer immer kleiner, sodass die Eisbären immer weniger Nahrung finden. Die Robben wiederum bringen ihre Jungen in Schneehöhlen zur Welt. Auch ihr Nachwuchs wäre also in Gefahr, würden Schnee und Eis wegtauen. Wenn Robben und Treibeis immer stärker abnehmen, können wohl auch Eisbären nicht überleben. Bisher ist noch kein Rückgang der Bestände zu verzeichnen. Die Populationen liegen weltweit bei 20.000 bis 25.000 Tieren.


-ab-26.05.2009 Fotos: Fotos: Corel Stock Images und Photo Disc, Illustration: WAS IST WAS 36 Polargebiete.

 
 Mehr über Bären und das Leben in der Arktis erfahrt ihr in WAS IST WAS 115 Bären und in WAS IST WAS 36 Polargebiete.

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