Die Hochzeit der Rot-Hirsche steht bevor

Warum Hirsche ihr Geweih wechseln ist bis heute nicht bekannt, aber sie tun es. Jedes Frühjahr verlieren die Männchen ihr Geweih um ein noch größeres zu bilden. Damit imponieren sie dann in der Brunftzeit den Hirschkühen und möglichen Kontrahenten. Das Spektakel ist unter anderem im Wildpark Lüneburger Heide im September und Oktober zu beobachten!

Ein Rothirsch röhrt in der Brunftzeit. ©Angela Kraft


Das Geweih

Das auffälligste Merkmal der Hirsche ist ihr Geweih, das nur die Männchen tragen. Es kann bis zu sechs Kilogramm schwer werden. Größe und Gewicht des Geweihs hängen auch vom Alter und dem gesundheitlichen Zustand des Hirsches ab. Bei jungen Tieren mit ein oder zwei Jahren wachsen zunächst einfache Spieße. Je älter der Hirsch wird, desto größer und verzweigter wird sein Geweih. Innen sind die Geweihstangen porös und leicht durchblutet. Bei Kämpfen können sie auch durchaus abbrechen.

 

Ältere, gesunde Hirsche haben auch die größeren Geweihe. ©Angela Kraft


Das Abfegen des Geweihs

Nachdem die Hirsche, immer im Frühjahr das Geweih abwerfen, entwickelt sich schon nach mehreren Wochen aus Knochenmasse ein neues Geweih. Es kommt direkt aus dem Schädel und wird von einer feinen behaaren Haut, dem sogenannten Bast bedeckt. Das Wachstum des Geweihes ist jeweils Ende Juli abgeschlossen. Nachdem die Knochenmasse ausgetrocknet ist, wird der samtige Überzug, der Bast, abgescheuert. Dieses Abscheuern nennt man auch abfegen.

Das Ablösen des Bastes verursacht einen starken Juckreiz, so dass die Tiere durch heftiges Schlagen und Reiben an Büschen und Bäumen versuchen, sich Linderung zu verschaffen. Das Resultat ist ein blankes Geweih, dessen rot/braune Farbe aus den Rückständen der Pflanzensäfte herrührt. Das Geweih dient einerseits als Waffe um sich gegenüber den Rivalen zu rechtfertigen, andererseits wird es von den Hirschen als Statussymbol getragen.

Der älteste Hirsch, der den Harem verteidigt, wird auch Platzhirsch genannt. ©Angela Kraft


September/Oktober: Hirschbrunft

Die jährliche Hirschbrunft findet im September, Oktober statt. In dieser Zeit verteidigen die stärksten Hirschmännchen ihren Anspruch auf die Hirschkühe. Während der Paarungszeit versammeln sie einen Harem um sich, den er heftig verteidigt. Das laute Röhren und das große Geweih sollen Rivalen fernhalten. Die Brunft findet in der Regel zwischen September bis Mitte Oktober statt. Der Platzhirsch ist immer ein älterer Hirsch mit einem besonders imposanten Geweih. Er ist ständig damit beschäftigt die weiblichen Tiere, die er um sich schart, gegen seine Konkurrenten zu verteidigen. Das Röhren reicht meistens um sich seine Rivalen fern zu halten. Gelegentlich werden auch erbitterte Rangordnungskämpfe ausgetragen.

Im Wildpark Lüneburger Heide lässt sich das Schauspiel der Brunft aus nächster Nähe bestaunen. In der "Rotwildwoche" vom 28.09. - 04.10.2008, gibt es jeden Abend um 17.30 Uhr eine große Brunftführung. Auch gibt es zahlreiche Aktionen rund um die größten einheimischen Hirsche zu erleben. Denn auch die vielen anderen im Wildpark lebenden Hirscharten, wie das Damwild, der Dybowski-Hirsch oder auch der Elch befinden sich im Herbst in der Paarungszeit.

Mehr Infos erhaltet ihr unter http://www.wild-park.de/. 

-ab- 08.09.2008 / Text ab und Presseinfo Angela Kraft, Wildpark Lüneburger Heide.

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