Das Alpaka flauschiges Haustier

Am 18. Juli wurde im Tiergarten Nürnberg ein Alpaka-Junges geboren. Alpakas sind Verwandte der Lamas und können genauso spucken. Es sind sehr gesellige Tiere und sind schon seit 5000 Jahren Haustiere des Menschen. Sie leben in Südamerika. Wegen ihres flauschigen Aussehens und dem Fell, aus dem man hochwertige Wolle macht, sind Alpakas bei den Menschen dort sehr beliebt.


Tuma - das Alpakamädchen aus dem Nürnberger Tiergarten.



Wie sieht ein Alpaka aus?

Der lateinische Name des Alpakas lautet Lama pacos. Daran kann man schon erkennen, dass Alpakas mit den Lamas eng verwandt sind. Dementsprechend sehen sie auch aus. Sie haben einen relativ lang gestreckten Körper und lange, dünne Beine.

Der Kopf, der eine dreieckige Form hat, sitzt auf einem langen Hals. Sie sind mit knapp einem Meter Schulterhöhe etwas kleiner und mit 55 bis 65 Kilogramm um einiges leichter als die Lamas. Das Fell ist sehr dicht und kann von weiß über braun und schwarz alle möglichen Schattierungen haben. Es gibt auch gescheckte Varianten.

Wie lebt ein Alpaka?

Alpakas leben im Westen des südamerikanischen Kontinents. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst die Andengebiete von Ecuador, Peru, Nord-Bolivien und Nord-Chile, wo sie im Gebirge zwischen 3500 und 5000 Metern Höhe über dem Meeresspiegel grasen. Es sind sehr gesellige Tiere und leben in Familiengruppen mit einem dominanten Männchen und Weibchen mit deren Jungen.

Es gibt keine wilden Alpakas mehr, da sie alle bereits vom Menschen als Haustier gehalten werden. Das Alpaka ist ein Pflanzenfresser und ernährt sich fast ausschließlich von Gras. Um diese Kost verdauen zu können, hat es, wie alle Kamele, einen dreiteiligen Magen. Insgesamt gibt es derzeit etwa 3 Millionen Tiere dieser Art.

Wie verhält sich ein Alpaka?

Das Alpaka zeichnet sich durch ein sehr soziales Verhalten aus. Die Bande in der Herde sind sehr stark. Die intelligenten Tiere haben ein freundliches und neugieriges Wesen und lassen sich von ihrem Besitzer ohne Probleme berühren, wenn sie ihn akzeptiert haben.

Das Alpaka gibt meist brummende Laute von sich. Nur wenn es sich bedroht fühlt, quietscht und kreischt es, um seine Artgenossen zu warnen. Alpakas betreiben intensive Körperhygiene und unterhalten sogar einen gemeinsamen Dunghaufen. Die Weibchen gehen mitunter sogar gemeinsam aufs Klo und stellen sich in einer Reihe vor dem Dunghaufen auf.


Tuma scheint so niedlich - doch sie kann sich, wie alle Alpakas, heftig zur Wehr setzen.

Wie das Lama, kann ein Alpaka auch spucken. Zwar ist das, was das Alpaka spuckt manchmal wirklich nur Spucke und Luft, doch viel ofter handelt es sich hierbei um giftige Magensäfte und halb verdautes Gras. Das Alpaka würgt diese hoch und spuckt sie auf das Ziel seiner Wahl, zum Beispiel dann, wenn man ihm sein Futter wegnimmt. Es kommt aber auf den Charakter des Tieres an, wann und wie oft es spuckt. Zur Verteidigung setzen Alpakas außerdem ihre Hufe ein, die einem Blutergüsse und Schnittwunden zufügen können.

Wie pflanzt sich ein Alpaka fort?

Weibliche Alpakas werden zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr geschlechtsreich. Dann sind sie bereit, junge zu gebären. Die Männchen versuchen die Weibchen von sich als Partner zu überzeugen, indem sie eine Art Gesang von sich geben. Der Geschlechtakt an sich kann zwischen nur fünf Minuten und einer ganzen Stunde dauern. Die Tragzeit bei Alpakas dauert zirka elfeinhalb Monate. Danach bringt das Weibchen ein einziges Junges zur Welt. Zwillinge sind sehr selten. Das Neugeborene kann bereits kurz nach der Geburt laufen.

Das Fell der Alpakas

Es gibt zwei verschiedene Alten des Alpaka-Fells. Beim sogenannten Huacaya Alpaka ist es gekräuselt und hat einige feine Deckhaare. Das Fell des Suri Alpaka hat keine Kräuselung und hängt in langen Strähnen am Tier herunter.

Insgesamt gibt es 52 verschiedene natürliche Farbtöne bei Alpakas. Man schert die Alpakas regelmäßig und macht aus dem Fell Wolle. Diese Wolle ist leicht, schimmert und ist wärmer als Schafswolle. Man stellt daraus Decken, Pullover, Socken, Mäntel, Mützen und die in Südamerika sehr beliebten Ponchos her.

Das Alpaka als Haustier

Schon 3000 v. Chr. wurde das Alpaka als Haustier vom Menschen domoestiziert. Schon damals schätzten die Bewohner Südamerikas die feine, hochwertige Wolle des Tieres und setzten es deshalb nicht als Lastentier, wie das Lama, ein. Bis zur Eroberung des Landes durch die Spanier züchteten die Inkas riesige Apakaherden. Doch die Eroberer brachten Schafe mit und vernachlässigten das einheimische Tier so sehr, dass es fast ausgestoren wäre.

Erst als die Kolonialherren aus Spanien das Gebiet verließen, nahm man die Zucht wieder auf, sodas sich der Bestand wieder erholen konnte. Auch in Deutschland werden heute hobbymäßig Alpakas gezüchtet. Auch Tuma im Tiergarten verdankt sich dem Hengst eines privaten Alpaka-Züchters aus der Umgebung Nürnbergs.

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Text: Jan Wrede // Bilder: (c) und mit freundlicher Genehmigung Tiergarten Nürnberg

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