Advents-Gewinnspiel: Wölfe - Die Rückkehr von "Meister Isegrim"

Lange galten Wölfe in Deutschland als ausgerottet. Durch die Wiedervereinigung Deutschlands sind sie über alte Wanderwege aus Polen wieder zurückgekehrt. In Brandenburg wurden Wölfe zuerst gesichtet, aber auch andere Bundesländer wie Sachsen und Niedersachsen gelten als potentielle "Einwanderungsländer". Dabei haben viele Menschen sehr gemischte Gefühle gegenüber "Isegrim". Ob er so schlecht ist wie sein Ruf? Wir erzählen euch mehr.

Das schlechte Image des Wolfes ist schon viele hundert Jahre alt. In Märchen kommt er meistens miserabel weg, gilt als fies und grausam. Er verschlingt Rotkäppchen und seine ahnungslose Großmutter, stellt den drei Schweinchen nach oder schleicht sich bei den sieben Geißlein ein. Auch Werwölfe soll es geben, also Menschen, die sich bei Vollmond in Wölfe verwandeln und andere Menschen angreifen oder töten.

Wölfe sind keine Menschenfresser!

 

Früher glaubten die Menschen solche Geschichten und das verstärkte ihre Angst. Dabei sind Wölfe eigentlich sehr scheu und zurückhaltend. Sie haben sogar Angst vor den Menschen und lassen sich deshalb selten blicken. Es ist fast noch nie vorgekommen, dass ein frei lebender Wolf mutwillig einen Menschen angegriffen hätte. Es sei denn, er ist krank und deshalb in irgendeiner Form aggressiv oder verteidigt seine Jungen. Das kann aber z.B. auch bei Füchsen vorkommen.


In Konflikt mit dem Menschen

Für die Menschen stellte der Wolf vor allem deshalb ein Problem dar, weil er die gleichen Wildtiere jagte wie wir selbst. Als die Menschen begannen, Schafe und Ziegen zu züchten, nahmen auch die Wolfsangriffe überhand. Denn Wölfe unterscheiden nicht zwischen wilden Tieren und Nutztieren des Menschen. Deshalb begannen die Menschen den Wolf zu jagen und systematisch auszurotten. Noch vor hundert Jahren war der Wolf das weitverbreitetste Raubtier der Erde. Das hat sich drastisch geändert.

Fast ausgerottet

Mitte des 19. Jahrhunderts hatte man den Wolf in Deutschland so gut wie ausgerottet. Zwar kamen einzelne Tiere aus Polen zu uns, wurden aber in der Regel sofort gejagt und getötet. Noch in den 50er Jahren gab es in Deutschland eine Abschussprämie für Wölfe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde nicht nur zwischen den beiden deutschen Staaten eine streng abgeriegelte Grenze gezogen, auch der Übergang zwischen Polen und der DDR war fast unpassierbar. Ob Mensch oder Wolf - es gab kaum ein Durchkommen mehr. Und so wurden auch die alten Wanderwege der Wölfe abgeschnitten.


Rückkehr nach der "Wende"

Die Situation änderte sich erst durch den Wandel der Politik. Mit der Öffnung des Ostblocks konnte auch der "canis lupus", so sein lateinischer Name, wieder von Polen oder Tschechien nach Deutschland gelangen. Glücklicherweise hatte sich auch die Sicht des Wolfes in der Bevölkerung inzwischen geändert. Wir wissen heute, dass der Wolf wichtig für eine intakte Umwelt ist. Er hilft, den Wildbestand zu regulieren indem er kranke und schwache Tiere erlegt. Das hört sich zwar brutal an, ist aber in der freien Wildbahn ganz normal.

Unter Naturschutz

Wölfe sind eben keine blutrünstigen Bestien, sondern sogar hochsoziale Familientiere. Die Wölfe eines Rudels jagen nicht nur gemeinsam, sie ziehen auch zusammen ihre Wolfskinder groß. In Nordamerika und einigen Ländern Europas, darunter auch seit 1989 in Deutschland, ist es heutzutage streng verboten Wölfe zu jagen. Sie stehen unter Naturschutz und haben deshalb die Möglichkeit, sich wieder in Ruhe anzusiedeln. Der Wald stellt für sie dabei den wichtigsten Lebensraum dar. In Italien oder Rumänien sollen Wölfe aber sogar schon in Städten und auf Müllhalden gesehen worden sein.


Optimale Lebensbedingungen

In Deutschland tauchten die ersten Wölfe nach der Wende 1997 auf. Ob sie wieder nach Polen zurückkehren oder Deutschland sogar ein regelrechtes Einwanderungsland für Isegrim wird, bleibt abzuwarten. Die Lebensbedingungen sind jedenfalls optimal.

Forscher haben schon ausgerechnet, dass in den waldreichen Gebieten Brandenburgs Platz für mindestens 100 bis 200 Wölfe wäre. Akuell leben in Deutschland 50 bis 60 Wölfe. Die meisten haben sich in der Lausitz (Sachsen, Brandenburg) niedergelassen. Ein weiteres Rudel lebt in Sachsen-Anhalt. Vereinzelte Tiere gibt es auch in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen und Niedersachsen.

Und nun unsere Frage: Welches Märchen hat den Wolf bei uns in Verruf gebracht? Nennt ein richtiges! Bitte schickt die Antwort schnell mit Betreff "Wölfe Gewinnspiel" an redaktion@wasistwas.de.

Noch ein Hinweis: Bitte schreibt auch eure Postadresse für den Fall dazu, dass Ihr gewinnt. Keine Angst - die Adressen werden nicht gespeichert oder für andere Zwecke gebraucht.   

Der glückliche Gewinner darf sich über einen Band 104 WAS IST WAS "Wölfe. Im Revier der grauen Jäger". Unter allen richtigen Einsendungen entscheidet das Los!

Lösung: z.B. Der Wolf und die sieben Geißlein, Rottkäppchen, Die drei Schweinchen

Gewonnen hat:

Melanie M. aus Markranstädt

Dein Preis wird Dir in den nächsten Tagen zugeschickt!

  

Nic - 18.08.2005 / Fotos: Wildlife & animals, Vol. 2, Digital Visions, Just animals

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt