Die Grüne Meeresschildkröte

Die Grüne Meeresschildkröte ist die zweitgrößte Meeresschildkröte der Welt. Leider zählt sie zu den gefährdeten Arten unserer Erde, nicht zuletzt weil sie Nahrung für Seefahrer, dann für Delikatessen-Liebhaber war. Seit 2006 gibt es aber ein Meeresschutzgebiet, das die Größe Deutschlands hat und in dem auch die Grüne Meeresschildkröte zu Hause ist.

In Mexiko wird die Grüne Meeresschildkröte "tortuga blanca" genannt - das heißt übersetzt "Weiße Seeschildkröte". Zunächst klingt es merkwürdig, dass diese Art Meeresschildkröte "weiß" im mexikanischen und grün im deutschen Namen hat. Beide Farben im Namen treffen aber tatsächlich auf die Grüne Meeresschildkröte zu: Deren Panzer ist nämlich auf der Unterseite weiß, die Oberseite aber grün-braun.

1503 stieß sogar Kolumbus bei seiner vierten Atlantiküberquerung auf eine Gruppe Grüner Meeresschildkröten. Er war sehr begeistert von dem "Meer voller Schildkröten" bei den heutigen Kaiman-Inseln.

Merkmale

Die Grüne Meeresschildkröte kann bis zu 140 Zentimeter lang werden und 185 Kilogramm wiegen. Kopf, Arme und Beine sind braun. Ihr Schild hat sternenförmige Muster. Männchen und Weibchen lassen sich an bestimmten Dingen unterscheiden: Männchen haben einen größeren Schwanz und längere Krallen als Weibchen. Die Grüne Meeresschildkröte ist nach der Lederschildkröte die zweitgrößte Meeresschildkröte der Welt.

Lebensraum

Die Grüne Meeresschildkröte lebt in warmen Meeren. Sie ist im Atlantischen, Pazifischen und Indischen Ozean verbreitet. Ihre Brutplätze sind unter anderem die Küsten von Australien, Costa Rica, Florida, Hawaii und Japan.

Lebensweise und Fortpflanzung

Während die Jungtiere Fleischfresser sind und sich von Krabben und anderen wirbellosen Kleintieren ernähren, leben die älteren Schildkröten vegetarisch. Sie fressen Seegras und Tang. Grüne Meeresschildkröten werden bis zu 50 Jahre alt und erreichen mit fünfzehn Jahren die Geschlechtsreife. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen die Grünen Meeresschildkröten einzelgängerisch, alle drei Jahre paaren sie sich aber.


Das Weibchen schwimmt dann an seinen Geburtsstrand, um dort Eier abzulegen. Dazu buddelt es zuerst ein Loch, um bis zu 200 Eier darin abzulegen. Alle Eier zusammen nennt man Gelege. In einer Paarungssaison gräbt das Weibchen Löcher für bis zu sechs Gelege, um sie dann wieder mit Sand zu bedecken, sobald sie die Eier abgelegt hat.

Nach etwa zwei Monaten, nur von der Wärme der Sonne ausgebrütet, schlüpfen die Schildkrötenbabys. Sie sind etwa sechs Zentimeter groß und gehen sofort ins Meer. Schon auf diesem ersten Weg gibt es viele Gefahren: Aufgrund ihrer Größe sind sie leichte Beute für Echsen, Füchse und Vögel. Raubfische wie Haie, Kraken und Muränen finden die kleinen Grünen Meeresschildkröten ebenfalls lecker. Deshalb überleben auch nur wenige von ihnen die ersten Lebenstage.

Gefährdung

In Deutschland nennt man die Grüne Meeresschildkröte auch Suppenschildkröte, denn zuerst dienten die Grünen Meeresschildkröte den Seefahrern, dann den Delikatessen-Liebhabern als Nahrung. Weltweit gibt es nur noch geschätzte 200.000 Schildkröten dieser Art. Deshalb steht die Grüne Meeresschildkröte auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Vor einigen hundert Jahren waren es noch Millionen.

Die Zahl der Grünen Meeresschildkröten soll aber bereits wieder wachsen, denn sie wird seit einigen Jahren international geschützt. Im Sommer 2006 rief Amerikas damaliger Präsident Bush ein Meeresschutzgebiet aus, das etwa die Größe Deutschlands hat. In diesem geschützten Gebiet ist auch die Grüne Meeresschildkröte zu Hause.



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Text: Lena Götzinger // 31.03.09, Bilder: © Digital Vision ; cpchannel/cc-by-sa

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