Advents-Gewinnspiel: Faszination Schlange

In Deutschland gibt es einige Schlangenarten. Neben ungiftigen Natternarten gibt es sogar Giftschlangen: die seltene Kreuzotter und die Aspisviper. Wie kommen diese Tiere mit dem langen und kalten Winter zurecht?

Seit Urzeiten verbindet eine Mischung aus Ekel und Faszination den Menschen mit der Schlange. Kühl und glatt, mit vermeintlich starrem Blick und geheimnisvollem Züngeln ist sie so ziemlich das Gegenteil dessen, was man sich als Kuscheltier vorstellt.

In der Bibel gilt sie als Verführerin des Menschen, andere Kulturen sahen in ihr ein Symbol für Lebenskraft und Fruchtbarkeit, ihre Häutungen deutete man als Neugeburt. Heutzutage ist das Verhältnis des Menschen zu Schlangen eher entspannt, sie gelten nicht mehr als satanische Tiere. Im Gegenteil, die moderne Forschung sieht in Schlangengift ein mächtiges Mittel zur Behandlung verschiedenster Krankheiten.

Die Dosis macht das Gift


Aus Schlangengift werden Mittel zur Blutgerinnung nach schweren Operationen, aber auch Rheuma und Allergien sollen mit Schlangengift behandelt werden können. Dafür werden nicht nur exotische Schlangen verwendet. Auch das Gift der bei uns heimischen Giftschlangen Kreuzotter und Aspisviper werden zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt.

Foto: Die giftige Aspisviper



Kältestarre statt Winterschlaf

Aber wie überstehen diese Tiere eigentlich den Winter? Schlangen sind wechselwarme Tiere. Das heißt, ihre Körpertemperatur und damit ihre Aktivität richtet sich nach der Umgebungstemperatur. Wenn es im Herbst und Winter kalt wird, fallen unsere einheimischen Schlangen in die Kältestarre.



Dieser Zustand kann nicht gesteuert werden und wird allein durch die kalten Umgebungstemperaturen ausgelöst. Anders als Tiere im Winterschlaf können Tiere in der Winterstarre erfrieren, wenn es zu kalt wird. Manche werden auch durch Käfer angefressen, während sie in der Kältestarre sind.


Eine "normale", giftige Kreuzotter und eine schwarze Kreuzotter, auch Höllenotter genannt. Sie unterscheiden sich nur in der Optik. Die Höllenotter ist nicht von Geburt an schwarz, sondern verfärbt sich in den ersten beiden Lebensjahren.

Die Starre wird erst beendet, wenn gestiegene  Außentemperaturen den Organismus wieder erwärmen. Auch während der Starre kann sich die Schlange langsam bewegen, um tiefer in den etwas wärmeren Boden zu kriechen, sollten die Temperaturen weiter sinken.

Trotz Gift keine Panik

In Deutschland gibt es zwei Giftschlangen: die Aspisviper und die Kreuzotter. Der Biss der Kreuzotter ist nur für geschwächte Menschen, insbesondere Kinder und Ältere, gefährlich. Zwischen 1959 und 2004 gab es nur einen einzigen Todesfall durch einen Kreuzotterbiss. Die Aspisviper ist ein wenig giftiger als die Kreuzotter.


Aber es ist sehr unwahrscheinlich, hierzulande von einer Schlange gebissen zu werden. Sie greifen nur an, wenn sie sich absolut in die Enge gedrängt fühlen. Im allgemeinen flüchten Schlangen, wenn sie starke Bodenvibrationen, etwa durch Schritte eines Menschen, spüren.  Zudem finden sich die meisten deutschen Schlangenarten hauptsächlich in Süd- und Südwestdeutschland, von wenigen Ausnahmen abgesehen.

Eine ungiftige Ringelanatter beim Sonnenbaden. Dadurch nehmen Schlangen Wärme und Energie auf. Je kälter es ist, desto träger werden Schlangen als wechselwarme Tiere.



Sollte es doch passieren, dann gilt: Nach einem Biss Ruhe bewahren! Keine Wildwestmethoden wie Ausbrennen oder Aussaugen anwenden. Schnell ins nächste Krankenhaus, wenn möglich eine genaue Beschreibung der Schlange abgeben.

Andere Schlangen, die in Deutschland vorkommen, gehören zur Gattung der Nattern. Dazu zählt die Äskulapnatter, mit bis zu zwei Metern Körperlänge eine der größten Schlangenarten Europas. Das ist die Schlange, die sich um den Äskulapstab windet, das Symbol für Medizin und Heilung. Auch die Ringelnatter ist in Deutschland beheimatet. Eine Begegnung mit ihr kann unangenehm werden, aber nicht, weil sie giftig ist, sondern weil sie bei Bedrohung eine übelriechende Flüssigkeit absondert.

Übrigens:

Die ebenfalls in Deutschland vorkommende Blindschleiche ist keine Schlange. Sie gehört zu den Echsen. Man erkennt sie daran, dass sie ihre Augenlider bewegen kann. Außerdem kann sie bei Gefahr ihren Schwanz abwerfen.

Und nun unsere Frage: Mit welcher Technik überleben heimische Schlangen, wenn alles gut läuft, bei uns den Winter? Bitte schickt die Antwort schnell mit Betreff "Schlangen Gewinnspiel" an redaktion@wasistwas.de.

Noch ein Hinweis: Bitte schreibt auch eure Postadresse für den Fall dazu, dass Ihr gewinnt. Keine Angst - die Adressen werden nicht gespeichert oder für andere Zwecke gebraucht.

Der glückliche Gewinner darf sich über einen Band 121 "WAS IST WAS Schlangen. Jäger mit dem sechsten Sinn" freuen. Unter allen richtigen Einsendungen entscheidet das Los!

Lösung: Kältestarre

Gewonnen hat: Mica Sch. aus Krefeld

Dein Preis wird Dir in den nächsten Tagen zugeschickt!

Text: -jj- 15.3.2006 // Bilder: Kreuzotter: Malene Thyssen, www.mtfoto.dk/malene/ GFDL; Aspisviper Werner Seiler PD; Ringelnatter soebe GFDL; Blindschleiche Walter J. Pilsak GFDL

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt