Die Frage der Woche: Wie ist das erste Lebewesen entstanden?

Jeden Woche beantworten wir euch Fragen zu allen möglichen Themen. Heute fragt uns Giulia C. aus Fränkisch-Crumbach: Wie ist das erste Lebewesen entstanden? Hier erfahrt ihr die Antwort ...

Wie das erste Leben auf der Erde entstanden ist, ist wohl eine der kompliziertesten Fragen, die sich die Menschheit je gestellt hat.

Bisher konnte man einen solchen Vorgang nicht beobachten oder experimentell darstellen, weshalb sich nur Vermutungen anstellen lassen. Aus diesem Grund gibt es verschiedene Annahmen (Theorien).

Zwei große Theorien

Relativ sicher kann man sagen, dass die klimatischen und chemischen Bedingungen zur Zeit der Enstehung des ersten Lebens auf der Erde anders waren als die heutigen. Generell gibt es zwei vorherrschende Ansätze:

Einer geht davon aus, dass sich das Leben innerhalb der so genannten Ursuppe gebildet hat. Die andere Theorie geht davon aus, dass das Leben durch den Einschlag von Asteroiden oder Kometen entstanden oder gefördert worden sein könnte. Der genaue Zeitpunkt der Entwicklung des Lebens ist nicht bekannt.


Der Ursuppenansatz


Dieses Denkmodell bezeichnet die Wissenschaft auch als chemische Evolution.

Es geht davon aus, dass der Übergang von unbelebter zu belebter Materie durch einen evolutionsähnlichen Prozess stattgefunden hat.

Foto: Die Atmosphäre der Erde - 1999 aus dem Space Shuttle Discovery aus aufgenommen.

Ein heißer Planet

Anfangs war die Erde ein heißer Planet, der sich mit der Zeit abkühlte. Durch den Abkühlungsprozess entstand eine feste Erdkruste und eine Uratmosphäre, die sich mit der Zeit zu der heutigen Erdatmosphäre entwickelte.

Innerhalb dieser Uratmosphäre enstanden allerlei wichtige chemische Stoffe und Bausteine, die Lebewesen benötigen z.B. die Bausteine der Proteine, die so genannten Aminosäuren.

Des Weiteren wurde heißer Wasserdampf durch den Abkühlungsprozess zu flüssigem Wasser. Es bildete sich ein Ozean, die sogenannte Ursuppe. Darin entwickelten sich die chemischen Stoffe zu großen Molekülen, die für den Zellaufbau sehr wichtig sind. Später enstanden aus einfachen Molekülen immer komplexere Strukturen.

Eine lange Entwicklung

Zum Beispiel entwickelten sich membranähnliche Hüllen, die einzelne Moleküle einschlossen und sie so von der Ursuppe abtrennten. Eine Membran ist eine Trennschicht bzw. eine dünne Haut. Jede biologische Zelle ist von einer Membran umgeben. Ohne diese Trennschicht wäre das Leben in seiner heutigen Form nicht denkbar. Erst durch diese Gebilde ist das Enstehen von Lebewesen möglich, da ein Organismus nur dann einen regulierten Stoffwechsel betreiben kann.

Die Grundlage der Enstehung von so genannten Urlebewesen ist damit geschaffen. Die ersten nachgewiesenen Lebewesen auf der Erde waren unter anderem Bakterien, die ohne Sauerstoff beziehungsweise mit Gärung überleben konnten. Diese Urlebewesen haben sich innerhalb sehr langer Zeiträume immer weiter entwickelt und sind schließlich für die heutige Artenvielfalt verantwortlich.


Kam das Leben aus dem Weltall?


Eine weitere Theorie geht davon aus, dass einfaches Leben, beispielsweise Bakterien, durch Meteoriteneinschläge auf die Erde gelangt ist und sich dann durch die Evolution weiterentwickelt hat.


Diese Theorie wird allerdings von vielen Wissenschaftlern angezweifelt und als Science-Fiction abgetan, da sie sehr schwer nachzuweisen ist.


Die Theorie stößt grundsätzlich auf vier Probleme: Zum einen muss das Leben in den Weltraum gelangen, dann muss es im All überdauern und auf einen bewohnbaren Planeten gelangen. Zu guter Letzt müssen die Lebewesen unversehrt auf dem Planeten landen.

Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass Meteoriten Lebensformen transportiert haben.


Foto: Im Bild siehst du einen Eisenmeteoriten.



Text: RR, Stand: 30. 1. 2012, Bilder: Theo, Tess & Quentin © Tessloff Verlag; Atmosphäre: NASA/PD; Eisenmeteorit: PhotoDisc.



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