Wollemia nobilis ein lebendes Fossil

Vor 13 Jahren sorgte der australische Parkwächter David Noble für eine botanische Sensation. Auf einer Klettertour entdeckte er ihm völlig unbekannte Bäume, die sich als zur Gattung Wollemia gehörig entpuppten. Man hielt diese Bäume schon seit 65 Millionen Jahren für ausgestorben.

Im September 1994 brach der australische Parkwächter David Noble zu einer Klettertour in den Wollemi-Nationalpark auf. Immer wieder erkundete er unzugängliche Stellen des Nationalparks und erforschte Canyons im Gebiet der so genannten  Blue Mountains westlich von Sydney.

Auf besagter Klettertour am 10. September entdeckte Noble in einer schwer zugänglichen Schlucht Bäume, die ihm bis dahin völlig unbekannt waren. Die Rinde war schokoladenbraun und wirkte, als wäre sie über und über mit Blasen bedeckt. Die Blätter erinnerten an Farne. Noble steckte einen Zweig ein, um ihn einem Botaniker in Sydney zu zeigen.

Eine unbekannte Pflanze

Jedoch, auch der Botaniker und weitere Wissenschaftler konnten mit dem vorgelegten Material nichts anfangen. Eine weitere Expedition zum bis heute geheim gehaltenen Standort der mittlerweile Wollemiapinie getauften Bäume sollte mehr pflanzliches Material beschaffen.

Die Wollemiapinie ein Dino-Baum

Schließlich war man sich sicher: Hier lag eine botanische Sensation vor. Es zeigte sich, dass die neu entdeckte Wollemiapinie eine Gattung der Araukariengewächse ist. Das ist eine Pflanzenfamilie, die zu den Koniferen gehört. Bislang kannte man von dieser Art nur Versteinerungen. Außer den Exemplaren in Australien waren alle anderen zusammen mit den Dinosauriern ausgestorben.

Ein edler Namenspatron

Mittlerweile hat man in der Umgebung des ersten Fundortes weitere Wollemien entdeckt. An drei Standorten sind nun etwa 100 Exemplare bekannt. Mittlerweile ist die Pflanze nach ihrem Entdecker David Noble Wollemia nobilis benannt worden. Sie gilt als eine der ältesten und seltensten Pflanzen der Erde.

Rettung durch Zucht

Die australischen Behörden gehen zum Schutz der Wollemia neue Wege: Zum einen werden die Wildstandorte in den Blue Mountains geheimgehalten und besonders geschützt. Zum anderen wurde auch mit einem groß angelegten Vermehrungsprogramm begonnen. Bislang wurden mehr als 6000 Pflanzen herangezogen. Diese sollen international vertrieben werden. Der Erlös kommt dem Erhalt der Wollemipinie und anderen bedrohten Pflanzen zu Gute.

Anerkennung für Nobles angewandte Wissenschaft

Bislang gibt es in Deutschland die Wollemiapinie etwa im Botanischen Garten Hamburg und Berlin sowie im Palmengarten in Frankfurt zu sehen. David Noble, der Entdecker der Wollemiapinie, wurde nach seiner Entdeckung zum Ranger befördert und erhielt den akademischen Grad eines Bachelor of Applied Science.

Wenn du dich für die Wollemiapinie interessierst, dann schau doch mal auf http://germany.wollemipine.com/ Dort kann man seinen eigenen Dino-Baum bestellen und zum Schutz des Baumes beitragen.

Wenn dich Natur und Bäume im speziellen interessieren, dann wirf doch auch mal einen Blick in unseren WAS IST WAS-Band 31: Bäume

Text: -jj- 11.7.2007 // Bilder: David Noble: Troy Magennis/cc-by-sa; Wollemia Hamburg: Securiger/cc-by-sa; Wollemia Berlin Hanson59/GFDL

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