Sonnig, harmlos und hilfreich - die Ringelblume

Sie hilft gegen allerlei Krankheiten, ist schön anzusehen und einen lustigen Namen hat sie auch noch die Heilpflanze des Jahres 2009: Ringelblume, auch Calendula genannt. Wozu man sie einsetzen kann, lest ihr hier.

Foto: Ringelblume

Die Blütenstände des Korbblütlers werden seit langer Zeit als Heilmittel eingesetzt. Doch schon beim Betrachten eines Beetes voll von diesen rund 50 Zentimeter hohen Blumen wird einem ganz warm ums Herz. Bereits Hildegard von Bingen, die berühmte Kräuterkundlerin des Mittelalters rühmte die Calendula dafür, dass sie das Sonnenlicht und damit das schöpferische Prinzip Gottes einsaugen und umwandeln würde.

  

Was ringelt sich da?

Foto: Samenstand der Ringelblume.

Ihren Name hat die Ringelblume von der Form ihrer Früchte, die sichelförmig, gekrümmt oder geringelt sein können. Ihre lateinisch Bezeichnung Calendula officinalis weist auf weitere Eigenarten der Pflanze hin. Calendula kann Kalenderchen oder auch der erste Tag des Monats bedeuten.

Gemeint war damit, dass die Blume über viele Monate hinweg blüht, nämlich von Mai bis zu den ersten Frösten, also bis in den November hinein und so zum Symbol für Unvergänglichkeit wurde. Der wissenschaftliche Namenszusatz officinalis verweist auf den Gebrauch für Arzneien, die in der Offizina, der Werkstatt hergestellt wurden.

Früher diente die Calendula den Bauern auch als Wetteranzeiger. Schloss sie ihre Blüten oder öffnete sie diese morgens gar nicht erst, so stand Regen im Lauf des Tages bevor.

Heilkraft seit Jahrhunderten

Wo die Ringelblume ursprünglich herkommt, ist unsicher. Möglicherweise stammt sie aus dem Mittelmeerraum. Dort ist sie auch schon seit Alters her bekannt. Römer und Griechen kannten ihre heilsame Kraft. Aber auch in Indien und unter den Arabern schätzte man die Pflanze seit vielen Jahrhunderten.

In den Klosterapotheken des Mittelalters nutzte man sie gegen alle möglichen Leiden, so zum Beispiel gegen Warzen, Fieber, Veitstanz, Darmerkrankungen, Augenleiden und Wurmbefall.

Heute wird sie vor allem in Ägypten und Osteuropa in großem Stil angebaut und in erster Linie bei Hautproblemen und als Kosmetik genutzt. In Form von Cremes, Tinkturen, Ölen und Aufgüssen wirkt sie entzündungshemmend und schmerzstillend. Gegen Entzündungen im Mund oder Rachenraum hilft Calendulatee zum Gurgeln.

Safran des armen Mannes

Die Ringelblume ist ungiftig und führt nur selten zu unangenehmen Nebenwirkungen wie Hautreizungen. Das ist in der Welt der Heilpflanzen keine Selbstverständlichkeit. Viele von ihnen sind in der falschen Dosierung sogar tödlich.

Die Ringelblume hingegen dient in Tees, Suppen und Salaten als schmückendes Beiwerk. Mit ihrer Hilfe färbt man Käse und Butter. Früher wurde sie sogar unerlaubter Weise dazu genutzt, das teuerste Lebensmittel der Welt den gelben Safran zu strecken.

Gelbe Blumen in unseren Beeten

Im Garten gedeiht die Calendula gut, da sie sehr anspruchslos ist. Gern wird sie zur Umrahmung von Gemüse und Erdbeerbeeten eingesetzt, da sie Schnecken und Fadenwürmer fernhält. Sie lockert den Boden auf, wovon auch andere Pflanzen profitieren und sät sich immer wieder selbst aus, sodass auch im nächsten Jahr wieder neue einjährige Blumen keimen.

Links

Mehr über die Heilpflanze des Jahres 2009 lest ihr auch bei NABU.

Text: Liane Manseicher, 22.01.09; Fotos: Illustration: pd; einzelne Ringelblume von oben: Andreas Dobler: cc-by-sa; Samenstand: Wildfeuer: cc-by-sa; Ringelblumen im Garten: Flominator: cc-by-sa.

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