Schnellstart zum Frühlingsbeginn

Schon seit längerem sieht man sie in den Gärten blühen, die weißen Schneeglöckchen und die gelben Winterlinge. Und es erstaunt uns immer wieder, dass sich diese Pflanzen nach einer kurzen Winterruhe trotz drohender Kälte, Frost und Schnee so früh hervorwagen.

Bild: Der Winterling (Eranthis hiemalis) zählt zur Familie der Hahnenfußgewächse. Man findet ihn vorwiegend in Gärten, teilweise aber auch verwildert. Zu dieser Familie gehören zum Beispiel auch die bekannte Sumpfdotterblume, die Anemone, die Trollblume und das Buschwindröschen.

Eine winterliche Vegetationsruhe, wie der Botaniker sagt, und ein Austreiben im Frühjahr ist für unsere Region mit einem gemäßigten Klima ganz normal. Dabei werden die Vorgänge während der Ruheperiode wie die Beseitigung von Abfallprodukten und die Herstellung neuer Bausteine für das Wachstum von der Pflanze ganz allein gesteuert. Wann allerdings diese Ruheperiode beginnt und wie lange sie dauert, das wird von außen bestimmt. Welches Signal bekommt also zum Beispiel die Zwiebel des Schneeglöckchens, sodass sie auskeimt?

Bild: Das Echte oder Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) gehört zu den Narzissengewächsen. Es ist eine zwiebelbildende Staude, kommt wild nur noch sehr selten vor und steht daher unter Naturschutz. Zu den Narzissengewächsen gehören übrigens auch die Osterglocke und der Märzenbecher.

Im Falle des Schneeglöckchens und auch des Winterlings ist Wärme das Signal. Beide Pflanzen kommen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Drei Tage Wärme, die in den Boden eindringt, sind genug, um ihnen zu sagen: Aufgepasst, der Frühling steht vor der Tür! Leider können sie nicht wissen, dass sie gerade hier in Deutschland wachsen. Bei uns kann es ganz im Gegensatz zu ihrer Heimat vorkommen, dass nach ein paar warmen Tagen im Januar noch einmal ein Kälteeinbruch im Februar folgt. Fällt dann Schnee, sind sie zunächst unter der weißen Schicht geschützt wie Eskimos in ihrem Iglu. Jedoch erfrieren sie ohne die Schneedecke bei sehr starkem Frost.

Bild:auch der Krokus (griechisch krókos, "Safran") zählt zu den Frühblühern. Er gehört zu den Schwertliliengewächsen. Und es gibt ihn mit weißen, lila und gelben Trichterblüten

Dass Wärme ein Signal zum Austreiben ist, kannst du ganz einfach testen: Schneide einen Flieder- und einen Forsythien-Zweig ab, stecke sie in eine Vase mit lauwarmem Wasser und stelle sie im Wohnzimmer auf. Nach wenigen Tagen werden die Zweige beginnen auszutreiben.

Aber nicht allen Pflanzen genügen allein ein paar Tage Wärme. Die Buche zum Beispiel braucht nicht nur längere Wärmeperioden, sondern auch eine gewisse Tageslänge und Lichtintensität um die Winterruhe zu beenden.

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