Neues Weltnaturerbe: Deutschlands alte Buchenwälder

Früher prägten Buchenwälder weite Teile der deutschen Natur. Doch heutzutage wird dieser Laubwald immer seltener. Die noch verbliebenen Buchenwälder in Deutschland sind von der UNESCO jetzt zum Weltnaturerbe erklärt worden.

Was ist das UNESCO-Welterbe?


Die UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur. Seit 1972 gibt es das Übereinkommen zum Schutz von Kultur- und Naturerbe. Heute umfasst die Liste des UNESCO-Welterbes über 900 Denkmäler in 153 Ländern. Das Welterbe hat den Zweck, Einmaliges auf der Welt zu schützen und zu erhalten.



Die naturbelassenen Buchenwälder wurden zum UNESCO-Weltnaturerbe bestimmt.

Das UNESCO-Welterbe besteht aus dem Weltkulturerbe, dass alle menschlichen Kulturleistungen, vor allem Bauwerke, schützt und aus dem Weltnaturerbe. Dieses umfasst einmalige Naturphänomene, darunter ist der Ayers Rock in Australien oder der Grand Canyon in den USA.


Buchenwälder in Deutschland


Seit 25. Juni gehören nun auch die alten, naturbelassenen Buchenwälder Deutschlands zum UNESCO-Weltnaturerbe und stehen damit auf einer Stufe mit dem Yellowstone-Nationalpark oder dem Great Barrier Reef. So können die Buchenwälder in Deutschland nun effektiver geschützt und für kommende Generationen erhalten werden.



Die robuste Buche kann in vielen Gebieten wachsen und ist sehr anpassungsfähig.



Die fünf Wälder, die nun zum Welterbe gehören, sind der Buchenwald Grumsin in Brandenburg, der Nationalpark Hainich in Thüringen, der Nationalpark Kellerwald-Edersee in Hessen, sowie der Nationalpark Jasmund und Serrahner Buchenwald (beide in Mecklenburg-Vorpommern). Zusammen nehmen sie eine Fläche von 4.400 Hektar ein.


Einmaliger Lebensraum


Vor 6.500 Jahren bedeckten Buchenwälder 40 Prozent der Fläche Europas. Auch nach der letzten Eiszeit kam der Buche ihre gute Anpassungsfähigkeit zugute, sodass sie weite Teile Deutschlands bewaldete. Doch mit der zunehmenden Ausbreitung und Entwicklung des Menschen schwand der Platz für die Buchenwälder.


Buchenwälder in Deutschland bieten Lebensräume für eine Vielzahl von Tierarten.

Die sommergrünen Laubwälder werden hauptsächlich von der Rotbuche (Fagus sylvatica) gebildet. Diese ist sehr anpassungsfähig und kann nahezu alle Böden besiedeln. Außerdem bietet der Buchenwald einen einmaligen Lebensraum für bis zu 10.000 verschiedene Tierarten, darunter sogar Fledermäuse.


Durch die Aufnahme ins UNESCO-Weltnaturerbe haben die naturbelassenen alten Buchenwälder Deutschlands nun einen besonderen Stellenwert im Naturschutz erhalten. So können diese einzigartigen Lebensräume erhalten werden.



10.11.2011 // Text: Jan Wrede; Bilder: Herbst: (pd), Buchenwald: Darkone (cc-by-sa 1.0), Winter: Richardfabi (pd), Licht: Marlene Thyssen (GNU 1,2, cc-by-sa 2.5)

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