Neue Messel-Fossilien

Das Hessische Landesmuseum Darmstadt konnte am 13. Januar 2005 einen "Jahrhundertfund" melden. Gefunden wurde ein Scheinraubtier der Gattung Lesmesodon.

Winziges Urraubtier

Es ist nur 25 Zentimeter lang und doch eine wissenschaftliche Sensation: In der Grube Messel wurde ein "Ur-" oder Scheinraubtier der Gattung Lesmesodon edingeri gefunden. Obwohl die hintersten Skelettpartien fehlen, sprechen die Wissenschaftler von einem vorzüglichen Erhaltungszustand. Vor der Umbettung des Fundes konnte auch die Gegenseite der Platte abgeformt werden, so dass der Forschung nun eine Vollplastik zur Verfügung steht.

Das Lesmesodon ist noch sehr unbekannt. Bisher waren gerade mal drei Exemplare bekannt. Die Wissenschaftler bezeichnen damit eine ausgestorbene Gruppe räuberisch lebender Säugetiere.

Krokodile

Krokodile wurden schon oft in der Grube Messel gefunden. Diesmal freuten sich die Forscher aber ganz besonders, denn zeitgleich mit dem "Urraubtier" entdeckten sie an der selben Grabungsstelle ein "Doppelhundszahn-Krokodil". Die Gattung trägt den lateinischen Namen Diplocynoyon darwini. Das ebenfalls hervorragend erhaltene Fossil zeigt ein 73 Zentimeter langes Jungtier. An einer anderen Grabungsstelle wurde ein über einen Meter langes Tier der gleichen Gattung gefunden. Es kann jetzt fertig präpariert im Hessischen Landesmuseum Darmstadt besichtigt werden.

Grube Messel

Die Grube Messel ist ein ehemaliger Ölschiefer-Tagebau ca. 9 km nordöstlich von Darmstadt. Auf einer Fläche von nur circa 800 x 500 qm sind hier bituminöse Tonsteine ("Ölschiefer") erschlossen, die im sogenannten Mittel-Eozän, einem Zeitabschnitt vor etwa 49 Millionen Jahren, am Grunde eines Süßwassersees abgelagert wurden. Die Grube Messel ist eines der bedeutendsten Kultur- und Naturdenkmäler der Welt. Im Dezember 1995 nahm die Unesco die Grube Messel als erstes Naturdenkmal Deutschlands in ihre Liste des Welterbes auf.

Hier findest du weitere Messel-Fossilien.

Text: RR 24. 1. 2005, Bilder: HLM

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