Die Frage der Woche: Wie misst man den Wert eines Diamanten und was ist der wertvollste Edelstein?

Jede Woche beantworten wir euch Fragen zu allen möglichen Themen. Heute fragt uns Tom M. aus Chemnitz: Wie misst man den Wert eines Diamanten und was ist der wertvollste Edelstein? Hier erfahrt ihr die Antwort...

Diamanten sind die wertvollsten Steine der Welt. Viele von ihnen sind so selten, dass sich die Zahl der gefundenen Steine nur im zweistelligen Bereich bewegt. Wie wertvoll ein Diamant tatsächlich ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Neben der Reinheit spielen die Farbdichte, das Gewicht und die Höhe der Lichtbrechung eine wichtige Rolle. Je mehr dieser Eigenschaften sich in einem Stein vereinen, desto wertvoller ist er. 

Im Erdinneren entstanden

Vor vielen Millionen Jahren begann die Bildung der Diamanten im Erdmantel. Dort, im Inneren der Erde, ist Kohlenstoff unter dem Einfluss von großer Hitze und von hohem Druck kristallisiert. An die Erdoberfläche befördert wurden die Diamanten schließlich durch die starke Vulkanaktivität in der Erdgeschichte. In erloschenen und erkalteten Vulkanen wurden die Steine in ihrer Rohform schließlich gefunden.  

 

Beliebter Talisman

Die ersten Funde soll es bereits im 4. Jahrtausend vor Christus in Indien gegeben haben. Damals nutzt man die Steine als Talismane und sagte ihnen magische Wirkung nach. Auch die Römer kannten Diamanten und verwendeten sie wie auch später unsere Vorfahren im Mittelalter - aufgrund ihres Härtegrads als Werkzeug. Diamanten sind mit einem Härtegrad von 10 die härteste, natürliche Substanz der Welt.  

Foto: Ein Diamant in Tropfenform



Glanz und Lichtbrechung 



Im 13. Jahrhundert entdeckte man, dass man Diamanten auch schleifen kann. Doch erst die  modernsten Schlifftechniken im 20. Jahrhundert machten es möglich, die wahre Schönheit der Diamanten hervorzubringen und das ans Tageslicht zu befördern, was den Diamant so besonders und begehrenswert macht: seinen starken Glanz und die Fähigkeit, Licht in seine Spektralfarben zu zerlegen.    

In etwa 20 Ländern der Erde darunter Australien, Südafrika, Indien, Ostsibirien, Madagaskar und Kanada - werden Diamanten in Minen gefördert. Nur etwa 25 Prozent der gefundenen Steine taugen allerdings zum Schmuckstein.



Die Kriterien: Die "vier C"

Damit ein Diamant richtig wertvoll wird, muss er die so genannten vier C erfüllen: Carat (Gewicht), Colour (Farbe), Clarity (Reinheit) und Cut (Schliff). Mit Carat ist das Gewicht des Steins gemeint. Ein Carat entspricht 0,2 Gramm. Je höher das Gewicht, desto seltener und teurer ist ein Diamant. Dabei steigt der Wert eines Steins überproportional mit dem Gewicht. So kostet ein Stein von einem Karat nicht doppelt so viel, sondern deutlich mehr als eine Stein von 0,5 Karat.  

Foto: Die weißen Diamanten gehören zu den kostbarsten 

Der teuerste Stein der Welt ist rosa

Diamanten kommen in vielen unterschiedlichen Farben vor. Viele Farben wie rosa, schwarz, blau oder zitronengelb sind besonders begehrt und erzielen Liebhaberpreise. Die teuersten sind aber in der Regel die hellen und weißen Exemplare. Als teuerster Diamant aller Zeiten wurde 2010 ein rosa Diamant vom Aktionshaus Sothebys in Genf versteigert. Der Stein mit 24,78 Karat Gewicht erzielte eine Rekordsumme von fast 34 Millionen Euro.

Reinheit und Schliff

Reinheit bedeutet, dass ein Diamant möglichst frei von Rissen und Hohlräumen sein soll. Als lupenrein wird er bezeichnet, wenn bei zehnfacher Vergrößerung keinerlei Macken erkennbar sind. Beim Schliff wird schließlich beurteilt, wie sorgfältig der Diamantenschleifer gearbeitet hat. Er sorgt letztendlich dafür, wie stark ein Diamant glänzt und funkelt. 

  

Nic - 3.5.2012 / Fotos: Creative Commons Lizenz, Autor: Rob Lawinsky, GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Urheber: Mario Sarto und StrangerthanKindness

  

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