Zdravo, Hrvatska!

Immer mehr Deutsche verbringen ihren Urlaub in Kroatien, das wegen seinen günstigen Preisen zu einem oft besuchten Ziel geworden ist. Jährlich besuchen über 10 Millionen Touristen das Land, das mit der Adriaküste, den Nationalparks und den alten Städten lockt. Doch lange Zeit war Kroatien nicht unabhängig und jahrelang wurde dort Krieg geführt.

Kroatien liegt an der Ostküste der Adria in Südosteuropa. Das Land besteht aus seinem Küstenstreifen mit mehreren kleinen Inseln und dem kontinentalen Nordteil. Insgesamt hat es eine Fläche von 56.592 Quadratkilometern (etwas größer als Niedersachsen), auf denen rund 4,5 Millionen Menschen leben (etwas mehr als Rheinland-Pfalz). Kroatien hat Grenzen mit den Staaten Slowenien, Ungarn, Bosnien-Herzegowina, Serbien und Montenegro. Landessprache ist Kroatisch. Daneben wird noch Serbisch gesprochen, da die Serben die größte Minderheit im Land sind.

Nachdem das kroatische Königreich 1102 an Ungarn gefallen war, besetzten 1451 die Osmanen das Land. Als diese Zurückgedrängt waren gehörte Kroatien zu Österreich-Ungarn. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde 1918 das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen gegründet. Dieses wurde in Königreich Jugoslawien umbenannt und nach deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg zur Republik Jugoslawien ausgerufen.

Als Kroatien 1991 die Unabhängigkeit von den Serben und Slowenen erklärte, begann der Kroatienkrieg, weil die Serben Jugoslawien zusammenhalten wollte. 1995 war der Krieg beendet. Seither ist Kroatien Anwärter auf den Beitritt zur NATO und zur Europäischen Union. Das Staatsoberhaupt ist Präsident Stjepan Mesic.

Obwohl die Arbeitslosigkeit recht hoch ist, befindet sich Kroatien im wirtschaftlichen Aufschwung, vor allem, da mehr ins Land investiert wird, seitdem man sich bemüht der EU beizutreten. Oft wird es als wirtschaftlicher Motor Südosteuropas bezeichnet. Das fruchtbare Land wird stark landwirtschaftlich genutzt, beispielsweise zum Wein- und Zuckerrübenanbau. Wichtige Industriebetrieb sind Erdölraffinerien, Chemieunternehmen und Eisen- und Stahlwerke. Auch der Fremdenverkehr spielt eine wichtige Rolle.

Da das Land noch nicht der EU angehört, gibt es auch noch keinen Euro in Kroatien. Die offizielle Währung ist die kroatische Kuna, die 1995 den kroatischen Dinar ablöste. Für einen Euro bekommt ungefähr 7,25 Kuna zurück.

Die größte Stadt in Kroatien ist mit 780 000 Einwohnern die Hauptstadt Zagreb, deren Ballungsgebiet etwa 1,2 Millionen Menschen beherbergt. Außerdem ist Zagreb ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und das wirtschaftliche Zentrum des Staates. Zusätzlich sind hier die meisten Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Weitere wichtige Städte sind Split, Rijeka und Dubrovnik (Bild), die besonders bei Touristen sehr beliebt ist.

Während der Norden und der Nordosten von Kroatien hauptsächlich durch die lange Zugehörigkeit zu Österreich-Ungarn geprägt ist, sieht man im Süden an den Küsten die Einflüsse der italienischen Kultur. Im Norden sieht man prunkvolle, barocke Gebäude, im Süden sind die Bauwerke eher im Renaissance-Stil gehalten, der an die Antike erinnert. Dies sieht man auch an der Küche Kroatiens. Während im Norden rustikaler mit viel Fleisch gekocht wird, ist an den Küsten die mediterrane, italienische und griechische Küche zu hause.

Große sportliche Erfolge feierten kroatische Mannschaften im Handball, wo man schon Olympiasieger und Weltmeister wurde, und im Basketball. Daneben ist Fußball sehr beliebt. 2001 konnte Goran Ivanisevic das Tennis-Turnier Wimbledon gewinnen. Im Wintersport gelang Janica Kostelic im Ski Aplin Dreifach-Olympiagold. Außerdem kommt mit Blanka Vlasic die Hochsprungweltmeisterin aus Kroatien.

Text: Jan Wrede 16.5.2008 // Bilder: Flagge PD; Karte David Liuzzo PD; Dubrovnik gari.baldi cc-by-sa 2.5; Kornati interpixel.de/GFDL

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