God dag, Sverige!

Schweden, Land der Rentiere, der Lappen und von Astrid Lindgren. Die parlamentarische Monarchie im Norden Europas begeistert Besucher aber auch mit der Lebensfreude ihrer Einwohner und findet international Beachtung mit ihrem Bildungssystem.

Das Königreich Schweden liegt im Norden Europas. Mehr als 220 000 Inseln gehören zu Schweden, die größten davon sind Gotland und Öland. Das Land grenzt an Norwegen und Finnland und wird von der Ostsee und dem Kattegatt begrenzt. Kattegatt bedeutet übersetzt etwa Katzenloch und bezeichnet das Meeresgebiet zwischen dem dänischen Jütland und der schwedischen Westküste.


In Nord-Südrichtung ist Schweden 1572 Kilometer lang, in Ost-West-Richtung hat es eine Ausdehnung von 499 Kilometern. Es hat eine Fläche von 450 295 Quadratkilometern. Schweden hat gut 9,1 Millionen Einwohner, pro Quadratkilometer leben in Schweden 20,4 Menschen. In Deutschland sind es gut 230.


1909 richtete Schweden als erstes Land Europas Nationalparks ein. Heute sind es 28, die die Natur Schwedens bewahren helfen. Trotz der nördlichen Lage ist das Klima relativ freundlich, besonders im Süden. Das liegt an der Nähe zum Atlantik und dem Golfstrom, der Wärme aus dem Südwesten bis nach Nordeuropa transportiert.


Über 90 Prozent der Einwohner sind gebürtige Schweden. Finnland war für 1000 Jahre Teil Schwedens, darum gibt es einen Bevölkerungsanteil von 2,5 Prozent so genannter einheimischer Finnen. Zudem gibt es die Gruppe der Samen, die in Schweden noch etwa 20 000 Menschen zählt. Unter ihnen gibt es noch 200 hauptberufliche Rentierzüchter. Die Rentierzucht begann unter König Gustav II. Adolf. Weil seine ausgedehnten Kriegszüge viel Geld verschlangen, erhöhte er die Steuersätze, was die Samen zur Aufnahme neuer rentabler Geschäfte wie der Rentierzucht zwang.


Noch heute hat Schweden einen König, aber auch ein Parlament. Schweden ist also eine parlamentarische Monarchie, in der der König die Rolle des Staatsoberhauptes übernimmt. Seit 1973 regiert Carl XVI. Gustaf. Regierungschef, vergleichbar mit unserer Bundeskanzlerin, ist der Ministerpräsident, der in Wahlen bestimmt wird. Nach einer Untersuchung der Wirtschaftszeitschrift The Economist ist Schweden das demokratischste Land der Welt, vor Island und den Niederlanden.


Schweden hat viele Bodenschätze, die schon seit dem Mittelalter abgebaut werden. Im Bild zu sehen ist der Abbau bei Kiruna. Kupfer Blei, Zink sowie Gold und Silber sind im Land vorhanden und übersteigen teils den Eigenbedarf, weshalb sie exportiert werden.


Die schwedischen Schüler schneiden bei den PISA genannten intenationalen Schülerleistungstests gut ab. Das liegt unter anderem daran, dass in Schweden alle Kinder lange Zeit gemeinsam unterrichtet werden und ältere den jüngeren Schülern helfen.


Aus Schweden stammt auch Astrid Lindgren. Die Schriftstellerin ist weltweit bekannt mit ihren Geschichten von Pippi Langstrumpf, Michl aus Lönneberga und anderen. In den 70er und 80er Jahren füllte die Gruppe ABBA weltweit die Discotheken mit ihrem Sound.


Neben Fußball sind in Schweden auch Eishockey, Handball oder Bandy sehr beliebt. Letzteres ist ein Vorläufer des Eishockeys, und wird auf einem Feld von Fußballplatzgröße gespielt. Natürlich sind auch Skifahren und Langlauf sehr beliebt.


Schwedische Haushalte waren lange Zeit Selbstversorger. Brot und Marmeladen wurden und werden gerne selbst hergestellt. Die kurzen Sommer und die langen Winter hatten einen stark prägenden Einfluss auf die Ernährungsgewohnheiten: Weil Salz ein teures Importgut war kam es zur Entwicklung von lange haltbaren Lebensmitteln wie Knäckebrot, Tunnbröd genanntes dünnes Brot oder Surströmming, vergorener Fisch.


Der Ausdruck Alter Schwede ist heute Zeichen von Erstaunen. Er hat seinen Ursprung zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges, als Friedrich Wilhelm I. schwedische Soldaten als Ausbilder anwarb, die allgemein als die alten Schweden bezeichnet wurden.

Text: -jj- 16.5.2008 // Bilder: Karte: David Liuzzo PD; Flagge PD; Kiruna Stahlkocher GFDL; Knäckebrot Matthias Kabel GFDL

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