Bunä siua, Romania!

Wer an Rumänien denkt, dem fällt vielleicht Transsylvanien oder Siebenbürgen und die Geschichte von Graf Dracula ein. Doch Rumänien hat weit mehr zu bieten ...

Rumänien grenzt an die Ukraine im Norden, Moldawien und das Schwarze Meer im Osten, Bulgarien im Süden und im Westen an Serbien und Ungarn. Berühmt sind die Karpaten als das bekannteste Gebirge Rumäniens. Es teilt das Land in die drei Regionen Moldau, Walachei und Siebenbürgen. Der Berg Moldoveanu ist mit 2544 Metern der höchste Punkt Rumäniens. Die Donau ist mit 1075 Kilometern der größte Fluss Rumäniens. Wichtige Nutzpflanzen Rumäniens sind Mais, Kartoffel und der Apfelbaum.


Viele Wildtiere bevölkern die Laubwälder Rumäniens: Verschiedene Marderarten, Dam- und Rothirsche, Rehe, Wildschweine und Füchse. Das Donaudelta ist von der UNESCO geschützt und bietet mehr als 4000 Tier- und über 1000 Pflanzenarten Schutz. In den Karpaten leben außerdem Braunbären, Wölfe und Luchse.


Rumänien hat eine Fläche von 238 391 km² und gut 21,5 Millionen Einwohner. Die größte Stadt Rumäniens ist die Hauptstadt Bukarest mit 1,9 Millionen Einwohnern. Damit ist sie auch sechstgrößte Stadt in der EU. Es gibt 24 Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern. Es leben 93,7 Menschen pro Quadratkilometer.


Bis 1989 war Rumänien ein kommunistisches Land, das von dem Diktator Ceaucescu regiert wurde. Die Geschichte reicht jedoch bis ins 5. Jahrhundert v. Chr. zurück. Im Jahre 106 n. Chr. gehörten Gebiete des heutigen Rumäniens zum Römischen Reich. Von etwa 900 bis 1861 bestand Rumänien aus Fürstentümern. Unter anderem war Vlad Dracul Herrscher über die Walachei. Wegen seiner grausamen Herrschaft gilt er als Ursprung der Legende von Graf Dracula dem Vampir.


Die größte Ausdehnung hatte Rumänien nach dem ersten Weltkrieg. Seit dem zweiten Weltkrieg existiert das Rumänien in den Grenzen wie wir sie heute kennen und Rumänien wurde kommunistisch. Der letzte Diktator Ceaucescu regierte von 1965 bis 1989 und wurde im Zuge der allgemeinen Wende in den Ostblockstaaten von einem Militärgericht verurteilt und am 25. Dezember 1989 erschossen. Rumänien ist heute in der EU und der NATO.


Nationalfeiertag ist der 1. Dezember. Die Staatsflagge symbolisiert die Vereinigung des zentralen Siebenbürgen (gelb) mit der Walachei (blau) und Moldau (rot) zu Rumänien im Jahr 1920. Eine andere Deutung lautet: Berge (rot), Schwarzes Meer (blau), Getreide (gelb).


Die Rumänen haben einen bunten Speiseplan, der von der vielfältigen Geschichte Rumäniens beeinflusst ist. Aus römischer Zeit stammt der Kuchen placinta, auf die Türken geht eine bestimmte Art Fleischbällchen zurück. Die Griechen hinterließen ein Auflaufgericht namens Mousakas und aus Bulgarien stammen viele Gemüseaufläufe. Aus Wien stammt das snitel, also das Schnitzel und die Ungarn brachten einige Backwaren mit. Die Rumänen essen gerne Schweinefleisch, daher rührt auch das Sprichwort: Der beste Fisch ist immer das Schwein.


Im Volksglauben existieren die so genannten Moroi, das sind lebende Tote. Sei erscheinen des Nachts und bringen Krankheiten. Durch Rituale werden sie davon abgehalten, weiteren Schaden zu verursachen. Alte Sagen erzählen auch von Vampiren und Werwölfen. Ihren Ursprung haben diese Geschichten in der Zeit des Grafen Vlad Dracul III. (Bild), der eine Schreckensherrschaft errichtete und sehr grausam regierte.


Aus dem Gebiet der Walachei stammen ursprünglich die Wallache. Das sind Pferde, denen die Keimdrüsen, also die Hoden entfernt wurden. Dadurch werden sie umgänglicher und lassen sich besser in bestehende Herden integrieren.


Den melancholischen Blechbläsersound Rumäniens und des Balkans, aber in neuem, elektronischen Gewand, präsentiert DJ Shantel mit seinem Bukovina Club. Bukovina (=Buchenland) heißt eine Gegend in Rumänien und der Ukraine.


Text: -jj- 16.5.2008 // BildeR: Karte David Liuzzo PD; Flagge PD; Vlad Dracul PD; Triumphbogen Roman Klementschitz GFDL

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