Spinnen sind keine Insekten

Spinnen werden wegen ihrer kleinen Größe und ihres Aussehens oft den Insekten zugeordnet. Dabei gehören die Spinnen zu einer eigenen Art, den Arachnida (Spinnentiere). Zusammen mit den Insekten, den Tausendfüßlern und den Krebsen gehören sie zum Tierstamm der Gliederfüßer.



Es gibt 60 70.000 Spinnenarten, davon sind erst 36.000 erforscht. Die andere Hälfte ist noch weitgehend unbekannt. Spinnen sind Meister des filigranen Netzbaus. Wehe der Fliege, die sich in den Spinnfäden verfängt. Die Fähigkeit, Fäden ziehen zu können, hat den Arachniden ihren Namen gegeben.

Die zornige Göttin

Der Name geht auf eine griechische Sage zurück: In der Landschaft Lydien lebte ein junges Mädchen namens Arachne. Diese war berühmt für ihre Webkunst. Der Ruhm stieg ihr zu Kopf, und so prahlte sie, sogar eine bessere Weberin als Athene, die Göttin der Künste, zu sein.
Als Athene dies hörte, kam sie in Gestalt einer alten Frau in Arachnes Behausung und forderte sie auf, sich nicht mit den Göttern anzulegen. Doch Arachne blieb stur und forderte die Göttin zum Wettkampf.
Beide webten einen Teppich. Während Athene die Götter darstellte, war Arachnes Arbeit ein Spottbild auf die Liebesabenteuer der Götter.
Voller Zorn verprügelte Athene die Weberin mit ihrem Weberschiff. Voller Scham über diese Demütigung erhängte sich Arachne. Doch Athene hatte Mitleid mit der Sterbenden, schenkte ihr das Leben und verwandelte sie in eine Webspinne. Arachne ist das griechische Wort für Spinne. Ein Spinnenforscher heisst Arachnologe.

Was unterscheidet Spinnen von Insekten?

Der deutlichste Unterschied ist die Zahl der Beine: Spinnen haben acht, Insekten nur sechs. Außerdem ist ihr Körper deutlich zweigeteilt in einen Vorderkörper, der durch Stiehlchen mit dem Hinterkörper verbunden ist. Insekten sind dreigliedrig: An Kopf und Brust schließt der Hinterleib an. Statt Fühler haben die Spinnen zwei Tastbeine. Ein Spinnenbein besteht aus sieben Gliedern, ein Insektenbein hat nur fünf. Viele Insekten haben Flügel, dagegen gibt es keine fliegenden Spinnen.
Auch an den Augen können die Arten unterschieden werden: Spinnen haben acht einzelne Linsenaugen, Insekten dagegen Facettenaugen. Es gibt aber auch augenlose Spinnen.

Spinnen ernähren sich von Insekten. Eine Spinne frisst pro Tag durchschnittlich 15 Prozent ihres eigenen Gewichts an Insekten. Dazu erneuert sie das Netz bis zu fünfmal am Tag. Ohne Spinnen würden Insekten wie Fliegen und Schaben die Erde geradezu überschwemmen.

Von Amazonasindianern wissen wir, dass sie sich Spinnen sogar als Haustiere halten. Damit schützen die Indianer ihre Familien vor Malaria. Die Krieger nehmen Tagesreisen auf sich, um eine Spinne zu diesem Zweck in ihr Heim zu holen.

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Die größte Spinnentiersammlung in Deutschland befindet sich übrigens im Senckenberg Museum in Frankfurt.
 
Mehr über Achtbeiner in aller Welt erfahrt ihr auch im WAS IST WAS Band 73 Spinnen.

-rr- 21. 1. 2002 Bild PhotoDisc

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