Spinne des Jahres 2005: Die Zenraspringspinne

Die Arachnologische Gesellschaft (AraGes) und die belgische arachnologische Gesellschaft (ARABEL) haben zum ersten Mal gemeinsam eine Spinnenart zur "Spinne des Jahres" gewählt. Ihre Wahl fiel 2005 auf die Zebraspringspinne. Sie soll stellvertretend für die über 1300 Spinnarten stehen, die es in Zentraleuropa gibt und für diese um mehr Beachtung werben. Denn je mehr man über Spinnen weiß, desto faszinierender sind sie - und die Angst wird immer kleiner.... So hofft das Kuratorium.

Das Kuratorium "Spinne des Jahres", das aus Fachleuten, Biologen, Zoologen und Spinnenforschern besteht, hat die Zebraspringspinne, lateinisch "salticus scenicus", für das Jahr 2005 gewählt. Eine Spinne, die uns gar nicht so fremd sein dürfte, denn sie sonnt sich in unseren Breitengraden bei schönem Wetter gern an Hauswänden und Mauern und tankt Wärme auf. Sie lebt aber auch in Felsen oder auf Zaunpfählen.

Aussehen

Die einheimische Spinne ist vier bis sieben Millimeter groß und schwarz-weiß gestreift, daher auch "Zebra". Das schwarz-weiße Zeichenmuster entsteht durch verschiedenartig gefärbte Schuppenhaare. Die Beine sind relativ kurz im Vergleich zu anderen Spinnen und so wirkt die Zebraspringspinne eher kompakt.

Springspinnen

Die Zebraspringspinne gehört zu den Springspinnen (Familie Salticidae). Die Springspinnen sind mit mehr als 5000 Arten die größte der über 50 Spinnenfamilien. Sie kommen überall auf der Erde vor. In Mitteleuropa leben davon 99 Arten.

Springspinnen laufen auf Beutesuche ruckartig umher, bauen also kein Netz und weichen ihren Feinden geschickt aus. Zunächst pirschen sie sich an ihre Beute an und packen sie dann im Sprung.

Im Sprung jagen

Die Zebraspringspinne schleicht sich an ihre Beute, wie Fliegen, Käfer und Stechmücken, heran, springt sie aus etwa einem Zentimeter an und überwältigt das Insekt, indem sie es mit ihren Giftklauen packt und es mit den Beinen umschlingt.

Blick zurück

Diese Spinnen haben Fähigkeiten, von denen wir nur träumen können: Sie können sich auch seit- und rückwärts bewegen, ohne ihr Ziel aus den Augen zu verlieren. Ihre Frontaugen sind enorm vergrößert und sehen aus wie eine Sonnenbrille. Die beiden Frontaugen können farbig und dreidimensional sehen. Die anderen sechs Augen sind in drei Querreihen auf dem Vorderleib so angeordnet, dass die Spinne sogar nach hinten schauen kann.

Verbreitung

Die Zebraspringspinne kommt in Deutschland von der Nordseeküste bis zum Alpenrand recht häufig vor. Auch in Europa ist "Salticus scenicus", wie die Zebraspringspinne in der Fachsprache heißt, weit verbreitet. Außerhalb Europas kommt diese Art im nördlichen Asien und in Nordamerika vor.

Mit der Wahl zur Spinne des Jahres will man zum einen auf die Kleine Spinne aufmerksam machen, damit sie und ihre tollen Fähigkeiten auch wahr genommen werden. Auf der anderen Seite will man den Menschen durch Informationen die Angst vor diesen außergewöhnlichen Tieren nehmen.

Hier erfahrt ihr mehr über Spinnen

Mehr Infos über Spinnen erhaltet ihr auch unter www.arages.de, der Internetseite der Arachnologischen Gesellschaft.

-ab-15.01.05 Text / Foto: Soebe (cc by sa 3.0)

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