Mit den Schmetterlingen in den Frühling

Jeder Schmetterling macht in seinem Leben eine erstaunliche Umwandlung durch. Man nennt sie Metamorphose. Alles beginnt mit den befruchteten Eiern. Sie werden vom Schmetterlingsweibchen an einer Futterpflanze abgelegt, im Durchschnitt 100 bis 300 Stück pro Weibchen. Einige Arten bevorzugen die Oberseite eines Blattes, viele Schmetterlinge jedoch kleben die Eier zum Schutz vor Feinden an die Unterseite.

Von der Larve zur Puppe

Wenige Tage nach der Ablage frisst sich die Larve, Raupe genannt, mit ihren scherenähnlichen Kiefern einen Weg aus dem Ei und denkt von da an nur noch an das Fressen, um möglichst schnell zu wachsen. Dieses Stadium macht einen Großteil des Schmetterlingslebens aus. Die meisten Raupen fressen zuerst einmal die Eihülle, bevor sie sich über die Blätter ihrer Futterpflanze hermachen. Die immense Nahrungsaufnahme in diesem Stadium ist nötig, weil sie später in der Verpuppung für etliche Zeit keinerlei weitere Nahrung zu sich nehmen können und von ihrem Polster leben müssen.

Wenn die Raupe größer und dicker wird, wird ihre Haut zu eng und platzt auf, was man Häutung nennt. Nach zwei Wochen hat die sehr schnell wachsende Raupe ihre Haut meist bereits vier Mal gewechselt. Nach jeder Häutung ist ihre Wirbelsäule, normalerweise hart und dunkel, für ein paar Stunden weich und durchscheinend.

Nun voll ausgewachsen, beginnt die Raupe ihre Umwandlung in einen Schmetterling. Sie wandert zu einem ruhig gelegenen und geschützten Platz, hängt sich dort mit einem kleinen Seidenpolster fest, häutet sich ein letztes Mal und zum Vorschein kommt eine harte Hülle. Die Raupe ist zur Puppe geworden. In diesem Stadium geschieht nun das eigentliche Wunder, die Metamorphose, die Umwandlung der Raupe zu einem wunderschönen Schmetterling. Hormonelle Veränderungen lösen das bestehende Gewebe und bilden seine endgültige Form aus. Manche Arten schaffen diese Verwandlung in einigen Tagen, andere brauchen Jahre dafür.

Von der Puppe zum Schmetterling

Ist die Metamorphose abgeschlossen, weicht der vollständig entwickelte Schmetterling die Puppenhülle mittels eines Enzyms auf und schlüpft. Bevor er jedoch fliegen kann, muss er erst seine Flügel ausbreiten, mit Blut oder Chitin füllen und durchhärten, was mehrere Stunden in Anspruch nehmen kann. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, kann der Schmetterling endlich fliegen, um einen Partner zur Paarung zu finden und selbst wieder Eier legen zu können.

Warum heißt der Schmetterling überhaupt Schmetterling?

Das deutsche Wort "Schmetterling" geht auf mittelalterlichen Aberglauben zurück: die Falter waren im Volksglauben verkleidete Hexen, die in dieser Gestalt in Speisekammern und Keller schlichen, um dort den Rahm, den "Schmetten", zu stehlen. Im Tschechischen ist heute noch das Wort smetana für Sahne oder Rahm vorhanden. Das englische Butterfly (Butterfliege) scheint den selben Ursprung zu haben.

Die charakteristische Flugbewegung der Schmetterlingsflügel, ein ständiges Auf und Ab, wird in verschiedenen Sprachen lautmalerisch ausgedrückt. So heißt der Schmetterling in Italien Farfalla, in Frankreich Papillon, in Indonesien Kupukupu oder innerhalb einer südindischen Sprachgruppe Papatti.

Deutschlands größter Schmetterlingspark

Wollt ihr tropische Schmetterlinge aus der Nähe erleben, dann solltet ihr einmal das Idea Schmetterlings-Paradies besuchen. Dieser größte Schmetterlingspark Deutschlands befindet sich in Neuenmarkt in Bayern (Landkreis Kulmbach). Sobald ihr in die Halle kommt, fühlt ihr euch wie in einem tropischen Park. Die bunten Schmetterlinge fliegen frei umher und ihr könnt sie wie in der Natur beobachten. Hier findet ihr zum Beispiel die Weiße Baumnymphe, einen großen Falter mit schwarz-weißen Flügeln, der aus Südostasien stammt.

Mit etwas Glück könnt ihr sogar einen Atlas-Seidenspinner entdecken. Mit eine Flügelspannweite zwischen 16 cm und 30 cm ist er der größte Schmetterling der Welt. Allerdings ist er meist nachts aktiv.

Neben den Schmetterlingen leben hier auch weitere tropische Tiere wie die chinesischen Zwergwachteln, Sittiche, der Grünen Leguan Hugo, Weißbüscheläffchen, Vogelspinnen und Schlangen.

Text: LM / Schmetterlingsparadies, Fotos: Schmetterlingsparadies

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