Faszination Spinnen: Sonderausstellung im Senckenberg-Museum

Sie sind furchteinflößend, faszinierend und nicht selten giftig

Riesenspinnen! Wer sich für exotische Achtbeiner interessiert, sollte das

Frankfurter Senckenberg-Museum besuchen. Dort sind noch bis zum 3. Juni 30 Vogelspinnenarten, mehrere Skorpione und vier Arten der Schwarzen Witwe in einer Sonderausstellung zu bestaunen.


Foto: Die "Verschiedenartige Vogelspinne" ist als Jungtier metallisch blau, später wechselt sie ihre Farbe zu rot-grün.  

Die lebendigen Tiere aus Asien, Afrika und Amerika werden in 40 Glasterrarien gezeigt. Ihr braucht euch also keine zu Sorgen machen, dass der Museumsbesuch für euch gefährlich werden könnte! Selbst Besucher, die sich ekeln oder Angst haben, können die Spinnen aus allernächster Nähe betrachten, ihren Körperbau sowie die unterschiedlichen Farben und Formen studieren. Besonders spannend: Während der Fütterung lässt sich beobachten, wie Spinnen ihre Nahrung verzehren.

Spinnenforscher heißen Arachnologen

Arachnologen heißen die Wissenschaftler, die sich ausschließlich mit

Spinnen beschäftigten. Peter Jäger vom Senckenberg-Museum ist einer von

ihnen. Schon im Alter von sechs Jahren fand er Vogelspinnen einfach

atemberaubend. So zum Beispiel die Verschiedenartige Vogelspinne, die

als Jungtier metallisch blau gefärbt ist und im Laufe ihrer Entwicklung

rot-grün wird.


Foto: Die dichte Behaarung dient Vogelspinnen unter anderem zum Hören und Riechen  

Außergewöhnliche Sinnesorgane



Noch faszinierender als ihre wandelbare Färbung sind für Peter Jäger die Fähigkeiten der Vogelspinne. Sie ist ein Lauerjäger, die im Versteck auf Beute wartet und dann für das Opfer völlig unerwartet mit ihren Giftklauen zuschlägt. Bei der Jagd verlässt sich die Vogelspinne auf ihre

außergewöhnlichen Sinnesorgane.  

Hör- und Riechhaare

Auf allen acht Beinen befinden sich so genannte Hörhaare. Damit können

Vogelspinnen wahrnehmen, ob, wo und wie weit entfernt sich mögliche

Beutetiere aufhalten. Riechhaare verraten die chemische Zusammensetzung

der Umgebung und Hafthaare unter den Fußgliedern helfen den

Vogelspinnen dabei, mehr als ihr eigenes Körpergewicht über dem Kopf zu

halten.

 

Abbildung: Diese neu entdeckte Spinnenart aus Laos ist ebenfalls Teil der Ausstellung. Sie heißt "Olios jaenicke" und ist nach dem Schauspieler Hannes Jaenicke benannt, der sich seit Jahren für den Tierschutz einsetzt.  

Goliath ist der Megastar



Einer der Stars der Lebendschau im Senckenberg-Museum ist die

Goliath-Vogelspinne aus dem Amazonasgebiet in Brasilien. Bis zu 30

Zentimeter groß können die Weibchen der größten Vogelspinnenart der Welt

werden. Doch die Körpergröße ist nicht ausschlaggebend für die

Gefährlichkeit. Ausgerechnet ein Biss der kleinsten Spinne der

Ausstellung, der Schwarzen Witwe Latrodectus mactans, kann für den

Menschen lebensbedrohlich werden.

Präparierte Modelle



Wer von den lebenden Objekten genug hat, kann seinen Wissensdurst auch an

Text- und Schautafeln stillen. Lebensecht präparierte Modelle zeigen zum Beispiel die Balz der Vogelspinne oder eine winzige, heimische Waldspinne in

hundertfacher Vergrößerung. Ausstellungsbetreuer, die sich während der

Öffnungszeiten um die Krabbeltiere kümmern, stehen außerdem für eure

Fragen bereit und verraten Hintergrundinfo zur Lebensweise von

Vogelspinnen und Skorpionen.



Alle Infos zu Öffnungszeiten, Preisen und dem umfangreichen

Begleitprogramm zur Ausstellung findet ihr hier.


Noch mehr zum Thema Spinnen könnt ihr in WAS IST WAS Band 73 "Spinnen" nachlesen.



Nic 7.3.2012 / Infos und Fotos: Senckenberg-Museum Frankfurt

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt