Fangmethoden der Spinnen

Für Netzspinnen ist das Netz lebenswichtig. Mit Hilfe der fein gesponnen Fäden fangen sie ihre Nahrung. Gut versteckt warten sie neben ihrem Netz auf Beute. Über einen Signalfaden spüren sie, wenn ein Tier im Netz zappelt.

Woher hat die Spinne die Fäden?

Alle Spinnen haben im Hinterleib bis zu acht Spinndrüsen. Dort werden verschiedene Arten von Fäden hergestellt. Zum Beispiel Klebefäden, an denen Beute hängen bleibt oder Fäden, mit denen die Spinne ihre Beute einwickelt. Die Fäden presst die Spinne aus kleinen Ausstülpungen, den Spinnwarzen. Der flüssige Stoff erstarrt an der Luft rasch zu einem äußerst halt- und dehnbaren Fäden.

Welche Netze gibt es?

Es gibt viele Arten von Netzen und viele Spinnen haben ihre artspezifischen Besonderheiten, wie sie ihr Netz bauen. So die Radnetze, die in kürzester Zeit gebaut werden können.

Das Netz der Bola- Spinne, die in Afrika, Australien und Amerika lebt besteht nur aus einem einzelnen Faden, der an einem ihrer Beine hängt. Wie ein Cowboy mit seinem Lasso fängt sie mit dem Faden ihre Beute. Die Beute bleibt an einem klebrigen Leimtropfen am ende des Fadens hängen. Jetzt kann die Spinne ich Lasso einziehen und den Fang verspeisen.

Einen anderen Trick wendet die Kescherspinne an. Sie lebt auf Bäumen im Urwald und tarnt sich so gut, dass sie aussieht wie ein kleiner Ast. Ihr Netz hat sie zwischen den Beinen. Sobald ein Beutetier vorbei fliegt, wirft sie das Netz über die Beute und zieht es zu.

Damit die Beute, aber nicht die Spinnen in ihrem Netz hängen bleiben, gibt es sozusagen einen ganz einfachen Trick der Spinnen: Sie laufen nicht auf den klebrigen Fangfäden, sondern nur auf den Fäden, die nicht klebrig sind.

Die Jagdspinnen

Während Netzspinnen mit ihren Fäden jagen, brauchen Jagdspinnen den seidigen Spinnstoff um ihre Schlupfwinkel einzurichten. Manche Spinnen warten dort auf ihre Beute.

Wie jagen Jagdspinnen?

Es gibt verschiedene Jagdtechniken:

Die Speispinne beispielsweise speit klebrige Leimfäden über die Beute. Das Fadengewirr klebt das Opfer am Boden fest.

Die meisten Jagdspinnen lauern ihrem Opfer auf, schleichen sich heran und stürzen sich mit einem Sprung auf ihre Beute. Mit ihrem Gift lähmen sie den Fang, manchmal wirkt die Substanz auch tödlich.

Für Menschen ist ein Spinnenbiss allerdings selten gefährlich. Beißt uns eine Kreuzspinne tut das normalerweise nicht mehr weh wie ein Mückenstich. Nur bei einigen wenigen Arten, wie etwa der brasilianischen Wanderspinne ist das Gift so stark, dass Menschen dadurch sterben könnten. Vom Giftvorrat einer Wanderspinne könnten etwa 1000 Mäuse sterben.

Wie spinnen Spinnen noch?

Es gibt aber auch Wasserspinnen, die sich unter Wasser aus ihren Fäden Häuschen Bauen. Die füllen sie mit feinen Luftbläschen und es entsteht eine Art Taucherglocke, in der die Wasserspinne auch unter Wasser atmen kann.

Manche Spinnen nutzen die Fäden auch zur Fortbewegung. Sie halten ihren Hinterleib einfach in den Wind und beginnen einen Faden zu spinnen. Der wird vom Wind ergriffen und mit samt der Spinne weggeweht. So können die Spinnen je nach Windstärke mehrere Kilometer weit fliegen.

Spinnfäden sind zwar extrem dünn, aber trotzdem dreimal so reißfest wie ein vergleichbarer Faden aus Stahl. Außerdem ist die Spinnseide dehnbarer als Gummi. Feinste Netze halten sogar starken Wind und den Aufprall von Insekten aus. Kein anderes Material in der Natur ist so widerstandsfähig wie Spinnenseide. Deshalb ist die Spinnenseide auch interessant für die Wissenschaftler, die versuchen ein Material herzustellen, das dieselben Qualitäten aufweist.

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