Die raffinierte Labyrinthspinne

Trichterspinnen bauen Netze in Form eines Trichters und legen sich dort auf die Lauer nach Beute. 2011 wurde die Labyrinthspinne zur Spinne des Jahres ernannt. Wie leben Labyrinthspinnen und wie fangen sie ihre Beute?

Trichterspinnen haben eine besonders raffinierte Fangtechnik auf Lager. Quelle: © , Shutterstock

 

Das Verbreitungsgebiet der Labyrinthspinne ist sehr groß. Es umfasst ganz Europa, Nordafrika und Asien nördlich des Äquators. Die Labyrinthspinne gehört zur Familie der Trichterspinnen. Diese Familie baut keine großen Radnetze, wie zum Beispiel die Kreuzspinne. Sie spinnt ein Trichternetz, dass ihr zum Beutefang und als Unterschlupf dient.  

Dieses Trichternetz ist sehr dicht gewebt und hat keine klebrigen Stränge. In der Netzmitte baut die Labyrinthspinne einen Trichter, in dem sie sich selbst versteckt. Das Netz wird an Sträuchern oder Gräsern fast direkt über dem Boden gebaut. Es kann bis zu 50 Zentimeter im Durchmesser erreichen. 

Wie geht die Labyrinthspinne auf Beutefang?

Weil das Netz der Labyrinthspinne keine klebrigen Anteile hat, kann sie nicht darauf vertrauen, dass sich Beute darin verfängt. Vielmehr muss sie selbst aktiv werden. Sie lauert dazu in der Mitte des Netzes in ihrem Trichter. Durch die dichte Webart des Netzes kann sie mit ihren sensiblen Beinen jede Erschütterung im Netz spüren.
 
Wenn nun ein Insekt über das Netz läuft, spürt die Labyrinthspinne die Erschütterung und verlässt ihren Schlupfwinkel, um die Beute mit ihrer Spinnseide zu fesseln. Danach wird das Opfer mit einem giftigen Biss betäubt. Dann schleppt die Labyrinthspinne ihre Beute in den Trichter, wo sie sie verspeist.  

Wie paaren sich Labyrinthspinnen?

Auch die Paarung läuft bei den Labyrinthspinnen auf dem Netz ab. Das Männchen muss sich dazu auf das Netz des Weibchens wagen. Das kann gefährlich werden, weil das Weibchen das kleinere Männchen für Beute halten und auffressen könnte. Wenn das Weibchen paarungsbereit ist, bleibt es am Trichtereingang, wo es während der Paarung in eine Starre verfällt. So hat das Männchen genug Zeit, nach dem Akt zu flüchten.

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