Die Frage der Woche: Was ist das stärkste Tier?

Jeden Samstag beantworten wir euch Fragen zu allen möglichen Themen. Heute fragt uns Michael S. aus Aachen: Was ist das stärkste Tier? Hier erfahrt ihr die Antwort ...


Denkt ihr an ein starkes Tier, werdet ihr vermutlich zuerst einen Elefanten, einen Wal oder ein Nashorn im Sinn haben.

Doch die genannten Tiere sind im Vergleich zum stärksten Tier der Welt nicht nur unglaublich schwach, sondern auch extrem groß. Das stärkste Tier der Welt ist nämlich gerade einmal 0,8 Milimeter klein. Die Rede ist von der Hornmilbe.

Eine Milbe?

Du hast richtig gelesen, das stärkste Tier der Welt ist eine Milbe, die nur ein zehntausendstel Gramm wiegt und auch noch blind ist. Forscher haben herausgefunden, dass die Milbe das 1180-fache ihres Eigengewichts heben kann. Das ist fünfmal mehr Gewicht als vergleichbare Arten stemmen.

Nashörner können Autos bewegen und sind trotzdem schwächer?


 Nashörner sind stark - aber es gibt noch viel stärkere Tiere. Quelle: WAS IST WAS 13 Wilde Tiere

Natürlich kann ein Nashorn Gegenstände bewegen, die diese Milbe nicht heben kann. Das ändert aber nichts an der größeren Stärke der Milbe. Die Kraft eines Lebewesens wird nicht durch bloße Muskelkraft gemessen, sondern indem die Kraft eines Tieres mit dessen Körpermasse verglichen wird.

Damit ihr euch vorstellen könnt, wie stark die Milbe ist, müsst ihr euch einen Menschen vorstellen, der 70 Kilogramm wiegt und, wie die Milbe, das 1180-fache seines Körpergewichts tragen kann. Das würde bedeuten, dass er 82.600 Kilogramm beziehungsweise 82,6 Tonnen hochheben muss. Das entspräche etwa einem Gewicht von 24 Kleinlastern.

Eigenschaften der Hornmilbe

Eine Hornmilbe aus der Gattung Stomacarus.

Die in den Tropen verbreitete Hornmilbe gehört zu den Spinnentieren und lebt hauptsächlich im Boden, wo sie sich von verfaulenden Lebewesen ernährt.

Sie besitzt starke, etwa einen zwanzigstel Millimeter lange Grab-Klauen, deren Zweck jedoch noch genauso unerforscht ist wie die Frage, wofür die Milbe ihre beeindruckenden Kräfte benötigt. Wissenschaftler vermuten, dass die Hornmilbe bei ihrer unterirdischen Nahrungssuche oft schwere Erdbrocken beiseite räumen muss und die Klauen dem Schutz vor Fressfeinden dienen.

Mehr über Achtbeiner in aller Welt erfahrt ihr auch im WAS IST WAS Band 73 Spinnen.

 Text: RR, Stand: 7. 2. 2012, Fotos: Tessloff-Archiv (Nashorn), S.E. Thorpe (Hornmilbe, PD)

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt