Die Frage der Woche: Können Insekten krank werden?

Jeden Samstag beantworten wir euch Fragen zu allen möglichen Themen. Heute fragt uns Marvin B.: Können Insekten krank werden? Und hier die Antwort ...

Auch Insekten sind Lebewesen und Lebewesen können Krankheiten bekommen. Da bilden auch Käfer, Spinnen, Bienen oder Schmetterlinge keine Ausnahme. Allerdings gibt es unheimlich viele Insektenarten und dieses Fachgebiet ist noch sehr wenig erforscht. Dazu kommt, dass es eigentlich keine Möglichkeiten gibt, kranke Insekten zu behandeln.  

Sogar Tumoren sind möglich


Was man weiß, ist, dass sich in Insekten Viren, Bakterien oder Pilze

entwickeln können, die unterschiedlichste Krankheiten und Symptome hervorrufen. Insekten können sogar bösartige Tumoren, also Krebs, bekommen. Allerdings ist die Lebensdauer von Insekten meistens so kurz, dass diese Krankheit nicht den Tod herbeiführt.

Schädlingsbekämpfung mit Darmbakterium


Weiterhin gibt es zum Beispiel ein Bodenbakterium, dass bei bestimmten Insektenarten eine tödliche Darmkrankheit verursacht. Forscher haben sich dieses Wissen zu Nutze gemacht und auf Basis des Erregers ein Pflanzenschutzmittel entwickelt. Das Schädlingsbekämpfungspräparat wird in der Forstwirschaft ebenso eingesetzt wie von Obst-, Wein- und Gemüsebauern.

 

Virus tötet Bienen samt Nachwuchs



Bei den Honigbienen ist eine als Sackbrut bekannte Krankheit gefürchtet. Ein Virus sorgt dafür, dass die befallenen Arbeiterinnen und Drohnenlarven kurz vor oder während der Metamorphose (Verwandlung) sterben. Während die Körperhülle starr bleibt, wird das Innere des Insekts zersetzt. Die Larve kann dann sackförmig daher der Name der Krankheit  aus der Brutzelle gezogen werden.



Pasteur entdeckt die "Flecksucht"

Seidenraupen fallen dagegen häufig einem zu den Pilzen zählenden Einzeller zum Opfer. Dieser sorgt dafür, dass die Seidenraupen nicht mehr in der Lage sind, Seide zu produzieren und sich zu verpuppen. Die als Flecksucht bekannte Krankheit wurde 1865 vom französischen Wissenschaftler Louis Pasteur entdeckt. Kurz zuvor hatte eine flächendeckende Seuche in Südfrankreich fast die gesamte Seidenproduktion zum Erliegen gebracht.

 

Kampf gegen Krankheitserreger

Pasteur rettete mit seinen Forschungsergebnissen einen ganzen Industriezweig vor dem Zusammenbruch. Ganz nebenbei stellte seine Methodik einen ganz entscheidenden Schritt im Kampf gegen Krankheitserreger dar. Pasteur stellte fest, dass die Krankheit nicht nur hoch ansteckend ist, sondern dass die befallenen Muttertiere den Erreger bei der Eiablage durch Sporen auch an ihre Brut weitergeben. Künftig wurden nur noch nicht befallene Eier für die Seidenproduktion verwendet.

Nic - 11.8.2011 / Fotos: Bild Seidenspinner: gemeinfrei, Bild Honigbiene: Creative Commons Lizenz, Autor: André Karwath aka  

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt