Wieso hat ein Baum Harz?

Manche Bäume sondern eine zähe, klebrige Flüssigkeit an, wenn man ihre Rinde beschädigt. Diese Flüssigkeit nennt man Harz. Katrin aus Montabaur möchte wissen, wie sich das Baumharz entwickelt.

Der Harzbalsam ist ein klebriger, zählfüssiger Saft den Baumzellen herstellen. Den Baumstamm durchziehen von unten nach oben Harzkanäle, die das Harz speichern, bis es gebraucht wird. Jede Baumart speichert von diesem Harzbalsam verschieden viel. Wird die Rinde eines Baumes zum Beispiel angeschlagen oder angeritzt, dann tritt dieses Harzbalsam nach außen. Das ist so ähnlich, wie wenn ihr hinfallt, euch euer Knie aufschlagt, erst blutet und dann eine helle Flüssigkeit die Wunde verschließt. Nach einer gewissen Zeit wird der Harzbalsam fest und verschließt sozusagen die "Wunde" im Baumstamm. Aus dem Harzbalsam wird dann Harz hergestellt.

Das Harz jeder Baumart hat eine eigene Beschaffenheit. Es riecht besonders und hat eine spezielle Flüssigekeitsform.

Weihrauch und Myrrhe, die in der Antike unglaublich kostbare Stoffe waren, sind zum Beispiel das Harz von Gewächsen in der Halbwüste. Sie wurden damals auch als Parfüm und Heilmittel verwendet.

Der Harzbalsam von Nadelgehölzern heißt Terpentin und daraus wird das Harz Kolophonium gewonnen. Terpentin und das Kolophonium werden in der chemischen Industrie als Rohstoffe verwendet.

Sportler verwenden manchmal auch Harze. Zum Beispiel Handballer. Sie nehmen es, damit sie den Ball besser festhalten können, denn das Harz ist klebrig und hilft beim Fangen.

Geheimnisvoller Bernstein

Auch wenn er aussieht wie ein Edelstein und den Stein im Namen trägt der Bernstein ist eigentlich kein Stein. Vielmehr handelt es sich tatsächlich um versteinertes Harz urzeitlicher Nadelbäume. In der Vorzeit waren weite Teile Europas mit tropischen Wäldern bewachsen. Einige Nadelbaumarten sonderten ein schnell fließendes Harz ab, das bei Kontakt mit Luft sehr schnell hart wurde. Wenn solche Tropfen dann gleich ins Wasser fielen, konnte sich unter Luftabschluss und bedeckt von Ablagerungen (sogenannten Sedimenten) am Meeresgrund im Laufe von Jahrmillionen der Bernstein bilden. Und heute wird der "fertige" Bernstein wieder an die Strände gespült.

 

Wenn du Glück hast, kannst auch du einen finden, und zwar zwischen Muschelschalen und Schwemmholz am Ostseestrand.

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