Wie lang und wie tief können Wurzeln werden?

Bei manchen Bäumen sieht es so aus, als ob sie zwei Baumkronen hätten. Eine über und eine unter der Erde. Das liegt daran, dass Wurzelwerke unglaublich stark verzweigt und verschlungen sein können. Aber wie lang und wie tief können Wurzeln tatsächlich wachsen?


Foto: Freiliegender Wurzelstock im Speyerer Auwald

Wurzeln verankern den Baum in der Erde. Außerdem versorgen sie den Baum mit Wasser und den nötigen Nährsalzen. Die Länge der Wurzeln und wie sie wachsen, hängt von ganz unterschiedlichen Faktoren ab, z.B. der Art des Baumes oder dem Untergrund, auf dem er wächst.

 Boden bestimmt die Wurzeln

  

Je nach dem, wie locker oder hart der Boden ist, wie viele Nährstoffe der Baum schon in der obersten Erdschicht oder erst weiter unten findet, wie geschützt oder ungeschützt ein Baum Wind und Wetter ausgesetzt ist, werden sich Wurzeln bilden. Demnach wachsen manche Wurzeln wie Pfähle ganz gerade in die Tiefe und andere verzweigen sich vielfach unter der Oberfläche.

Lange Wurzeln sind die Ausnahme

So kann eine Kiefer auf sandigem Untergrund ihre Pfahlwurzel sieben Meter tief in die Erde bohren, wenn es erst dort Wasser für sie gibt. Die Wurzeln der meisten Bäume sind aber nur 15 bis 30 Zentimeter unter der Oberfläche ausgebreitet. Diese Bodenschicht hat im Normalfall die meisten Nährstoffe und ist feucht genug.

  

Mangroven haben auch überirdische Wurzeln

  

Die tropischen Mangroven, die in den Küstensümpfen wachsen, haben eine besondere Anpassung an ihre Umgebung entwickelt. Um die Versorgung der unterirdischen Wurzeln mit Sauerstoff im nahrungsarmen Schlick sicherzustellen, besitzen die Wurzelsysteme von Mangrovenbäumen Belüftungssysteme: Besondere überirdische Wurzelorgane leiten Sauerstoff über luftleitende Gewebe an das unterirdische Wurzelsystem weiter.

Foto: GNU-Lizenz für freie Dokumnetation, Autor: Claus Ableiter

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