Wie groß verwurzeln sich Bäume in der Erde?

Das Wurzelwerk verankert Bäume nicht nur fest in der Erde, sondern ermöglicht ihnen auch lebensnotwendige Nährsalze aufzunehmen. Aber wie weit sind die Wurzeln eines Baumes eigentlich verzweigt? Das wollte Tobias aus Saarbrücken von uns wissen?

Diese Frage kann man nicht verallgemeinernd beantworten. Wie tief und wie breit die Wurzeln eines Baumes in die Erde wachsen, hängt nämlich vor allem von der Baumart und der Beschaffenheit des Bodens ab, auf dem ein Baum wächst. Manche Wurzeln bohren sich pfahlartig in die Tiefe, andere sind nur ganz flach unter dem Erdboden verzweigt.

Lange, tiefe Wurzeln muss ein Baum vor allem dann ausbilden, wenn er auf extrem trockenem Boden wächst. Zum Beispiel eine Kiefer auf einer Sanddüne. Bis zu sieben Meter muss sie ihre Wurzel ausstrecken, um in tiefliegenden Schichten ausreichend Wasser zu finden.

Die meisten Baumwurzeln verlaufen jedoch nicht tiefer als 15 bis 30 Zentimeter. Das liegt vor allem daran, dass diese Bodenschicht besonders feucht und voller wichtiger Nährstoffe ist. Ohne diese Salze, die dem Baum Kalium, Stickstoff, Kalzium, Phosphor und andere chemische Substanzen liefern, wäre er gar nicht lebensfähig. Auch die Versorgung mit Sauerstoff, den die Wurzeln für ihre Entwicklung benötigen, ist in dieser Bodentiefe ideal.

Selbst die Urwaldriesen in den Tropischen Regenwäldern haben selten längere Wurzeln als 50 Zentimeter. Denn sie müssen Nährstoffe noch rascher aufnehmen als unsere heimischen Bäume. Verwesende Pflanzen, Früchte, Tiere, Blätter und Äste werden in den obersten Bodenschichten sofort wieder in die Wurzeln der Pflanzen geschleust. Denn die Böden im Regenwald können im Gegensatz zu unseren Böden keine Närstoffe speichern.

Besondere Bedeutung für den Nährstoffkreislauf haben die sogenannten Wurzelpilze, auch Mykrohizen genannt. Sie umschließen die feinen Wurzeln der Bäume als dichtes Geflecht. So wirken sie wie "Nährstoff-Fallen". Die Wurzelpilze nehmen alle erreichbaren Nährstoffe auf und leiten sie direkt an die Wurzeln der Bäume weiter. Im Gegenzug erhalten die Pilzwurzeln von den Bäumen Zuckersaft.

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