Was ist bei dem Tsunami mit den Haien passiert?

Ende Dezember 2004 hat ein gewaltiger Tsunami, ausgelöst von einem Meeresbeben unvorstellbare Verheerungen im südostasiatischen Raum verursacht. Über 200 000 Menschen starben. Millionen verloren ihr zuhause. Aber auch die Unterwasserwelt, die Pflanzen und Tiere im Meer, wurden Opfer des Naturereignisses. Sabrina aus Frankfurt fragt danach, was mit den Haien beim Tsunami in Südostasien passiert ist. Noch ist das Ausmaß der Katastrophe aber nicht abzusehen.

Auch unter Wasser werden die Schäden dieser gigantischen Flutwellen wohl noch Jahrhunderte festzustellen sein. Die Unterwasserwelt ist ein sehr fein aufeinander abgestimmtes System. Ändern sich die Bedingungen nur ein wenig, gerät dieses System ins Wanken.

Nach Expertenmeinung, sind Korallenriffe, Mangroven und Fischbestände der Region ernsthaft bedroht. Zahlreiche Korallenriffe sind möglicherweise völlig zerstört. Dann brauchen sie Hunderte von Jahren um wieder nachzuwachsen.

Durch die Flutwellen reiben die Korallen mit solcher Wucht aneinander, dass sie weitgehend zerstört würden. Die Vernichtung von Larventieren, die auf den Korallen siedeln, könne obendrein die Regeneration des Riffs verlangsamen.

Da aber viele Fischarten die Korallenriffe als ihren Lebensraum benötigen, ist auch deren Bestand bedroht. Außerdem wurden Fischschwärme durch die gewaltigen Wellen aus ihrem angestammten Platz katapultiert.

Da diese Fische aber wiederum auch Nahrung für Haie sind, bleibt so ein Tsunami auch nicht ohne Folgen für die Knorpelfische.

Neben den Korallenriffen wurden auch die Mangroven schwer angegriffen, die in der Meereswelt zahlreiche Funktionen erfüllen. Diese Pflanzen- und Baumarten, die in Salz- und Brackwasser leben können, schützten die Küsten vor Erosion und dienten oftmals als "Kinderstube" für den Nachwuchs der Fische.

Viele Mangroven seien von den Tsunamis völlig entwurzelt und zerstört worden. Die Wellen hätten außerdem tonnenweise Salz, Schlick und organische Substanzen mitgeführt, die das Unterwasserleben geradezu ersticken.

Gerade in den thailändischen Gewässern gab es zahlreiche Riffhaiarten, die nun auch in ihrem Bestand gefährdet sind. In der Andamansee liegen die so genannten Burma Banks, die berühmt sind als Tauchgebiet mit sehr vielen Hochseefischen. Der Platz ist berühmt für seine vielen verschiedenen Haiarten. Es wird erst die nächste Zeit zeigen, wie stark die Flora und Fauna hier vom Tsunami betroffen wurde. Schließlich sind durch den Tsunami sogar einige Inseln der Andamanen komplett im Wasser verschwunden.

Stand: 13.01.05

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