Warum heißt der Regenwald Regenwald?

Woher hat der Regenwald eigentlich seinen Namen? Dafür hat sich Martha aus Graz interessiert.

Natürlich vom Regen! Denn das Klima des Regenwaldes gleicht dem, das wir aus einem Treibhaus kennen. Es ist heiß und feucht und auch ohne sich zu bewegen kommt man gehörig ins Schwitzen. Kein Wunder - die Luftfeuchtigkeit liegt bei mindestens 70 Prozent, meistens noch viel höher.

Unmengen von Niederschlag

 

Regenwald in Brasilien



Wolkenbruchartige Regengüsse gehören hier einfach dazu. Das ist typisch für die Tropen, wo der Regenwald wächst. Hier wird zehn Mal mehr Niederschlag gemessen als bei uns.

Regen als Kreislauf

In Regenwaldgebieten muss man sich den Regen wie eine Art Kreislauf vorstellen. Über 50 Prozent des Wassers verdunstet sofort wieder von den Blättern der Pflanzen und Bäume, sammelt sich in den Wolken über den Baumwipfeln und fällt erneut in Niederschlägen herab. Deshalb ist der Name Regenwald auch nicht verwunderlich. Bei neun bis zwölf feuchten Monaten im Jahr nennt man die Vegetation des Regenwaldes immergrün.

Unvorstellbarer Artenreichtum

Nicht zuletzt das Klima hat zum unglaublichen Artenreichtum des Regenwaldes beigetragen. Mehr als die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten lebt in diesem faszinierenden Ökosystem, das vor allem im Amazonasgebiet, in Südostasien und Zentralafrika vorkommt. Neueste Untersuchuchsergebnisse lassen Wissenschaftler sogar vermuten, dass sogar 90 Prozent der gesamten Tier- unf Pflanzenwelt unseres Planeten dort beheimatet ist.

Arten des Regenwaldes


 

Wissenschaftler unterscheiden mehr als 40 Formen des tropischen Regenwaldes. Sie sind oft nur schwer auseinader zu halten. Zu den drei wichtigsten Formen gehören:

- der Tieflandregenwald: Diese immergrüne Form des Regenwaldes wird als typisch angesehen.die Temperaturen liegen zwischen 25 und 27 Grad Celsius.Die Niederschläge erreichen mindestens 1,8 Meter pro Jahr. Die Luftfeuchtigkeit beträgt um 80 Prozent. Man unterscheidet zwischen dem sogenannten unberührten Primärwald und dem Sekundärwäldern, die auf ehemaligen Brandrodungsflächen wachsen. Sie brauchen Hunderte von Jahren bis sie in der Vielfalt der Arten und der Struktur dem Primärwald ähneln.

- der Gebirgsregenwald: Sie kommen in 1.800 bis 3.500 Meter Höhe in tropischen Gebirgen vor. Auch hier herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit mit sehr viel Nebel. Es ist tagsüber warm, aber nachts kann die Temperatur bis auf den Gefrierpunkt fallen.

- der Halbimmergrüne Regenwald: Sie liegen in Gebieten nördlich und südlich des Äquators, wo sich die Jahreszeiten wieder stärker ausprägen. So kommt es hier zu einer kurzen Trockenzeit, in der einige Bäume einen Teil ihrer Blätter abwerfen; nur das Unterholz und die Bodenpflanzen bleiben immergrün.

 

Wodurch wird der Regenwald zerstört?


 

Die Regenwaldstaaten sind Länder mit hohem Bevölkerungszuwachs. Für immer mehr Menschen muss Nahrung und Wohnraum beschafft werden. Daher versucht man, den Wald zu besiedeln. Die Siedler fällen die Bäume und verbrennen sie dann. Durch das Feuer werden die in den mächtigen Stämmen gebundenen Nährstoffen frei. Darauf werden dann Nutzpflanzen angebaut. Aber schon nach ein oder zwei Ernten ist der Boden zerstört und die Nährstoffe aufgebraucht. Dann müssen die Siedler weiterzien und ein anderes Stück Wald roden, und auch dieses ist nach einigen Jahren unwiderruflich zerstört. Aber neben der Brandrodung, zerstört auch die Suche nach Bodenschätzen wie Gold oder der weltweite Handel mit Regenwaldhölzern den tropischen Wald.

Foto: Cesar Paes Barreto/PD

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